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Sozialdemokraten und Revolutionäre Sozialisten1933-1938Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) konnte bei Landtags-und Nationalratswahlen im Vorarlberg der Ersten Republikstets um die 20 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmenverbuchen. Bei den Nationalratswahlen 1927 und den Landtagswahlen1928 erzielte die Partei mit 22,3 beziehungsweise 21,3Prozent der Stimmen sogar ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis.Dem stand jedoch ein schwerer Einbruch bei den Landtagswahlen1932 gegenüber: Die SDAP erreichte mit lediglich 15,6Prozent das schlechteste Ergebnis der Ersten Republik. Die rapideAbwärtsentwicklung der Vorarlberger Sozialdemokratie in den dreiJahren zwischen 1929 und 1932 ist auch an der Mitgliederbewegungabzulesen: Die Partei verlor in diesem Zeitraum fast ein Drittelihrer Mitglieder; 1929 waren es noch 3.158 gewesen - eine Zahlüber dem Durchschnitt der Ersten Republik 1932 zählte diePartei nur mehr 2.216 Mitglieder. 1933 waren es wahrscheinlichnoch weniger (Dreier, 1984:189).Hier ist nicht der Raum, die Ursachen dieser Entwicklung zuerörtern. Fest steht aber, daß die Vorarlberger sozialdemokratischeBewegung bereits erheblich geschwächt war, als die konservativenLandes- und Bundesbehörden nach der Auflösung desParlaments am 4. März 1933 mit einer ganzen Reihe repressiverMaßnahmen für die SDAP und ihre Nebenorganisa tionen einen Zustandder "Vorillegalität" herstellten.Bereits vor dem März 1933 waren Organisationen der linkenArbeiterbewegung auch in Vorarlberg immer wieder behördlichenEinschränkungen und Zwangsmaßnahmen unterworfen worden. Amgra vierendsten waren in diesem Zusammenhang wohl Abschiebeaktionen, von denen Arbeitslose - darunter besonders auchpolitisch aktive Linke - ohne Heimatrecht in Vorarlberg betroffenwaren (VW, <strong>26</strong>.'1.1933; vgl. auch Kapitel "Die KPÖ in Vorarlberg1933-1938"). Nach dem März 1933 wurden solche Zwangsmaßnahmenverschärft und systematisiert: Verbot öffentlicher Versammlungen·und Aufmärsche, Verbot des Republikanischen Schutzbundes sowieder Kommunistischen P attei, beschränktes Streikverbot, Durchsuchungenvon Parteiheimen, Konsumgebäuden und Privatwohnungen(VW, 18~3.1933, 3.5.1933).29

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