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HEUTE 047Owen Pallett... alias Final Fantasy istseit Jahren gern gesehenerGast bei Arca<strong>de</strong> Fire unddort zum Beispiel (auf»Funeral« und »NeonBible«) für die Orchester-Arrangements zuständig.Auch bei <strong>de</strong>n Secret-Shows stand er mit Arca<strong>de</strong>Fire auf <strong>de</strong>r Bühne.DiskoGrafieArCa<strong>de</strong> Fire EP (2003, Re-Release 2005)Gab es eigentlich eine Zeit, in <strong>de</strong>rman sich von dieser Band nichtGroßes versprochen hatte? Wennüberhaupt, dann vielleicht nur dieZeitspanne zwischen Bandgründungund <strong>de</strong>m Erscheinungsjahrdieser EP. Hier mag die bisweilenmaue Produktion noch ein wenigauf Stimme und Stimmung drücken, aber Songs wie »I’mSleeping In A Submarine« und »Headlights Look Like Diamonds«zeigen bereits <strong>de</strong>n Kontrast zwischen Experimentierfreu<strong>de</strong>und <strong>de</strong>m Drang zur großen Melodie, <strong>de</strong>n Arca<strong>de</strong>Fire später immer weiter perfektioniert und zelebriert haben.Interessant ist vor allem, dass sich eines <strong>de</strong>r besten Stückeihres Albums »Neon Bible« bereits hier fin<strong>de</strong>t: »No CarsGo«, zwar noch ein wenig mehr rumpelnd, aber schon alsHinweis, wie groß die Band mal klingen will.Funeral (2004)Das Album<strong>de</strong>büt, das dank eines Lizenzierungs-Hickhackshierzulan<strong>de</strong>offiziell erst 2005 erschien, hatteschon ein gewisses Hype-Potenzialim Rücken. Was zum einen an <strong>de</strong>nBerichten über die mitreißen<strong>de</strong>nKonzerte von Arca<strong>de</strong> Fire und zuman<strong>de</strong>ren an <strong>de</strong>n Lobeshymnen <strong>de</strong>rUS-Musikpresse lag. Christian Steinbrink sah darin in<strong>Intro</strong> eine »unerhört feine Indie-Platte, die wirklich allenvollmundigen Ankündigungen gerecht wird. Zwar dockthier wenig an die aktuellen musikalischen Mo<strong>de</strong>n an, alleindie Vielfalt <strong>de</strong>r Songs auf diesem Debüt verdient an sichschon das Prädikat ›zeitlos‹. Vieles wirkt hier spielerisch,wie aus <strong>de</strong>m Ärmel geschüttelt, aber gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb wievon außergewöhnlichem Talent gesegnet. ›Funeral‹ ist einAlbum, <strong>de</strong>ssen Arrangements und Songstrukturen ähnlichoutstandig wirken wie die auf <strong>de</strong>r bemerkenswertenBroken-Social-Scene-Platte, dabei aber nie elegisch sind,son<strong>de</strong>rn immer fluffig und leicht.« Ein Kunststück, wennman be<strong>de</strong>nkt, wie schwer die Themen, die darauf verhan<strong>de</strong>ltwer<strong>de</strong>n (Tod! Tod! Tod!), wiegen. Die Einschätzung <strong>de</strong>sKollegen kann man hier so stehen lassen – und er wür<strong>de</strong>es sicherlich begrüßen, dass wir sein Fazit, eine Bloc-Party-Platte sei im direkten Vergleich mitreißen<strong>de</strong>r, hier (so gutwie) unter <strong>de</strong>n Tisch fallen lassen.NeOn Bible (2007)Diesmal durfte Kai Klintworthmit einer Rezension ran. Auch erthematisiert <strong>de</strong>n nun noch heftigererklingen<strong>de</strong>n Rummel um dieBand und stellt fest: »In ein paarMonaten zeigt sich dann, ob Arca<strong>de</strong>Fire, die personifizierten Feuilleton-Darlings, es genau wie Adam Greenüber diesen Weg richtig hoch hinaus schaffen.« Adam wer?Ach ja – damals machte <strong>de</strong>r Vergleich durchaus Sinn. Klintwortherkennt zwar zu Recht, dass das Kommunenhafte,das <strong>de</strong>r Band nachgesagt wird, ein wenig nervt, stellt aberein positives Urteil aus: »Die Texte haben sich gemacht, esgeht nonchalant um singularisierte I<strong>de</strong>ntitäten in <strong>de</strong>r globalisiertenWelt. Um Intimes, vorgeführt in einem stets leichtskurrilen Zirkuszelt. Und wenn sich das Songwriting ab <strong>de</strong>mdritten Hören richtig entfaltet und festgesetzt hat, kommenkeine Zweifel mehr auf. Das Indie-Hippie-Kammerorchesterholt alle Herzen ab, die es 2005 entflammt hatte. Plus x.Und jetzt ab ins Feuilleton, auf die Musik-Magazin-Coverund die Bühne.« Im Rückblick kann und muss man heutzutagesagen, dass die ständige Hype-Erwähnung fast einwenig nervt – große Songs hatten sie schon zuvor, und dieBegeisterung <strong>de</strong>r Fans haben sie sich mit tollen Live-Showserspielt. Punkt.The Suburbs (2010)Es gab wenige, die im dritten Albumvon Arca<strong>de</strong> Fire nicht die Platte <strong>de</strong>sJahres sahen – und trotz<strong>de</strong>m gab esirgendwie Re<strong>de</strong>bedarf, was allein 115Kommentare auf intro.<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>rReview von Christian Steinbrink belegen:»›The Suburbs‹ kommt weitgehendohne offenbare Höhepunkteaus, es ist ein Album, das die Melancholie <strong>de</strong>s Heimkommensin <strong>de</strong>n Mittelpunkt und das Songwriting in <strong>de</strong>n Dienst <strong>de</strong>ssenstellt. In diesem Sinne rennt die Band sehen<strong>de</strong>n Auges indie Fehlerstellung, die Rockfans seit Deka<strong>de</strong>n an Konzeptalbenbemängeln. Das Album überzeugt aber <strong>de</strong>nnoch,und zwar durch wun<strong>de</strong>rbare Kniffe wie die verschie<strong>de</strong>nenCovermotive, die vor <strong>de</strong>m Heck eines Wagens <strong>de</strong>n Blick aufverhängnisvolle Orte <strong>de</strong>r Adoleszenz lenken, o<strong>de</strong>r durchseine Texte, die sich oftmals wie Tagebucheinträge <strong>de</strong>sjungen Werther Win Butler lesen. ›Sometimes I can’t believeit / I’m moving past the feeling‹, heißt es sehr exponiert imTitelstück. Beachtet man solche Feinheiten nicht, könnte›The Suburbs‹, das Album, etwas zu beiläufig wirken. Dastäuscht aber, <strong>de</strong>nn dieses Album brennt.«Man könnte auch sagen: Es wächst. Aber das wäre vielleichtzu profan, wenn auch nicht falsch. Tatsächlich zeigtensich viele erst ein wenig genervt von <strong>de</strong>r Kritiker-Lobhu<strong>de</strong>leiund ließen sich dann doch begeistern. Beim Autoren dieserStory war es übrigens an<strong>de</strong>rsherum: Er gehörte zu <strong>de</strong>n »Platte<strong>de</strong>s Jahres«-Lobhu<strong>de</strong>lern und musste später eingestehen,dass eigentlich nur eine Handvoll <strong>de</strong>r Songs dauerhafthängen blieben, während er immer noch gerne in vollerLänge »Funeral« hört.

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