13.07.2015 Aufrufe

Panorama - GELD-Magazin

Panorama - GELD-Magazin

Panorama - GELD-Magazin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

geldanlage ° Absolute ReturnMit weniger risiko zum renditezielDie Schwankungen an den globalen Finanzmärkten haben erheblich zugenommen. Dadurch steigen aberdie Verlustrisiken für die Anleger. Seit einiger Zeit gibt es neue Finanzprodukte mit attraktiver Renditeaber geringerem Risiko bei fallenden Märkten – „Absolute Return“ ist das Zauberwort.Wolfgang RegnerWas bedeutet „Absolute Return“?Wörtlich übersetzt kommt es vomlateinischen „absolvere“ und heißt: loslösen,also losgelöst von herkömmlichenBenchmark-Konzepten. Damit scheint allesklar zu sein. Jedoch, ist ein Total Return-Fonds auch ein Absolute Return-Produkt?Kay-Peter Tönnes, Geschäftsführer von AntecedoAsset Management, versucht eineBegriffsklärung. „Der Unterschied liegt inder Bedeutung der Risikosteuerung. Total-Return-Fonds streben auch einen positivenErtrag an, doch wenn dies in einer speziellenBörsensituation nicht gelingt, dannhat dies keine direkte Auswirkung auf dasFondsmanagement. Bei Absolute-Return-Fonds existieren dagegen meistens Risikobegrenzungen,die die Höhe des absolutenVerlustes in einem bestimmten Zeitraumeingrenzen, auch wenn dies zu Lasten derlangfristigen Wertentwicklung geht.“ VielenFondskonzepten ist gemeinsam, dass sieeine starke Gewichtung von Assets mit relativgeringen Risiken als Basisinvestment haben,meist Anleihen und andere festverzinslicheFinanzinstrumente. Mit dem verbleibendenFondsvermögen werden risikobehafteteStrategien gefahren, wobei zumeistin eine breite Palette von Assets investiertwird, um eine ausgewogene Diversifikationzu erreichen. Doch dies kann auch Nachteilehaben. Denn die Diversifikation alleinist eine sehr ungenaue Risikosteuerung. Zustarke Risikobegrenzungen bergen zudemdie Gefahr, praktisch alle Gefahren auszuschaltenund dann am Ende keine ordentlicheRendite liefern zu können. Man kenntdieses Problem bei Hedge-Dachfonds, diedie Renditeerwartungen seit Jahren nichterfüllen können. Wenn sich positive undnegative Erträge ausgleichen, wird einFonds zum „Flatliner“ mit Nullrendite.riSiKO & KOrreLatiOn„Ein stringentes Risikomanagementbirgt sicher die Gefahr, dass man vor lauterRisikokontrolle den Zug nach oben verpasst.Ein Phänomen, das viele Vermögensverwalternach den traumatischen Ereignissenim Jahr 2008 ereilt hat. Das lässt sich amehesten vermeiden, indem man bei den Anlageentscheidungenneben den klassischenfundamentalen Aspekten auch stets technischeAspekte (z.B. Momentum) in seineEntscheidungen einfließen lässt,“ meintKlaus Kaldemorgen, Manager eines extrafür ihn aufgelegten Fonds, des DWS ConceptKaldemorgen. Auch Thorsten Rühl,Leiter Asset Allokation und Wertsicherungsstrategienbei Deka Investment sagt: „DieseGefahr besteht in der Tat: Eine perfekte Diversifikationzur Vermeidung jeglicher Risikenwürde im Ergebnis Geldmarkt minusKosten bedeuten, also praktisch Null oder° bEGrIFFSDEFINItIoNENalPHa: Extra-Rendite (= positives Alpha) oder Minderrendite(= negatives Alpha), gemessen an der Benchmark. Dabei handelt essich um das unsystematische Risiko, das unabhängig von denMarktrisiken eintreten kann. Der Prozess, das Alpha vom Beta einesPortfolios zu verschieben, indem das Marktrisiko gehegded wird, wird„Portable Alpha“ genannt. Mittels Derivaten kann das Alpha auch voneiner Benchmark auf eine andere übertragen werden. Daraus folgt, dassdie Asset-Klassen, in denen man Alpha generieren möchte, nichtdieselben sein müssen, die in der Asset Allokation enthalten sind.BeTa: Bezeichnet das systematische Risiko (= Marktrisiko) einesWertpapiers oder Portfolios. Maß für jene Rendite, die abhängig voneinem bestimmten Markt erzielt wird.dIVeRSIFIKaTIOn: Risikominderung durch Investition in negativ korrelierteAssets. Die ideale Diversifi kation ist gegeben, wenn keineKorrelationen zwischen den einzelnen Assets existieren.RISK PaRITY: Bedeutet eine risikobasierte Gewichtung von Asset-Klasseneines Portfolios. Investments mit einem niedrigeren Risikobekommen ein höheres Gewicht als Anlagen mit einem hohen Risiko.Letztendlich wird das Risiko gleichmäßig auf die Asset-Klassen verteilt.SHaRPe RaTIO: Setzt die Rendite und die aufgetretenen Schwankungen(Volatilität) in Bezug zu sicheren Zinsen. Je höher die SharpeRatio, desto höher liegt die Rendite über den kurzfristigen Zinserträgenbzw. mit umso niedrigeren Schwankungen wurde diese Rendite erzielt.VOlaTIlITÄT: Ein alternatives Risikomaß. Schwankungsbreite einesInvestments (Aktien, Anleihen, Fonds). Gibt die (Standard-) Abweichungdes Kurses eines Investments von dessen langfristigem Mittelwert an(z.B. Einjahres-Volatilität). Je höher die Volatilität, desto höher ist auchdas Risiko eines Portfolios.40 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – SEptEMbEr 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!