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Satzspiegel - Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein eV

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Kapitel 8<br />

50<br />

men untersagt, sondern sie innerhalb eines gewissen<br />

Umfanges <strong>und</strong> unter Auflagen, z. B.<br />

durch Begleitung von einem Fachmann, dem<br />

Anlegen von Probeflächen <strong>und</strong> deren Bemusterung,<br />

erlaubt.<br />

Im Jahr 2005 wurde die Fachwelt aufgeschreckt<br />

durch ein Urteil des Landgerichtes<br />

Berlin, das sich mit der hochwertigen Nutzung<br />

von Untergeschossen befasste. Die Kammer<br />

beanstandete u. a., dass das Bauunternehmen<br />

im Bauvertrag nicht ausdrücklich darauf hingewiesen<br />

hatte, dass nur eine untergeordnete<br />

Nutzung des Kellers möglich sei. Mit diesem<br />

Spruch des Gerichtes wurde ein weiteres Mal<br />

verdeutlicht, wozu Planer oder Unternehmer<br />

gegenüber einem baufachlich nicht ausgebildeten,<br />

durchschnittlichen Eigenheimerwerber verpflichtet<br />

sind. Kommen sie ihrer Beratungspflicht<br />

nicht nach, entstehen Haftungsrisiken.<br />

Um den Planern <strong>und</strong> Unternehmern hier Hilfsmittel<br />

in die Hand zu geben, erschien im Jahr<br />

2009 das DBV-Merkblatt „Hochwertige Nutzung<br />

von Untergeschossen – Bauphysik <strong>und</strong><br />

Raumklima“ in dem es insbesondere um diejenigen<br />

bauphysikalischen Randbedingungen geht,<br />

die es ermöglichen, dass in Kellerräumen<br />

nutzungsbedingt ein angemessenes Klima<br />

herrscht <strong>und</strong> z. B. keine übermäßige Feuchtigkeit<br />

anfällt. Das Problem feuchter Keller betrifft<br />

sowohl den Stahlbetonbau als auch den<br />

Mauerwerksbau unabhängig davon, ob eine<br />

weiße, schwarze oder braune Wanne hergestellt<br />

wird. In allen Fällen bleibt die Aufgabe, im<br />

Keller ein akzeptables Klima zu gewährleisten<br />

<strong>und</strong> insbesondere die dort entstehende oder<br />

anfallende feuchte Luft abzuführen. Abgestuft<br />

auf die Nutzungsverhältnisse sind Fenster, Lüftung,<br />

Heizung, Klimaanlage oder ähnliches an-<br />

Bauberatung <strong>und</strong> Vermeidung von Schäden an Bauwerken<br />

zuordnen. Auch ist der Auftraggeber oder Eigentümer<br />

darüber aufzuklären, wie er die Untergeschossräume<br />

später nutzen kann. Aus<br />

diesen Gründen bemüht sich die DBV-Bauberatung<br />

diese Erkenntnisse den Architekten, Planern<br />

<strong>und</strong> Baufirmen zu vermitteln. In keinem<br />

Fall sollte der Auftraggeber mit der Formulierung<br />

„wasser<strong>und</strong>urchlässige Bauweise“ oder<br />

ähnlich im Glauben gelassen werden, dass er<br />

unabhängig von den Baulichkeiten, der Heizung<br />

oder einer Klimatechnik frei ist, die Räume in<br />

jedweder Art <strong>und</strong> Weise ohne jedwede Einschränkung<br />

nutzen oder umbauen zu können.<br />

Es kommt darauf an, dass sowohl die Planer<br />

als auch die Ausführenden sich in der Verantwortung<br />

sehen, den Auftraggeber angemessen<br />

zu beraten. Da er üblicherweise über wenig<br />

bauphysikalische Fachkenntnisse verfügt, ist<br />

ihm gegenüber darzustellen, wie er das Untergeschoss<br />

in Abhängigkeit von den baulichen<br />

<strong>und</strong> haustechnischen Einrichtungen zukünftig<br />

problemlos nutzen kann. Unterlässt ein Planer<br />

oder die Baufirma eine solche Aufklärung des<br />

K<strong>und</strong>en, können später Haftungsfragen entstehen.<br />

Diese gilt es durch eine gute Beratung,<br />

die man zur Sicherheit auch dokumentieren<br />

sollte, rechtzeitig abzuwehren.<br />

Ein weiterer Typ von Mängeln, der im DBV-Heft<br />

16 beschrieben ist, ist die mangelhafte <strong>Beton</strong>ierbarkeit.<br />

Hierbei geht es darum, dass innerhalb<br />

der Stahlbetonkonstruktion stets ausreichend<br />

Raum für den <strong>Beton</strong> selbst aber auch<br />

für das Einbringen <strong>und</strong> Verdichten bleiben<br />

muss. Die Stahlbewehrung, sämtliche haustechnischen<br />

Einbauten, Fugenbänder etc. müssen<br />

genügend Platz in ihrer Umgebung aufweisen,<br />

damit ein sicheres <strong>Beton</strong>ieren immer<br />

gewährleistet ist. Leider sieht die Realität auf<br />

den Schal- <strong>und</strong> Bewehrungsplänen aber erst

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