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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 83<br />

angenommen, konstant ist. Sie nimmt mit größer werdender Kantenlänge zu. Die<br />

e<strong>in</strong>geführte Größe c wird folglich e<strong>in</strong>e Funktion der Kantenlänge se<strong>in</strong>. Die Grenzfläche<br />

a der Domänen zu den Kanten kann dagegen nach Abb. 25 als konstant angenommen<br />

werden.<br />

Obwohl die Mikrostrukturen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Multidomänenzustand vorliegen, ist ke<strong>in</strong>e<br />

Polvermeidung gegenüber dem e<strong>in</strong>domänigen Zustand zu beobachten. Die durch die<br />

Polarisationsladungen bed<strong>in</strong>gte magnetostatische Energie der e<strong>in</strong>domänigen Konfiguration<br />

wurde im theoretischen Abschnitt mit Hilfe des R&R-Modells berechnet und<br />

mit der Gesamtenergie e<strong>in</strong>facher Multidomänenkonfigurationen verglichen. Die durch<br />

den Herstellungsprozeß bed<strong>in</strong>gten unscharfen Ränder der <strong>Strukturen</strong> wurden bei diesen<br />

Betrachtungen nicht berücksichtigt. Die Rändern s<strong>in</strong>d jedoch nicht ideal, sondern haben<br />

e<strong>in</strong>e endliche Ausdehnung von mehreren 100 Nanometern. In ihnen nimmt die nom<strong>in</strong>elle<br />

Schichtdicke <strong>in</strong> e<strong>in</strong>- oder mehratomaren, ungerichteten Stufen bis auf Null ab. Ersetzt<br />

man diese unregelmäßige Randstruktur durch e<strong>in</strong> Treppenprofil (s. Abb. 38), so läßt<br />

sich ihr E<strong>in</strong>fluß auf die magnetostatische Energie mit dem R&R-Modell berechnen.<br />

Abbildung 38: Querschnitt durch e<strong>in</strong>e homogen magnetisierte Mikrostruktur mit scharfen (a) bzw.<br />

unscharfen Rändern (b). Letztere s<strong>in</strong>d durch e<strong>in</strong> Treppenprofil angenähert. Ihre Breite ist im Vergleich<br />

zur experimentellen Situation übertrieben dargestellt.<br />

E<strong>in</strong>e homogen <strong>in</strong> der Zeichenebene magnetisierte Mikrostruktur mit scharfen Kanten<br />

(Abb. 38a) der Dicke D besitzt zwei Flächen mit Polarisationsladungen unterschiedlichen<br />

Vorzeichens (durch +“ und –“ angedeutet). Hat der Rand Struktur wie im<br />

” ”<br />

Fall der untersuchten Co/Cu(001)-Mikrostrukturen die From e<strong>in</strong>er Treppe (Abb. 38b,<br />

Unschärfe ∆l), so werden diese Flächen <strong>in</strong> mehrere kle<strong>in</strong>ere, gegene<strong>in</strong>ander verschobene<br />

Flächen unterteilt. Ist <strong>in</strong> der dort gezeigten Geometrie die Unschärfe ∆l sehr viel kle<strong>in</strong>er<br />

als die Kantenlänge l, so wird die reduzierte attraktive Wechselwirkung zwischen<br />

Ladungen an den gegenüberliegenden Kanten durch die verm<strong>in</strong>derte repulsive Wechselwirkung<br />

der Ladungen <strong>in</strong>nerhalb der Ränder überkompensiert. E<strong>in</strong>e Unschärfe ∆l ≈300<br />

nm und e<strong>in</strong>e konstante Stufenbreite ergeben bei e<strong>in</strong>er 3 ML dicken Mikrostruktur mit<br />

e<strong>in</strong>er Kantenlänge l =15 µm bereits e<strong>in</strong>e Reduzierung der magnetostatischen Energie<br />

um ca. 41%! Bei vier Monolagen s<strong>in</strong>d es 45%, bei fünf Monolagen 47%.

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