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Panorama - GELD-Magazin

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Im Gespräch mit Oliver Kubli, Adamant Biomedical Investments AG ° geldanlageGesundheitsbereichOliver Kubli, Fondsmanager bei Adamant Biomedical Investments– verantwortlich für den Lacuna – Adamant Asia PacificHealthliegt die Generikaindustrie in ihrer Entwicklungrund zwanzig Jahre hinter den USA undEuropa zurück.Ansonsten hat man in den vergangenen zweiJahren gerade im Bio techbereich eine fulminanteEntwicklung gesehen. Hat es vorhernur ein paar wenige profitable Firmen gegeben,sind es heute rund 50, die neue Produkteentwickeln und erfolgreich auf den Marktbringen können – und damit gutes Geld verdienen.So hat zum Beispiel auch Amgen nachlängerer Durststrecke wieder eine sehr gutePipeline. Die Wachstumsraten im Bereich Biotechliegen bei rund 15 Prozent pro Jahr. DieBörsenkurse einiger Unternehmen sind zwarbereits stark gestiegen, aber sie sind nochnicht wirklich überbewertet. Die Bewertun genan den Börsen sind quasi indie Gewinne hineingewachsen.Einzelne asiatischeWerte sind zugegebenermaßenetwas teuer geworden.Wenn man aber das starkeWachstum mitberücksichtigt,sind die Bewertungengerecht fertigt. So ein Wachstumfindet man sonst kaum.Das sind langfristige Wachstumsstorys.Was sind derzeit die vielversprechendstenEntwicklungen?Wo sehen Sie inder Forschung das größtePotenzial?Die größten Chancen in derBiotechnologie lassen neueMedikamente in der Krebstherapieerwarten, die dieeigene Immunabwehr gegendie Tumorzellen quasiboosten. Dabei am meistenfortgeschritten sind sogenannte Checkpoint-Inhibitoren, die bestimmte Rezeptoren (PD-1und PDL-1) auf der Oberfläche von Immunzellenblockieren. Roche und Bristol Meyerssind hier in der Forschung am weitesten fortgeschritten.Ein interessanter Markt sind auchMedikamente gegen Hepatitis C (HCV), indem sich in den letzten zwei Jahren viel getanhat. So übernahm Gilead 2011 Pharmasset für11,2 Milliarden Dollar, um deren Phase I-Präparatgegen HCV weiterzuentwickeln. Damitwerden eines Tages Behandlungen mit Interferonenüberflüssig, die per se giftig sind. Beider Entwicklung von Medikamenten gegenAlzheimer ist es hingegen nach einigen Rückschlägenwieder stiller geworden. Die meistenNeuentwicklungen sind gescheitert. Die nächstenDaten kommen im Herbst von Roche. Wirerwarten da aber nicht sehr viel Neues.Was sind derzeit Ihre Lieblings-Aktien?Im Wesentlichen finden Sie diese als unsereTop-Holdings in den Fonds. Eine davon istCelltrion, ein Biosimilar-Hersteller aus Südkorea.Das Unternehmen ist technologisch starkund in der Lage, biotechnisch hergestellteMedikamente nachzubauen, wie z.B. monoklonaleAntikörper. Das ist zwar eine teureTechnologie, aber letztlich mit hohen Margenverbunden. Die Europäische Gesundheitsbehördehat kürzlich das erste Biosimilar einesmonoklonalen Antikörpers, Remicade, zugelassen,was einem Durchbruch gleichkommt.Remicade ist ein Blockbuster gegen RheumatoideArthritis, Colitis Ulcerosa und MorbusCrohn, bei welchem demnächst das Patentausläuft. Ein Behandlungszyklus mit Remicadekostet zwischen 50.000 und 80.000 Dollar.Oder auch das Patent für Herceptin, einemMedikament bei der Behandlung von Brustkrebsvon Roche, läuft 2014 in Europa aus.Der Umsatz von Herceptin lag 2012 bei rundsechs Milliarden Dollar. Das sind spannendeSubstanzen für Generika-Hersteller.Roche hatsich übrigens mit innovativen Konzepten inChina etabliert. Zum Beispiel müssen Patientinnenfür eine Herceptin-Behandlung nur dieersten sechs Monate bezahlen.In Japan ist hingegen vor allem die Generika-Industriespannend. Die Nummer einsin Japan ist hier Sawai Pharma. Oder gut gefälltmir in China die Firma Mindray. Sie hattechnologisch sehr ausgereifte bildgebendeSysteme. Sie ist technologisch auch dank derÜbernahme von westlichen Technologien sogut, dass sie selbst in den USA punkten kann.www.lacuna.deSeptember 2013 – <strong>GELD</strong>-MAGAZIN ° 59

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