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PDF suchbar 26,8 MB - Johann-August-Malin-Gesellschaft

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Strümpfe und Schuhe ausziehen und sich auf den Boden legen,worauf beide Folterknechte mit einem Ochsenziemer und einemHolzknüppel auf seine Sohlen losdroschen ; wenn er die Füßeeinzog, wurde er mit Fußtritten behandelt. Dann mußte er sichmit dem Oberkörper über die Lehne eines Sessels beugen undbekam in dieser Stellung von jedem der beiden Unmenschen etwadreißig Hiebe aufs Gesäß. Bei einer Fortsetzung der Schlägereienmußte sich Emhofer mit dem Bauch auf einen Tisch legen. Da ersich trotz aller dieser Mißhandlungen, die von 17 Uhr bis nachMitternacht dauerten, zu keinem Geständnis zwingen ließ, wurdeer endlich, am ganzen Körper verschwollen, verfärbt, mit heftigenSchmerzen und zerrütteten Nerven ins Polizeigefangenenhaus zurückgebracht. ...Sie fesselten ihr Opfer mit einer Schließkette an den Handgelenkenunterhalb der Kniekehlen, sodaß Emhofer zu einer zusammengekauertenHaltung gezwungen war, steckten ihm zwischen demRücken und den Armbeugen einen Karabiner durch, legten dessenEnden auf die Kanten zweier gegenüberliegender Tische, drehtenEmhofers Körper so, daß sein Kopf nach unten hing undbearbeiteten ihn mit einer Unzahl von Schlägen, auch gegen denGeschlechtsteil. Auch diese Folterung dauerte von etwa 15 Uhr bisnach Mitternacht" (DÖW 8438).Emhofer wurde nach diesen Torturen zum Tode verurteilt, zurVollstreckung des Urteils kam es aber nicht mehr.Nicht nur Zollbeamte, auch einzelne NS-Funktionäre traten inAusnahmefällen als Fluchthelfer auf oder bahnten Fluchten an.Bei diesen Ausnahmefällen handelte es sich um Mitbürger, die auspolitischen oder "rassischen" Gründen verfolgt wurden und einemFunktionär persönlich nahestanden (I: N. N., 12.11.1983). EinigeFunktionäre sicherten sich durch solche oder ähnliche Hilfeleistungenauch ihren sogenannten "Vorzeigej uden" für die Zeitnach der Niederschlagung der NS-Herrschaft.Meinrad Pichler194

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