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090 MORGENSpektakelKwes.»Ilp«Warp / Rough Tra<strong>de</strong>Bastelei / Genie / DubstepWas für ein Musiker muss das sein, <strong>de</strong>r schonvia Debütalbum seiner mit zwei EPs mühsamaufgebauten Fanschar genussvoll vor <strong>de</strong>n Kopfstößt? Eigentlich kann das nur jemand sein,<strong>de</strong>n Ein<strong>de</strong>utigkeit schreckt, <strong>de</strong>r gleichzeitigselbstbewusst und getrieben ist und <strong>de</strong>r keineZeit verlieren will. Wir kennen <strong>de</strong>n BritenKwes. nicht persönlich, <strong>de</strong>shalb ist diese Einschätzungwe<strong>de</strong>r wi<strong>de</strong>r- noch belegbar. Was wiraber erkennen, ist, dass sein Album<strong>de</strong>büt »Ilp«gleichzeitig eine große Enttäuschung und Offenbarungist, <strong>de</strong>nn je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r seine vorangegangenenEPs mochte, wird einen angemessenenAnteil rhythmusgetriebener Stücke vermissen,Songs, <strong>de</strong>nen ein Beat or<strong>de</strong>ntlich Fleisch auf dieRippen gibt. Gleichzeitig sind unter <strong>de</strong>n fragilaufgebauten, von dubsteppigem Hall und einemsehnsüchtigen Soulgesang bestimmten zehnLie<strong>de</strong>rn reihenweise Geniestreiche. Kwes. istein Produzent, <strong>de</strong>r mit geringsten Mitteln undreinen Ahnungen von Struktur eine unwahrscheinlichsinnliche Musik komponieren kann.Der Songs schreiben und sie in ein anregen<strong>de</strong>sAmbient-Gewand stecken kann. Ergo: Wozuein Prince viel braucht, reicht Kwes. wenig.»Ilp« unterstreicht sein Riesentalent, das ihneigentlich ganz an die Spitze führen müsste.Vielleicht schon mit diesem Album.Christian SteinbrinkJulia Holter »Loud City Song«Domino / GoodToGoKammerspiel / Pop / DramaBereits bei <strong>de</strong>n erstenKlängen kommt einem einbestimmter Name in <strong>de</strong>nSinn: Stina Nor<strong>de</strong>nstam.Genauso fragil und entrücktwie die mysteriöseSchwedin klingt Julia Holterauf ihrem dritten Album »Loud City Song«.Der Titel erschließt sich bei <strong>de</strong>n zarten, experimentellenund filigranen Songgebil<strong>de</strong>n nichtauf Anhieb. Die Künstlerin selbst erklärt, dass erauf Colettes Roman »Gigi« zurückzuführen sei.Ihre Faszination für dieses Jahrhun<strong>de</strong>rtwen<strong>de</strong>-Sternchen zwischen Einsamkeit und Gesellschaftwar für Holter die Triebfe<strong>de</strong>r. Im Grun<strong>de</strong>besingt sie auf <strong>de</strong>m Album in je<strong>de</strong>m Lied dieschwierige Frage: Soll man sich zurückzieheno<strong>de</strong>r in die laute Welt stürzen? In ihrer HeimatstadtLos Angeles hat die 28-Jährige bei<strong>de</strong>szugleich, wie sie sagt, <strong>de</strong>nn in <strong>de</strong>r Hollywood-Stadt könne man einfach »unsichtbar« sein.Im Prinzip wagt Holter auf »Loud City Songs«genau dies: Sie selbst will nicht sichtbar wer<strong>de</strong>n,die Musik soll für sich alleine sprechen. Songfür Song baut Holter ihren Kammerspiel-Popauf, <strong>de</strong>r sich von anfänglicher Zartheit hin zuSynthiegeschwängertem auswächst und mitCello, Saxofon und Chor-Gesang dramatischvariiert wird. Auf »Horns Surrounding Me«ist dieses wagemutige Experiment beson<strong>de</strong>rsgelungen: Sakrale Klänge treffen auf mo<strong>de</strong>rnePopmelodien.Kerstin KratochwillIcona Pop»This Is ...«Atlantic / Warner / VÖ 08.11.13Girlpower / Autoscooter / WahnWie es klingt, wenn sichzwei junge Schwedinnen– die eine gera<strong>de</strong> vomFreund verlassen, die an<strong>de</strong>renach misslungenerBierpong-Trampolin-Aktionendlich wie<strong>de</strong>r ohneGips – im Suff kennenlernen und beschließen,gemeinsam Musik zu machen? Die Frage beantwortetenAino Jawo und Caroline Hjelt 2012 mit»I don’t care / I love it«. Zeilen, die 90er-Revival-Zeitgeist, Girlpower für die EDM-Generationund Kirmes-Spirit gleichzeitig verkörpern. Bleibenwir bei diesem Szenario, sind Icona Popwohl die Dampfwalze unter <strong>de</strong>n Autoscootern:»I crashed my car into a bridge / I don’t care ...«Der Song (geschrieben von Charlie XCX) birgtfür das Debütalbum »This Is ...« natürlich eingewisses Risiko, und es erfor<strong>de</strong>rt Mut (o<strong>de</strong>rist es Trotz?), gera<strong>de</strong> diesen als Aufmacher zuwählen. Tatsächlich gelingt es <strong>de</strong>m Duo aber,abgesehen von ein paar Durchhängern, das Levelan Endorphin-geschwängertem Wahnsinnzu halten: Die reizvolle Grenze zwischen gutemund schlechtem Geschmack wird waghalsigausgelotet, und Songs wie »All Night« o<strong>de</strong>r»Ready For The Weekend« besitzen ähnliches

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