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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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2 MIKROMAGNETISMUS KLEINER TEILCHEN 6<br />

Die Berücksichtigung dieser Korrekturen an der von der Austauschkopplung dom<strong>in</strong>ierten<br />

Gesamtenergie führt auf die z.B. <strong>in</strong> [43] beschriebenen mikromagnetischen<br />

Grundgleichungen. Durch ihre Lösung – Brown konnte zeigen, daß sie e<strong>in</strong>deutig<br />

ist [43] – ergibt sich die gesuchte Magnetisierungsverteilung. Im allgeme<strong>in</strong>en treten<br />

dabei jedoch erhebliche Schwierigkeiten auf, da es sich um e<strong>in</strong> System gekoppelter,<br />

nichtl<strong>in</strong>earer partieller Differentialgleichungen handelt. Die mögliche Existenz mehrerer<br />

lokaler M<strong>in</strong>ima [44] oder aber e<strong>in</strong>e ebenfalls nicht auszuschließende Instabilität des<br />

gefundenen Zustandes vergrößern den mathematischen Aufwand.<br />

E<strong>in</strong>e analytische Lösung des Problems ist nur <strong>in</strong> wenigen Fällen möglich. Numerische<br />

Berechnungen werden wegen des E<strong>in</strong>flusses auf die Rechenzeit nur <strong>in</strong> hochsymmetrischen<br />

Geometrien oder aber <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Teilchen durchgeführt (siehe z.B. [45]-[48]). Die<br />

benutzten Rand- oder Anfangsbed<strong>in</strong>gungen bee<strong>in</strong>flussen die Lösung stark.<br />

E<strong>in</strong> anderer Zugang zu diesen Problemen kann über die Domänentheorie erfolgen.<br />

Bei ihr wird von vornhere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Unterteilung des Volumens <strong>in</strong> magnetische Domänen<br />

zugelassen und dann die Anordnung von Domänen und Domänenwänden mit m<strong>in</strong>imaler<br />

Gesamtenergie gesucht. E<strong>in</strong>e detaillierte Darstellung dieser Methode ist z.B. von Brown<br />

<strong>in</strong> [42] zu f<strong>in</strong>den.<br />

Im folgenden soll zur Illustration der umgekehrte Weg beschritten werden. Ausgewählte<br />

Domänenkonfigurationen <strong>in</strong> den Co/Cu(001)-Mikrostrukturen werden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer<br />

mikromagnetischen Energie untersucht, um sich e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von den <strong>in</strong> den Messungen<br />

zu erwartenden mikromagnetischen <strong>Strukturen</strong> zu verschaffen. Mögliche Beiträge<br />

zur Gesamtenergie liefern, zum e<strong>in</strong>en, die Domänenwände, da <strong>in</strong> ihnen Arbeit gegen<br />

Austauschkopplung und die bereits angesprochene Anisotropie verrichtet wird und, zum<br />

anderen, die aufgrund der endlichen Größe auftretenden magnetostatischen Streufelder3 .<br />

2.1 Magnetostatik<br />

2.1.1 E<strong>in</strong>führung<br />

Mit Hilfe der klassischen Elektrodynamik lassen sich grundlegende Eigenschaften von<br />

Ferromagneten betrachten. Die Beschreibung erfolgt dabei <strong>in</strong> der sogenannten Kont<strong>in</strong>uumsnäherung,<br />

d. h. betrachtet werden nur die makroskopischen Größen magnetisches<br />

Feld oder Magnetisierung und nicht ihre mikroskopische Ursache. E<strong>in</strong>e ausführliche<br />

Darstellung bef<strong>in</strong>det sich z.B. <strong>in</strong> [44].<br />

3 Angemerkt sei hier, daß bei beiden Beiträgen die Behandlung der langreichweitigen Dipol–Dipol–<br />

Wechselwirkung Schwierigkeiten bereitet.

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