13.07.2015 Aufrufe

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kampf um diese soziale Ordnung zwecklos" (OLG lbk 10 Vr3<strong>26</strong>0/47) .Harmloser, aber ebenso typisch war die Bestrafung des PeterTomaselli aus Bludenz, der die Einführung der Kurzarbeit in derSchokoladefa brik Suchard mit den Worten: "Das verdanken wir demFührer", kommentiert hatte und dafür von der Firmenlei tungfristlos gekündigt wurde. Auch die Meldung an die Gestapounterblieb nicht; mit Schreiben vom 12.10.1939 ordnete siedem Gendarmerie-Posten Bludenz die strenge Observierung Tomasellisan (StaBI 7/479).Auch auf den Baustellen der Illwerke im Montafon wurde sowohldie Arbeitsdisziplin als auch die politische Linientreue mitPolizeigewalt durchgesetzt. Nach den Vorstellungen der dortigenBaufirmen ließen sich die Tausende von Fremdarbeitern undKriegsgefangenen nur dann widerstandslos unterdrücken, wenn dieeinheimischen Arbeiter den politischen Kurs der NSDAP vorbehaltlosakzeptierten. Wer das nicht tat, verlor im harmlosesten Fallseine "uk-"Stellung (I: Huber 0.). Als "gefährlich" ausgemachteOpposi tionelle wurden direkt der Gestapo übergeben. So etwa derHohenemser Schlosser ] ohann Seewald , der nach einem Heima turlaubin einer Oberverrnunter Baubaracke von Churchills Rundfunkredevom 30.8.1943 berichtet hatte (LS). Zugleich hatte er seinenKollegen Hoffnung gemacht, daß der NS-Staat in seinen letztenZügen liege und Österreich wieder selbständig werde. ZweiArbeitskollegen denunzierten ihn; einer davon war mit Seewaldschon gemeinsam zur Schule gegangen (I: Huber O. ) . EinMünchner Gericht verurteilte Hans Seewald zum Tode und bestandauf seiner Hinrichtung am 11. Mai 1944 (Abschiedsbrief Seewalds/DMG).Der Bregenzer Werner Schad kam ebenfalls von einer lllwerke­Baustelle (MA St. Gallenkirch) im Herbst 1941 ins KZ Mauthausen,wo er am 28.9.1944 umgebracht wurde (LS). Gleichfalls 1941 wurdeder aus Lustenau stammende Mineur Wikbert Scheffknecht von Vandansaus nach Dachau deportiert (DÖW 15.062). Sein weiteresSchicksal war nicht zu eruieren. Die Zahl der Fremdarbeiter, dievon Montafoner Baustellen aus in Konzentrationslager verschlepptwurden, geht in die Hunderte (vgl. DÖW 15.062; GeBBr; GeBBl).Eine andere Variante des innerbetrieblichen Terrors warenBeobachtung, Beurteilung und mitunter Denunziation durch DAF­Funktionäre. Die ehemalige Angestellte im Landessekretariat derFreien Textilarbeitergewerkschaft, Franziska Vobr, wurde beispielsweiseauf Intervention der DAF aus einem Lochauer Betrieben tlassen und an ihrer neuen Arbeitsstelle einem Bregenzer133

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!