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Vernichtung "lebensunwerten Lebens""Dabei bin ich mit allen Geisteskranken gut ausgekommen ... "(Dr. lose! Vonbun)Zu den erschütterndsten Greueltaten des Nationalsozialismus gehörtdie Ermordung Tausender psychisch "Kranker", die sogenannte"Euthanasie". Der Ablauf dieser Aktion kann hier aus Platzgründennur summarisch geschildert werden; er ist seit kurzem genauerforscht (Klee, 1983; Neugebauer, 1983).Am Anfang stand eine breite Zustimmung der Psychiatrie schonder vornationalsozialistischen Zeit zur Tötung sogenannter aussichtsloserFälle (Klee, 1983: 15ff.). Die Sterilisierung "Minderwertiger",die intensive Verfolgung der "Asozialen" und eine völligveränderte Haltung zur öffentlichen Fürsorge nach der nationalsozialistischenMachtergreifung in Deutschland waren die Vorstufenzur zentral geplanten Vernichtung von "Geisteskranken" undanderen Pflegefällen.Während das Regime die Verfolgung "Asozialer" und die Sterilisierungals "rassehygienische" Maßnahme offen propagierte (vgl.Krauß, 1935), wurden die Vorbereitungen für die "Euthanasie"geheim betrieben. Sie begannen entgegen einer weitverbreitetenThese schon vor dem Zweiten Weltkrieg (Klee, 1983:66ff.). ImLaufe des ] ahres 1939 wurde im Rahmen der Kanzlei des Führersin Berlin eine Euthanasiezentrale geschaffen. Diese arbeitetegeheim unter der Bezeichnung "T 4" und bediente sich verschiedenerTarngesellschaften , z. B. der "Gemeinnützigen KrankentransportgesellschaftGmbH" (Gekrat), die die Verlegung der Patientenin die Tötungsanstalten - meist mit Bussen - zu organisierenhatte.Die Auswahl der Patienten erfolgte durch Meldebögen, die vonden Anstalten ausgefüllt werden mußten. Sie wurden mehrerenGutachtern zugestellt, die die Entscheidung über Leben und Todzu fällen hatten (Klee, 1983:98ff.). Die Massenvernichtung begannim besetzten Polen; ab Februar 1940 nahm die TötungsanstaltGrafeneck auf der Alb den Betrieb auf (Klee, 1983: 130ff. ). Späterfolgten Brandenburg , Sonnenstein bei Pirna, Hadamar und andere.Für das ehemalige Österreich war vor allem die AnstaltNiedernhart mit einer Vergasungs anlage im Schloß Hartheim bei207

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