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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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4 EIGENSCHAFTEN ULTRADÜNNER CO/CU(001)-FILME 52<br />

θ bezeichnet hier den W<strong>in</strong>kel zwischen der Filmnormalen und der Magnetisierung, Φ<br />

denjenigen zwischen der -Richtung und der Magnetisierung und D ist die Schicht-<br />

dicke. ks ist die Oberflächenanisotropiekonstante und die Summe Kp1 +(2/D) Kp2 be-<br />

schreibt die zuerst von He<strong>in</strong>rich [17] beobachtete und dann von [99] quantitativ bestimmte<br />

Dickenabhängigkeit der vierzähligen Anisotropie <strong>in</strong> der Oberflächenebene. Während<br />

Kp1 magnetokristall<strong>in</strong>e Ursachen hat [17, 160], ist der Ursprung für den dickenabhängigen<br />

Anteil Kp1 nicht bekannt. Für energetische Betrachtungen <strong>in</strong>nerhalb der Filmebene,<br />

<strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Anisotropiebeitrag zu berücksichtigen ist (vgl. Kap. 2.1.2), ist der Term <strong>in</strong>nerhalb<br />

der ersten Klammer maßgebend. Der Wert der e<strong>in</strong>zelnen Anisotropiekonstanten<br />

wurde von [99] <strong>in</strong> BLS39-Experimenten bestimmt: Kp1 = −2.3·106 erg/cm3 , Kp2 =0.034<br />

erg/cm2 und ks = −0.46 erg/cm2 .<br />

Wächst man Kobalt auf zu Cu(001) viz<strong>in</strong>alen Oberflächen Cu(11n) (n>1) auf, so<br />

ist die magnetische Anisotropie des Co/Cu(11n)-Systems gegenüber dem Co/Cu(100)<br />

verändert. Als Folge der Verkippung der Oberflächennormalen um wenige Grad <strong>in</strong><br />

-Richtung – im Fall des Cu(11 13) s<strong>in</strong>d es 6.2o , beim Cu(11 15) s<strong>in</strong>d es 5.4o –<br />

treten auf der Oberfläche <strong>in</strong> äquidistanten Abständen parallel zur < 110 >-Richtung<br />

verlaufende, monoatomare Stufen auf. Diese geben den Co/Cu(11n)-Systemen e<strong>in</strong>e der<br />

vierzähligen überlagerte, zweizählige magnetische Anisotropie. Die leichten Achsen der<br />

Magnetisierung verlaufen bis zu e<strong>in</strong>er Schichtdicke von ca. 20 ML parallel zu den Stufen.<br />

Die sich <strong>in</strong> den Co-Filmen ausbildende magnetische Domänenstruktur ist ebenfalls <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Arbeiten untersucht worden (Co/Cu(001) [100, 144, 145, 159], Co/Cu(11 13) [95],<br />

Co/Cu(11 15) [163]). Es handelt sich dabei ausschließlich um SEMPA-<strong>Untersuchung</strong>en.<br />

Wie vom theoretischen Standpunkt aus für <strong>in</strong> der Schichtebene magnetisierte Systeme<br />

zu erwarten, liegen die Filme nach dem Wachstum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>domänigen Zustand vor.<br />

Nur am Rand kommt es aufgrund magnetostatischer Wechselwirkung zur Ausbildung<br />

von Kantendomänen. Die gefundene Ausrichtung der Magnetisierung <strong>in</strong>nerhalb der magnetisch<br />

vierzähligen Filmebene wird der praktisch nicht zu vermeidenden Existenz e<strong>in</strong>es<br />

Restfeldes während des Wachstums zugeschrieben [145]. Dieses Restfeld führt zur parallelen<br />

Ausrichtung der Wachstums<strong>in</strong>seln <strong>in</strong> der dem Restfeld nahegelegensten leichten<br />

Richtung [95] und somit nach der Koaleszenz zum e<strong>in</strong>domänigen Zustand im Zentrum<br />

des Filmes.<br />

Durch Anlegen e<strong>in</strong>es magnetischen Wechselfeldes parallel zur Schichtebene lassen sich<br />

<strong>in</strong> den Co-Filmen Domänen erzeugen [95, 100, 144]. Es ergibt sich e<strong>in</strong> Multidomänenzustand,<br />

<strong>in</strong> dem alle vier leichten Richtungen der Magnetisierung gleichermaßen vorkommen<br />

[100, 144]. Die Struktur dieses Zustandes ist jedoch entgegen den Beobachtungen bei<br />

39 Kurzform für ” Brillou<strong>in</strong> Light Scatter<strong>in</strong>g“ (Brillou<strong>in</strong> Licht Streuung, siehe z.B. [162])

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