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HEUTE 045Arca<strong>de</strong> Fire – Die NebenprojekteWild LiGhtTim Kyle, ein frühesund nur kurzzeitigesBandmitglied von Arca<strong>de</strong>Fire, grün<strong>de</strong>te 2005 mitseinem Kumpel JordanAlexan<strong>de</strong>r Wild Light.Alexan<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum wareinst Mitbewohner vonWin Butler. Obwohl dasletzte, sehr schöne Album»Adult Nights« bereits2009 erschienen ist, giltdie Band noch als aktiv.CluesEine <strong>de</strong>r zahlreichenBands <strong>de</strong>s BrendanReed – <strong>de</strong>r ebenfalls nurin <strong>de</strong>n AnfangsjahrenTeil von Arca<strong>de</strong> Fire war.Mittlerweile aufgelöst,ist <strong>de</strong>n Clues mit ihremselbstbetitelten Debüt einfeines Album gelungen,auf <strong>de</strong>m sie wie etwasaufgeräumtere und einbisschen langweiligereGui<strong>de</strong>d By Voices klingen.AlvinO ReyKein Si<strong>de</strong>-Project, aber aufje<strong>de</strong>n Fall erwähnenswert:Win und Will Butler sindmütterlicherseits dieEnkel dieses Musikers, <strong>de</strong>roft als »<strong>de</strong>r Vater <strong>de</strong>r PedalSteel Gitarre« genanntwird. <strong>Als</strong> Gitarrist undspäter als Bandlea<strong>de</strong>r hatsein Name in Swing undJazz gleichermaßen einengeschätzten Klang.RicharD ReeDParryEr war auf <strong>de</strong>m letztenThe-National-Album zuGast, spielte beim 2004er-Album von Unicorns,assistierte Little Screambei »The Gol<strong>de</strong>n Record«,ist auf »Return To TheSea« von Islands zu hörenund Mitglied bei BelleOrchestre. Zu<strong>de</strong>m veröffentlichter ab und an sehrschöne Solo-Aufnahmenwie das Talk-Talk-Cover »IBelieve In You«.Dach <strong>de</strong>r Festivalbühne erklimmt. Auf YouTube gibt es nichtumsonst einen Zusammenschnitt von »Arca<strong>de</strong> Fire’s WillButler – Greatest Moments«. Der Quoten-Irre ist Will abermitnichten: Er hat am Weinberg College of Arts and Sciencesin Evanston, Illinois ein Lyrik- und Slawistik-Studium abgeschlossen.Dazu veröffentlichte er Gedichte und zeichnetsich maßgeblich verantwortlich für das soziale Engagement<strong>de</strong>r Band. Aus seiner Studienzeit gibt es die schöne Anekdote,dass er seine Professorin für slawische Literatur, ClareCavanagh, einmal gefragt habe, ob sie ihn für die nächsteVorlesung entschuldigen könne. Will sagte: »Ich spiele ineiner Band. Und wir müssen morgen zu Conan O’Brien.«Will sitzt in einem Büro in Montreal, ist aber so gut wieauf <strong>de</strong>m Sprung nach New York, wo sich auch <strong>de</strong>r Firmensitzvon »Arca<strong>de</strong> Fire Ltd.« befin<strong>de</strong>t – stan<strong>de</strong>sgemäß amBroadway. Wenn ich <strong>de</strong>n Vertrag, <strong>de</strong>n ich vor <strong>de</strong>m Hören<strong>de</strong>s Albums unterschreiben musste, richtig verstan<strong>de</strong>n habe,gehört mein Arsch genau dieser Firma, wenn ich zu frühirgendwem erzähle, was ich da gehört habe. Will lacht, alsich ihn auf die Sicherheitsvorkehrungen anspreche. Es ist einvolles, herzliches Lachen, bei <strong>de</strong>ssen Klang man noch mehrbedauert, dass man ihm nicht persönlich gegenübersitzt.Die spannen<strong>de</strong> Frage, wie das neue Album <strong>de</strong>nn nun klänge,haben seine Kollegen schon auf ihre Weise beantwortet.Sein Bru<strong>de</strong>r Win <strong>de</strong>klarierte es zu einem »Mash-up ausStudio 54 und weir<strong>de</strong>r Voodoo-Musik«; Richard Parry sagte:»Manchmal klingen wir auf ›Reflektor‹ wie eine bluesigeBar-Combo. Manchmal wie eine Disco-Band in einemschrägen, alten Nachtclub in einem Land, das keiner kennt.«Ob Will das so unterschreiben wür<strong>de</strong>? Wie<strong>de</strong>r dieses Lachen.Dann: »Das trifft die Sache schon mal ganz gut. Ich wür<strong>de</strong>noch The Cure einbringen – ein wenig aus ›Disintegration‹und eine Prise ›Pornography‹. Nirvana stecken auch drin:Ungefähr an<strong>de</strong>rthalb Minuten auf ›Reflektor‹ könnten von›In Utero‹ stammen.«Später wird er noch ein wenig präziser. Erst einmal stelltWill Butler jedoch klar, dass man mit <strong>de</strong>r Geheimniskrämereikeinesfalls Fans o<strong>de</strong>r Musikjournalisten vergraulen wolle.Eher im Gegenteil. »Das Bewerben neuer Alben ist oft solangweilig. So formatiert. Wir waren immer neidisch aufdie Möglichkeiten, die man zum Beispiel im Filmgeschäfthat. Da kannst du erst ein Poster rausbringen, dann einvirales Vi<strong>de</strong>o, dann einen Teaser, dann einen Trailer, dannnoch einen Trailer. Das macht doch viel mehr Spaß! Mankönnte also sagen: Unsere Aktionen sind <strong>de</strong>r Versuch, unsereeigenen Trailer zu machen.«Das läuft genauso ab, wie man es sich bei einer Band wieArca<strong>de</strong> Fire vorstellt: »Wir sitzen zusammen in einem Raumim Kreis – die Band, unser Team, unser Manager – undspielen uns die Bälle zu. Wir spinnen herum, überlegen, wascool und künstlerisch wertvoll zugleich wäre, was uns Spaßmacht und wie wir es umsetzen können. Meist gehen dannnoch einige Mails in die Run<strong>de</strong>, bis wir dann so etwas wieeinen Plan haben. Eine sehr schöne kollektive Erfahrung.«Die nur aufgeht, wenn die Sicherheitsvorkehrungen greifen,wie Will betont. »Deshalb <strong>de</strong>r Vertrag, <strong>de</strong>n du unterschreibenmusstest. Denn natürlich ist man immer ein wenigenttäuscht, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Wir warensehr traurig, als ›Reflektor‹ frühzeitig ins Netz gestellt wur<strong>de</strong>.An<strong>de</strong>rerseits war das auch wie<strong>de</strong>r eine tolle Geschichte: Einerhat das Vinyl zu früh in seinen La<strong>de</strong>n gestellt, und jemand,<strong>de</strong>r uns nicht mal mag, hat die Platte aus Versehen gekauft.Das ist doch großartig!«Wills Bru<strong>de</strong>r sprach im Telefoninterview mit Zane Lowevon <strong>de</strong>r BBC ebenfalls euphorisch über die Kampagne, dieer ein »verrücktes Kunstprojekt« nannte: »Wir sehen dasnicht als Promotion. Es sollte Spaß machen. Uns – und <strong>de</strong>nFans. Denen vor allem. Ich weiß, wie sich das auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renSeite anfühlt. Ich wer<strong>de</strong> nie vergessen, wie großartig es war,als wir mit <strong>de</strong>r ganzen Familie Michael Jacksons ›Thriller‹-Premiere im Fernsehen gesehen haben. Wo gibt es das heutenoch?« Ihr eigenes »Thriller«-Vi<strong>de</strong>o haben sie zwar nicht.Aber immerhin ihr »Here Comes The Night Time«, daszuerst im US-Fernsehen zu sehen war.

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