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auch wegen der Nähe der lllwerkebaustellen mit ihren Fremdarbeitern- mit Postenhütten versehen. In der Ebene errichtete manZäune und Stacheldrahtverhaue. Die Zollbeamten mußten sicheinem militärischen Training unterziehen (Chroniken der HauptzollämterFeldkirch und Dornbirn, DÖW).Die erzwungene Auswanderung der JudenWährend die Nationalsozialisten von 1933 bis 1937 noch versuchten,mit gezielten antisemitischen Maßnahmen eine individuelleAuswanderung jüdischer Bürger zu erzwingen, tauchte 1938 imHauptamt der Sicherheitspolizei in Berlin ein Konzept auf, dasauf eine außenpolitische Generallösung der "Judenfrage" hinauslief- den massenhaften Abtransport in andere Staaten (Pätzold,1980: 215). Dieses Konzept ist als Madagaskar-Projekt bekanntgeworden. Wenn es auch nicht verwirklicht wurde, so resultiertedaraus doch eine Verschärfung der antisemitischen Maßnahmen.Als Experimentierfeld der Schreibtischtäter diente das geradeeroberte Österreich, das einen höheren jüdischen Bevölkerungsanteilals Deutschland aufwies. Dabei wurde das Ziel derVertreibung direkter angestrebt als im "Altreich" (Pätzold,1980:216). In Wien etablierte sich unmittelbar nach dem Einmarschein Sonderkommando des SD unter Adolf Eichmann . "Es gingunverzüglich daran, die unter den jüdischen Österreichern entstandenePanik auszunutzen und durch Terror, unter anderemdurch die Verschleppung von jüdischen Persönlichkeiten inKonzentrationslager, zu verstärken, um einen breiten Flüchtlingsstromaus Angehörigen aller sozialen Klassen und Schichten, vorallem aber der weniger bemittelten und armen Juden, in Gang zubringen und in Gang zu halten" (Pätzold, 1980:217; vgl. auchMoser, 1977: 112f. ) .Auswandern konnte natürlich nur, wer sein ganzes Vermögenzurückließ; die Ausreise armer Juden wurde aus einem Teil derzurückgelas senen Vermögen finanziert (Moser, 1977: 122f. ). Nacheinem Bericht der "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" verließenbis zum 30. September 1938 ungefähr 38.000 Juden legalund 12.000 illegal das Land (Zentralstelle für jüdische Auswanderungan SD-Hauptamt, 21.10.38, BAK, Sammlung Schumacher,R 58 486/30<strong>26</strong>), bis zum Ausbruch des Krieges im September 1939etwa 110.000 (Moser, 1977:124), Erst als durch den Krieg dieVertreibung der Juden mittels erzwungener Auswanderung u~möglichgeworden war, konzentrierten die Nationalsozialisten die244

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