aktien ° USADurchwachsene Berichtssaisonan der Wall StreetDie Finanzhäuser stellten zur Jahresmitte mit Gewinn- und Börsenkurssteigerungen die Technologiefirmen inden Schatten. Computer- wie auch Ölbranche verlieren an Glanz. Dennoch bleibt ExxonMobil noch vor Appledas wertvollste Unternehmen an der New York Stock Exchange.Wolfgang FreislebenAmerikas Finanzfirmen verbuchten dasstärkste Gewinnwachstum im Standard& Poor’s 500 Index und sind damit daserste Mal seit der Kreditkrise drauf unddran, die Poleposition als größte Branchezurückzuerobern. Die Aktienkurse der US-Bankenriesen erhöhten sich heuer bis EndeJuli um 27,5 Prozent. Der Börsewert derfünf teuersten US-Institute (Wells Fargo,JPMorgan, Citigroup, Bank of America,Goldman Sachs) ist in der zweiten Juli-Hälftevon 820 auf 833 Milliarden Dollar gestiegen.Ende Juli 2013 machten Banken, Brokerund Versicherungsunternehmen im Indexlaut Bloomberg rund 16,8 Prozent aus– doppelt so viel als 2009 und knapp hinterden Technologiefirmen mit 17,6 Prozent.Während JPMorgan und Microsoft 2012mit einem Nettogewinn von je 21 MilliardenDollar gleichauf lagen, drifteten sie2013 auseinander. Die größte US-Bank steigerteden Gewinn im zweiten Quartal 2013um 31 Prozent auf 6,5 Milliarden Dollar,während Microsoft einen Rückgang um 12Prozent auf fünf Milliarden Dollar meldete.Technologiekonzerne schwerunter DruckIn der Elektronikbranche hinterließ dieeinbrechende Nachfrage nach PCs deutlicheSpuren. Die Verkäufe sind im zweitenQuartal 2013 um 10,9 Prozent und damitbereits das fünfte Quartal in Folge weiterzurückgegangen, da die Konsumenten lieberSmartphones oder Tablets als PCs kaufen.IBM meldete einen Rückgang des Umsatzesum 3,3 Prozent auf 24,9 MilliardenDollar. Der Gewinn je Aktie sank um 13jpmorganRekordgewinne treiben die Notierung vonJPMorgan Chase auf neue HochkurseProzent auf 2,91 Dollar. Der PC-HerstellerDell konnte den Umsatzschwund zwar aufdem Vorjahresniveau von 14,5 MilliardenDollar stoppen. Der operative Gewinn erreichteaber nur mehr 602 Millionen Dollar,der Gewinn je Aktie halbierte sich auf 25Cent.Obwohl Apple von April bis Juni 2013mit 31,2 Millionen gegenüber dem Vorjahrum 20 Prozent mehr Smartphones verkaufte,werden die Amerikaner von Samsung inder Gunst der Smartphone-Kunden immerstärker abgehängt: der Marktanteil der Südkoreanerlegte leicht auf 31,7 Prozent zu,während die Amerikaner binnen Jahresfristmehr als vier Prozentpunkte auf 14,2 Prozentverloren. Im dritten Geschäftsquartal(bis Ende Juni) lag der Umsatz des iPhoneundiPad-Herstellers bei 35,3 MilliardenDollar und damit kaum höher als im Vorjahreszeitraum.Der Gewinn schrumpftesogar das zweite Mal in Folge und lag um 22microsoftTrotz des Gewinn-Einbruchs in der Windows-Division verdiente Microsoft 6 Milliarden DollarProzent niedriger bei 6,9 Milliarden Dollar(5,3 Milliarden Euro). Der Gewinn je Aktiebelief sich auf 7,47 Dollar. Microsoft lieferteweniger Windows-Softwaresysteme aus.Der Q2-Umsatz verfehlte mit 19,9 MilliardenDollar die Erwartungen von 20,7Milliar den. Der Gewinn einbruch in derWindows-Division um 54 Prozent auf 1,1Milliarden Dollar verschreckte die Investoren,obwohl über alle Geschäftsbereicheein Gewinn von sechs Milliarden Dollar übrigblieb. Der weltgrößte Chipproduzent Intelverzeichnet in der PC-Sparte einen Umsatzrückgangum 7,5 Prozent, wodurch derGesamtumsatz binnen Jahresfrist um 5,2Prozent auf 12,8 Milliarden Dollar und derGewinn um 30 Prozent auf zwei Milliardenzurückfiel. Der Chiphersteller Broadcom,spezialisiert auf Verbindungen zwischenMobiltelefonen und Internet, lag wegen derrückläufigen Verkäufe von Smartphonesetwas unter den Erwartungen.creditS: Wikipedia/Adbar72 ° <strong>GELD</strong>-MAGAZIN – september 2013
xxxxxxxx ° BrennpunktDie Ölraffinerie von Exxon Mobil in Baton Rouge, Louisiana, vom Capitol Tower aus gesehen.applegooglefacebookDie Hoffnung, dass Apple mit China Mobile insGeschäft kommt, treibt den Kurs wieder anGoogle profitiert nachhaltig durch die starkeVerbreiterung ihrer Internet-Services.Erstes Werbeumsätze von Facebook bei MobileDevices ließen die Fantasie hochschießenInternet erfolgreicher alsComputerGoogle mit der weltweit populärsten Internet-Suchmaschinesteigerte trotz der abbröselndenPreise von Werbeeinschaltungenim Net den Konzernumsatz gegenüberQ1 um 19 Prozent auf 14,1 MilliardenUS-Dollar und den Gewinn von 2,8 auf 3,2Milliarden US-Dollar. Cisco meldete für dasvierte Geschäftsquartal (bis Ende Juli) einErgebnisplus von 18 Prozent auf einenneuer lichen Rekord von 2,3 Milliarden Dollar.Der Umsatz kletterte um sechs Prozentauf 12,4 Milliarden Dollar. Cisco stellt Routerund Switches für den Datenverkehr her.Mit einem Kurssprung um spektakuläre16,8 Prozent auf 30,95 Dollar quittierten dieFacebook-Bullen die Quartalszahlen: derUmsatz stieg um 53 Prozent auf 1,8 MilliardenUS-Dollar, der Gewinn je Aktie lag mit0,19 US-Dollar über den Erwartungen derAnalysten. Dem Unternehmen bleibt einNettogewinn von 333 Millionen Dollar nacheinem Verlust von 157 Millionen vor einemJahr. Die Einführung von Videowerbung abdem vierten Quartal könnte im nächstenJahr zehn Prozent der Werbeerlöse des Internet-Netzwerksbeisteuern. Das Business-Netzwerk LinkedIn mausert sich zum WallStreet Darling, weil es aus Investorensichteinfach alles richtig macht. Der Xing-Konkurrenthat mit der Veröffentlichung derQ2-Zahlen erneut die Erwartungen übertroffen.Der Umsatz war um 59 Prozent auf364 Millionen Dollar geklettert, der Gewinnim Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33Prozent auf knapp vier Millionen Dollar.Frühere Börsenstarsenttäuschten die InvestorenExxonMobil meldete einen dramatischenGewinneinbruch von 57 Prozent auf6,9 Milliarden Dollar oder 1,55 Dollar jeAktie. Der Quartalsumsatz des Konzernsverringerte sich um 16,5 Prozent auf 106,5Milliarden Dollar. Dennoch behielt derweltgrößte Konzern mit einem Börsenwertvon 522 Milliarden Dollar den Titel „WertvollsteFirma der Welt“. Der weltgrößte EinzelhändlerWalmart, mit einem Börsenwertvon 244 Milliarden Dollar (Platz 6 in denUSA), ist im zweiten Quartal nur noch imAusland gewachsen, während die Umsätzeim Heimatmakt USA zurückgingen. Dasdürfte auch in den kommenden Monaten sobleiben, warnt das Unternehmen. Im zweitenGeschäftsquartal stieg der Umsatz um2,4 Prozent auf 116,2 Milliarden US-Dollar,der Gewinn um magere 1,3 Prozent auf 4,1Milliarden Dollar. Mit Zynga stürzte einBörsenstar ab. Die Spieler nehmen Reißausund die Anleger auch. Seit dem Börsenganghat die Aktie knapp 70 Prozent verloren.Der Umsatz brach im Jahresvergleich um 31Prozent auf 230,7 Millionen Dollar ein. DerVerlust erreichte 15,8 Millionen Dollar.september 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 73