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MORGEN 087Die Wahrheit #28Nirgendwo wird die Wahrheitmehr zurecht gebogenals im Musikjournalismus.<strong>Intro</strong> übersetzt typischePhrasen ins wirklichGemeinte.gesagt»Echt stark, dass auch eineso coole und angesagteBand dieses Jahr einWeihnachtsalbum vorlegt.«gemeint»Ex-cool und ehemals angesagtab jetzt, versteht sich …«(Groove Armada) – abgeliert, die Beine zumTanzen und Köpfe zum Nicken bringen wird.Nicht mehr, aber auch nicht weniger.Henje RichterChase And Status»Brand New Machine«Virgin / UniversalRave / Disco / ChartsDas letzte Album hatte inpuncto Sound und prominentemFeaturing so einigesweggeblasen. Selbstin Deutschland waren dieumtriebigen Englän<strong>de</strong>rzu hören, auch wenn <strong>de</strong>rPogo-Electro-Pop-Rap hier sonst keine so großeSache darstellt wie auf <strong>de</strong>r feierwilligen Insel.Dennoch spielte das Duo vor etlichen Jahrenbeim Melt!-Sonntag auf einer Strandbühnegegen <strong>de</strong>n Headliner Pulp an. Und ohne aufJarvis Cockers Aura pissen zu wollen, ChaseAnd Status gelang es, die Britpop-Ikonen lockerin die Tasche zu stecken. Mehr Leute, mehrStimmung. Punkt. Nun also <strong>de</strong>r Nachfolger <strong>de</strong>sDurchbruch-Albums, und man merkt soforteine neue El<strong>de</strong>r-Statesman-Attitü<strong>de</strong>. Anstelle<strong>de</strong>s fast schon punkig wahnsinnigen Stilmixes<strong>de</strong>s Vorgängers wusste man diesmal offenbargenau, welchen Sound und welchen Style manbedienen wollte: mehr Song, mehr R’n’B, mehrchartstaugliche Nummer, weniger Gebollere.Heraus kam so eine Mischung aus (britischem)Rave, mo<strong>de</strong>rnen Sounds und schwarzer Disco.An einigen Stellen ist es vielleicht zu cheesy, zusehr Snap!s »The Power« – aber wer in die Breitegehen will, darf da keine Berührungsängstehaben. Und solche sind <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n einfachkomplett fremd.Linus VolkmannCheatahs»Exten<strong>de</strong>d Plays – EP Collection«Wichita / Rough Tra<strong>de</strong>Multikulti / Noisy / ShoegazeDas Release <strong>de</strong>r ersten bei<strong>de</strong>nEPs von Cheatahs überWichita Records dürfteeine <strong>de</strong>r ersten schönenmusikalischen Überraschungen<strong>de</strong>s Frühjahrs2013 sein. Die Band um<strong>de</strong>n charismatischen Kanadier Nathan Hewittund <strong>de</strong>n Dresdner Drummer Marc Raue kannman ganz ungeniert als <strong>de</strong>n hoffnungsvollstenVertreter <strong>de</strong>s Indierock 2013 bezeichnen. Völliglosgelöst vom zeitgeistigen gefühlsduseligenBefindlichkeitspop, <strong>de</strong>r allenthalben immernoch grassiert, besinnt sich das in London logieren<strong>de</strong>internationale Quartett (ein Kanadier,ein Amerikaner, ein Englän<strong>de</strong>r und einDresdner) auf die Wurzeln <strong>de</strong>ssen, was in <strong>de</strong>nfrühen 90ern druckvollen, von Grunge undShoegaze beeinflussten Gitarrenrock ausmachte– ohne dabei zu sehr in die Retro-Falle zutappen. Swervedriver, The Posies o<strong>de</strong>r auchDinosaur Jr lassen per Post zwar grüßen, dochselten hat eine Band so charmant und gekonnt<strong>de</strong>n Bogen von Nirvana zu My Bloody Valentinegeschlagen wie Cheatahs. Wem nach <strong>de</strong>r ganzenWeichspülung <strong>de</strong>s Indiepop mal wie<strong>de</strong>r nachwirklich gutem noisy Gitarrenrock gelüstet,dürfte in <strong>de</strong>n Cheatahs <strong>de</strong>finitiv neue Hel<strong>de</strong>nfin<strong>de</strong>n. »Exten<strong>de</strong>d Plays« ist dabei nur <strong>de</strong>r Appetizer,das von Gil Norton (Pixies, Radiohead,Foo Fighters) produzierte Debütalbum erscheintin diesem Sommer.Benedikt RuessCrystal Antlers»Nothing Is Real«Innovative Leisure / Al!veAnachronismus / Psych / NoiseZugegeben: Die Beziehungvon <strong>Intro</strong> zu <strong>de</strong>n Touch-And-Go-Stylern CrystalAntlers ist arg strapaziert.Ihr Debüt wur<strong>de</strong> als Testosteron-unterfüttertes»Schweiß- und Muskelmonstrum«abgestraft, das am besten im Bikertreffaufgehoben sei. Das war 2009. Seit<strong>de</strong>mist eine Menge Wasser <strong>de</strong>n Rhein hinuntergeflossen.Will sagen: Die Jungs haben einezweite Chance verdient. Bereits 2011 befreitensie sich mit <strong>de</strong>m Longlayer »Two-Way Mirror«aus <strong>de</strong>r Muckerfalle. Die Pole kreisten statt<strong>de</strong>ssenvielmehr um Psyche<strong>de</strong>lic, Lo-Fi und Noise.»Nothing Is Real« führt diesen Weg sukzessivefort. Es scheint, als hätten die Wahlkalifornieraufgehört, ihre durchaus hörenswerten Songsfür Classic-Rock- und Heimorgel-Liebhaberzu komponieren. Vorbei ist die Tyrannei <strong>de</strong>rerbärmlichen Muckergesten. Was bleibt, ist <strong>de</strong>rHang zum Anachronistischen: die Liebe zumdüsteren Psyche<strong>de</strong>lic Rock <strong>de</strong>r 70er und zumNoise-Rock/Pop <strong>de</strong>r 90er. Das klingt erst malverspult, macht aber auf Albumlänge aufgrund<strong>de</strong>r mäßig eingestreuten kontrollierten Sprengungenrichtig Bock. Antesten! Lieb haben!Holger WendtDan Le Sac vs. Scroobius Pip»Repent Replenish Repeat«Sunday Best / Pias / Rough Tra<strong>de</strong>Diskrepanz / Glitch / GrimeWährend das britischeHipHop/Grime-Duo DanLe Sac vs. Scroobius Pipproduktionstechnisch vonAnfang an seiner Zeit vorauswar, krankte das Gesamtbilddoch immer einwenig an <strong>de</strong>m Potenzial von MC David Meadsalias Scroobius Pip. Denn wann immer ProduzentDan Le Sac an <strong>de</strong>n Reglern recht versiertdie Takte auseinan<strong>de</strong>rnahm und wie<strong>de</strong>r zuetwas zusammensteckte, was die meisten wohlGlitch-Hop nennen wür<strong>de</strong>n, hinkten Meads’eher schmalbrüstig vorgetragenen Zeilen trotzeinwandfreier Technik und inhaltlicher Raffinessestets ein wenig hinterher. Auch »RepentReplenish Repeat« lei<strong>de</strong>t an dieser Diskrepanz,die sich ein wenig anfühlt, als wür<strong>de</strong> man aufeinem hochgerüsteten »Alienware«-PC (sieheSheldon Coopers Ausstattung in »Big BangTheory«) lediglich »Minesweeper« spielen.Philip FassingSpektakelKevin Devine »Bulldozer«& »Bubblegum«Big Scary Monsters / Al!veEmo / Indie / IsobelDie Älteren wer<strong>de</strong>n sich erinnern: Vor inzwischenfast 15 Jahren war Kevin Devine Sängerund Mastermind <strong>de</strong>r großartigen 90er-Emo-Band Miracle Of 86. Es folgten diverse Soloalbenund die Entwicklung hin zum folkigenSinger/Songwriter, auch wenn Devine – imGegensatz zu an<strong>de</strong>ren Vertretern <strong>de</strong>s Genres –seine musikalischen Wurzeln stets im hörbaren

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