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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 80<br />

und wird deshalb auch im Bereich dünnster <strong>Schichten</strong> nur schwach von der Schichtdicke<br />

abhängen. E<strong>in</strong>e bei verm<strong>in</strong>derter Schichtdicke reduzierte Anisotropiekonstante würde<br />

im E<strong>in</strong>klang mit den Ergebnissen von He<strong>in</strong>rich [17] und von Krams [99] stehen, die <strong>in</strong><br />

Kapitel 4 angeführt wurden.<br />

Die sich ausbildende mikromagnetische Struktur kann jedoch nicht ausschließlich durch<br />

die Magnetostatik bestimmt se<strong>in</strong>. Dies folgt aus der Beobachtung, daß ke<strong>in</strong>e Landau-<br />

Lifshitz-<strong>Strukturen</strong> existieren, wie sie aus der M<strong>in</strong>imierung dieses energetischen Betrags<br />

resultieren würden.<br />

E<strong>in</strong>e bei e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gen Schichtdicke reduzierte Anisotropie hat Auswirkungen auf die<br />

Struktur der sich ausbildenden Wände. Beispielsweise ist die Weite der Wände durch<br />

�<br />

den Quotienten A/K aus Austausch - und Anisotropiekonstante bestimmt [96]. Bei<br />

gegenüber dem Volumenwert verm<strong>in</strong>derter Anisotropie ist die Wandweite deshalb vergrößert.<br />

Der m<strong>in</strong>imale Abstand zweier Wände wird zum Zeitpunkt der Domänenbildung<br />

gleich ihrer Wandweite se<strong>in</strong>. Würden sie sich überlappen, so könnte e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Wechselwirkung zur Bildung e<strong>in</strong>er 180o-Wand führen [165]. Dieser Wandtyp wird <strong>in</strong> den<br />

Mikrostrukturen jedoch nur sehr selten beobachtet. Steigt die Anisotropie im Verlauf des<br />

weiteren Wachstums an, wird sich die Wandweite verr<strong>in</strong>gern, der Abstand der Wände jedoch<br />

erhalten bleiben. Der <strong>in</strong> den Mikrostrukturen gefundene m<strong>in</strong>imale Abstand zweier<br />

Wände von ca. 3 µm ist somit e<strong>in</strong> Maß für die Weite der Domänenwände beim E<strong>in</strong>satz<br />

des Ferromagnetismus. Dieser Wert ist <strong>in</strong> etwa 10 Mal größer als <strong>in</strong> ausgedehnten<br />

Co/Cu(001)-Filmen im Dickenbereich 5-9 Monolagen [95]. Folglich wäre die Anisotropie<br />

zum Zeitpunkt der Domänenbildung um e<strong>in</strong>en Faktor 100 kle<strong>in</strong>er als <strong>in</strong> diesen <strong>Schichten</strong>.<br />

Der gefundene, stets e<strong>in</strong>domänige Zustand der 3µm-Quadrate bestätigt, daß die Wandweite<br />

zum Zeitpunkt der Domänenbildung m<strong>in</strong>destens 3 µm beträgt. In diesen <strong>Strukturen</strong><br />

kann sich dann ke<strong>in</strong>e Wand ausbilden und sie verbleiben e<strong>in</strong>domänig.<br />

DerWertvon3µm für die <strong>in</strong> den Experimenten beobachtete kritische Größe für die<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>es Multidomänenzustandes bei allen untersuchten Schichtdicken ist deutlich<br />

größer als es aus energetischen Betrachtungen zu erwarten ist. Im theoretischen<br />

Abschnitt wurde beispielweise gezeigt, daß auch <strong>in</strong> den 3µm-Quadraten oberhalb e<strong>in</strong>er<br />

Schichtdicke von ca. 6 ML Domänenbildung energetisch günstig ist (s. S. 23). Nach diesen<br />

Rechnungen ist auch <strong>in</strong> Quadraten mit nur 100 nm Kantenlänge oberhalb e<strong>in</strong>er bestimmten<br />

Schichtdicke mit Domänenbildung zu rechnen. Solche Abmessungen liegen jedoch unterhalb<br />

der Weite der Néel-artigen Domänenwände <strong>in</strong> ultra<strong>dünnen</strong> Co/Cu(001)-Filmen.<br />

Die für die Ausbildung e<strong>in</strong>es Multidomänenzustandes m<strong>in</strong>imalen lateralen Abmessungen<br />

s<strong>in</strong>d folglich alle<strong>in</strong> durch die Domänenwandweite bestimmt.

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