13.07.2015 Aufrufe

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

entspricht" (Staatsanwaltschaft Feldkirch 18.3.1935, DÖW o. Nr.1935 ).Von 1936 bis zum "Anschluß"Die Verfolgung durch die Behörden verschärfte sich zusehends.Dies kommt vor allem darin zum Ausdruck, daß auch gegen Personenvorgegangen wurde, deren Tätigkeit sich im Abhören von RadioMoskau oder in affektiv":'i1.lstimmenden Äußerungen zum Kommunismuserschöpfte. Ein solcher Fall · kam im Februar 1936 vor dieBehörden. Unter aktiver Anstiftung der Heimwehr hatte der ehemaligeKommunist Erhard Oberti aus Lustenau seine früheren Genossen]osef Grabherr und Franz ]osef Reichart belauscht. Beidewurden verhaftet, weil sie sich negativ über die Regierung geäußerthätten. Die Motive der Denunzianten aus den Reihen derHeimwehr waren mehr als durchsichtig: Grabherr war Gemeindebediensteter,was offenbar zu Neidereien Anlaß gab. Der Fall wurdeeingestellt (LGF Vr 100/36).Am 14. <strong>August</strong> 1936 wurde Lorenz Bohle aus Dornbirn verhaftet.Er hatte im Warteraum eines Dornbirner Arztes die Zustände imrepublikanischen Spanien gutgeheißen und insbesondere begrüßt,daß es dort den Geistlichen und den Reichen "an den Kragen"gehe. Trotz seiner Verantwortung, daß er sich wegen seinesnervlichen Zustandes zum Arzt begeben habe, weil er "Weber beider Firma F. M. Hämmerle sei und nun 12 Webstühle bedienenmüsse, was einfach für eine Person zu viel sei", wurde er mitsieben Tagen Arrest bestraft (LGF Vr 488/36). Franz Hepbergerwurde ebenfalls auf eine Denunziation hin verhaftet (LGF Vr554/36). ]osef Ferdinand Hämmerle erhielt wegen kommunistischinspirierter Äußerungen in einem Privathaus in Koblach imSeptember 1936 zweieinhalb Monate strengen Arrest (LGF Vr620/ 36), ein weiteres Verfahren im März 1937 endete mit Freispruch(LGF Vr 208/37). Anlaß und Ausmaß der Bestrafung hattenmanchmal groteske Züge, etwa wenn ]ohann König aus Lustenaudrei Tage Arrest erhielt, weil er in seinem Garten Salatkresse inForm eines Sowjetsterns angepflanzt hatte (VLA, S.chachtel- "Kommunistische Akten", BH Feldkirch 111-1209/1936).Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß die Praxisder ständestaatlichen Behörden außerordentlich hart war, besonderswenn es um Gotteslästerung im Zusammenhang mit kommunistischerGesinnung ging. Ein exemplarischer Fall ist der des loset'Anton Salzgeber aus Götzis. Er war den Behörden als Kommunist61

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!