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Uwe Capelle (links)sich fast. Ja, hat er. Beziehungsweise: Wenn nicht, wirdihm das szeneeigene Netzwerk einen vermitteln. Bei Thiessieht das so aus: »Ich will jetzt nach Greifswald, da spielenFrittenbu<strong>de</strong> und Feine Sahne Fischfilet zusammen. In <strong>de</strong>rStadt kennen wir keinen, aber ein Freund hat via Facebooksofort was zum Schlafen aufgetan.« Das Tourertum wirktdabei wie ein Utopia <strong>de</strong>s Sozialstaats. Bedürftigen wirdgeholfen, gefeiert wird zusammen. Die Musik und das Netzliefern dabei <strong>de</strong>n ästhetischen wie organisatorischen Kitt.»In Borgdorf hat man natürlich weniger Übernachtungsgäste,als wenn man zum Beispiel in Hamburg wohnt. Aberals Frittenbu<strong>de</strong> im Nor<strong>de</strong>n auf Tour waren, habe ich eineganze Meute beherbergt zwischen <strong>de</strong>n Dates in Bremen undKiel. Da lag ich auf halber Strecke. Zum Schlafen kommtman bei so was natürlich nur bedingt. Aber die Party dannwar mir natürlich recht – <strong>de</strong>nn sonst bin ich dauernd <strong>de</strong>r,<strong>de</strong>r alle fragen muss: ›Kann ich wie<strong>de</strong>r bei dir pennen? Ichbring auch Bier mit!‹«Dennoch erlauben es die finanziellen Ausbeulungendieses teuren Hobbys <strong>de</strong>m größten Fan von Frittenbu<strong>de</strong>und Audiolith nicht, seinen Faves ganze Deutschlandtourenlang an <strong>de</strong>n Rücklichtern zu kleben. Aber jemand, <strong>de</strong>r soverrückt ist, <strong>de</strong>r sollte in dieser Szenerie doch zu fin<strong>de</strong>n sein.Einige Anfragen, Gespräche weisen dann sehr <strong>de</strong>utlich undvielarmig in eine Richtung. »Ihr seid auf <strong>de</strong>r Suche nacheinem wirklich wahnsinnigen Fan? Schon mal mit UweCapelle gesprochen?«»Ich hab’ mal die Excel-Listemit meinen Konzertbesuchenm itgebracht.«Nach wenigen Worten zückt Uwe Capelle in <strong>de</strong>r HamburgerSzenekneipe Mutter bereits ein Din-A4-Blatt. Hierbeihan<strong>de</strong>lt es sich um weit mehr als nur ein Papier, es zeigtvielmehr die ultimative Tourer-Visitenkarte. Auf <strong>de</strong>r ausgedrucktenExcel-Tabelle fin<strong>de</strong>n sich alle Informationen,welche Acts er wie oft schon gesehen, welche <strong>de</strong>utschenStädte er dafür bereits bereist hat. Auch wenn Uwe somit<strong>de</strong>r Prototyp <strong>de</strong>s reisen<strong>de</strong>n Fans zu sein scheint, trennt ihnvon <strong>de</strong>n meisten an<strong>de</strong>ren Überzeugten schon auf <strong>de</strong>n erstenBlick etwas: sein Alter. 45 Jahre ist Uwe alt, wenngleich erin Habitus und Aussehen jünger wirkt.»Ja, ich bin dahingehend ein Spätentwickler«, sagt <strong>de</strong>rVersicherungskaufmann und rechnet vor, dass er im Jahrso auf 100 Konzerte kommt, »plus ungefähr fünf Festivals,also damit meine ich nicht so Ein-Tages-Dinger, son<strong>de</strong>rndie größeren. Allerdings auch bitte nicht zu groß. Rock amRing, Hurricane – so was ist mir mittlerweile ein Graus.Ich will lieber irgendwo stehen mit coolen Leuten undmich von famosem Booking überraschen lassen. Wie inHal<strong>de</strong>rn, da gibt’s auch für mich je<strong>de</strong>s Mal noch neuePerlen zu ent<strong>de</strong>cken.«Dass 100 Konzerte im Jahr nicht nur versehentliche, son<strong>de</strong>rnauch sehr bewusste Dopplungen einschließt, gehörtzum Selbstverständnis <strong>de</strong>s Tourers. »Klar, wenn Muff Potterihre letzten Konzerte spielen o<strong>de</strong>r Ghost Of Tom Joad aufAbschiedstour sind, dann nehme ich mir da auch frei, umdas noch mal zu begleiten.«Das größte Engagement verwen<strong>de</strong>t Uwe allerdings aufThees Uhlmann, einst mit Tomte, jetzt solo unterwegs.»Tomte habe ich 19 Mal gesehen, Thees allein mit <strong>de</strong>r Gitarresechs Mal, mit <strong>de</strong>r Thees-Uhlmann-Band 38 Mal.« Undfür En<strong>de</strong> 2013 – Thees Uhlmann hat gera<strong>de</strong> sein zweitesSoloalbum »#2« veröffentlicht – sind noch 13 offen auf <strong>de</strong>r

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