Satzspiegel - Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein eV

echt auf den Baustellen anders aus. Filigrane
Konstruktionen führen zu schmalen Querschnitten
und relativ hohen Bewehrungsgraden. Darüber
hinaus muss die Konstruktion oft genug
auch haustechnische Installationen aufnehmen,
was den verbleibenden Querschnitt weiter einengt.
Da die Tragwerksplanung und die haustechnische
Planung aber oft aus Zeit- oder
Kostengründen nicht aufeinander abgestimmt
sind, kommen separate und nicht miteinander
koordinierte Schal-/Bewehrungspläne und Haustechnikpläne
auf die Baustelle. Falls der Bauunternehmer
in solchen Situationen keine Bedenken
anmeldet und sich stattdessen bemüht, die
Pläne vor Ort zu ändern und baubar zu gestalten,
mag es zwar hilfreich für den Bauablauf
sein, aber er selbst wird zum Planer, geht
selbst ins Risiko und übernimmt damit Verantwortung
für die Richtig- und Vollständigkeit
einer im Grunde doch ungenügenden Planung
anderer. Gerade im Bereich von Öffnungen, Fugenbändern
und haustechnischen oder bewehrungstechnisch
komplizierten Durchdringungen
werden beim örtlichen Anpassen der Pläne in
der baustellenüblichen Eile oft die Vorschriften
der Betonierbarkeit übersehen. Als Folge davon
entstehen unnötige Mängel z. B. in Form von
ungenügenden Randabständen bei Einbauteilen,
mangelhaftem Verbund der Bewehrung, Fehlund
Hohlstellen im Inneren des Betons sowie
an der Oberfläche, mangelhaftem Korrosionsschutz
der Bewehrung, Wasserdurchlässigkeiten
in Fugenbereichen und vielem mehr. In diversen
Beratungen und mit Gutachten haben
die DBV-Berater vielfach dazu beitragen können,
dass Planer und Unternehmer Fehler vermeiden
konnten, weil sie darauf bestanden
haben, besser koordinierte Unterlagen für ihre
Arbeit zu erhalten.
Derzeit betreuen vier Bauberater die Bauberatungsgebiete
Nord, Ost, Mitte/Südwest, Süd
und West. Der Beratungsbedarf im Zeitraum
2009/2010 ließ sich an über 700 Bauvorhaben
festmachen. In rund der Hälfte der Fälle
handelte es sich um umfangreiche Gerichtsgutachten,
schriftliche Stellungnahmen oder Gutachten,
für die Gebühren zu erheben waren.
Bei den übrigen Beratungen ging es meist um
die schriftliche Beantwortung von Routinefragen
oder um die Lösung häufig vorkommender
Probleme. Darüber hinaus wurde den Ratsuchenden
in ungezählt vielen Telefongesprächen
schnell und unbürokratisch geholfen. Folgende
DBV-Bauberater stehen telefonisch und vor Ort
auf den Baustellen zur Verfügung:
Tätigkeitsbericht 09-10
Bauberatung und Vermeidung von Schäden an Bauwerken 51