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... und über Frankreich nach Spanien wollte, wo der Bürgerkriegzu Ende war und wo man Arbeitskräfte brauchte. Das wurdeangeblich auch in Linz unter den Arbeitskameraden erzählt. Dashabe ich immer in den Verhören behauptet und auch unter denSträflingen in der Zelle. Weil ich noch jung war und in der ~SRnicht politisch tätig war, wurde mir wahrscheinlich geglaubt. Ichwurde dann mit einem Monat Gefängnis bestraft, obwohl ich aber2 Monate verhaftet war. Die Aufseher im Gefängnis waren fastalle Österreicher und ich kann mich nicht beklagen. Die Leutewurden fast nicht geschlagen. Viele Leute wurden von der Gestapoabgeholt und kamen nicht mehr zurück. In der Mehrzahl waren esJuden, die über die Grenze wollten. Nach der Gerichtsverhandlungwurde ich der Schupo übergeben, also nicht der Gestapo. Sowurde ich nach Linz gebracht in das Werk .... In Linz habe ichnicht lange gearbeitet und habe ohne Erlaubnis die Arbeitsstelleverlassen. Zu Hause im sog. Protektorat bin ich nicht langegewesen und habe mir eine Arbeit in den H. Göring Werken inSalzgi tter gesucht. . .. Ende Oktober 1940 bin ich eingezogenworden zur Wehrmacht. Im Jahre 1944 bin ich in Frankreich zuden Alliierten übergelaufen. Als Tscheche wurde ich nach Englandgebracht und bin dort in die tschechoslowakische Auslandsarmeeeingerückt" (Schr.M. Matejak K.; LGF Vr 273/39).Bis Ende 1942 wurden mindestens 16 weitere Polen, "Protektoratsangehörige"und Ungarn vom Landgericht Feldkirch verurteilt;fünf von ihnen waren nach erfolgreicher Flucht aus derSchweiz "ausgeschafft" worden. Nikolaus Glapka wurde bei einemFluchtversuch angeschossen und schwer verletzt (LGF Sammelakten1940). In den meisten Fällen wurde Straflager verhängt - HeinrichRaczowski kam im Justizgefangenenstraflager der SudetenländischenTreibstoffwerke A.G. in Brüx um (LGF Vr 286/42). Nach Erledigungdes Gerichtsverfahrens und Verbüßung der verhängten Strafewurden die Häftlinge wieder der Gestapo übergeben (LGF Vr209/39; LGF Vr 270/44).Am 22.9.1942 berichtete der Generalstaatsanwalt beim Oberlandesgerichtin Innsbruck an das Reichsjustizministerium: "DieFlucht von Polen und Tschechen über die Vorarlbergergrenze nachder Schweiz hält weiterhin an, die Zahl der Flüchtlinge dürftenicht unbeträchtlich sein. Nunmehr soll in der Schweiz auch eineenglische Anlaufstelle für holländische und belgische Flüchtlingebestehen. Näheres konnte ich allerdings darüber nicht inErfahrung bringen. Auch die Anzahl der Reichsdeutschen, dieohne Paß über die Grenze in die Schweiz gehen wollen, istauffällig hoch, einige von ihnen gaben im Zuge der Ermittlungen253

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