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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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2 MIKROMAGNETISMUS KLEINER TEILCHEN 24<br />

te Kantendomänenstruktur stellt nur e<strong>in</strong>e, zudem symmetrische Möglichkeit dar, durch<br />

Domänenbildung magnetostatische Energie e<strong>in</strong>zusparen. Unter Umständen existieren<br />

ebenso unregelmäßige Domänenmuster, die nicht berücksichtigt werden konnten.<br />

Im magnetisch zweizähligen Co/Cu(11 15)-System existieren nur 180o-Wände (vgl.<br />

Kap. 4). Aus diesem Grund s<strong>in</strong>d von den <strong>in</strong> Abb. 5 gezeigten Domänenmustern nur<br />

die Konfigurationen a und b möglich. Benutzt man für die entsprechenden Rechnungen<br />

die Anisotropiekonstanten des Co/Cu(11 13)-Systems [101], da die für Co/Cu(11 15)<br />

nicht bekannt s<strong>in</strong>d, so zeigt sich, daß für alle Schichtdicken bis zu 15 ML und alle Kantenlängen<br />

im Intervall [3µm, 30µm] der e<strong>in</strong>domänige Zustand der energetisch günstige<br />

ist.<br />

Vernachlässigt wurde <strong>in</strong> allen Rechnungen die endliche Weite der Domänenwände. Sie<br />

wird im Bereich kle<strong>in</strong>er Kantenlängen zu e<strong>in</strong>er Limitierung der Anzahl der <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Struktur vorhandenen Domänen führen. Der <strong>in</strong> Abb. 7 sichtbare Trend, daß <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

<strong>Strukturen</strong> der Domänene<strong>in</strong>bau erst bei größerer Schichtdicke günstig wird als <strong>in</strong><br />

größeren Quadraten, ist darauf zurückzuführen, daß magnetostatische Energie und Wandenergie<br />

<strong>in</strong> unterschiedlicher Weise von der Kantenlänge abhängen: Während EWand∝l<br />

ist, variiert EMag über das Kantenlängenverhältnis l/D <strong>in</strong> diesem Schichtdickenbereich<br />

nur schwach mit l.<br />

An dieser Stelle sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, daß numerische Berechnungen von Chui [47]<br />

an ultra<strong>dünnen</strong> <strong>Strukturen</strong> mit rechteckiger Form (Kantenlängenverhältnis 0.866) ebenfalls<br />

ergeben haben, daß die energetisch günstige Domänenstruktur von der Schichtdicke<br />

abhängt. Oberhalb e<strong>in</strong>er bestimmten Größe ist der e<strong>in</strong>domänige Zustand mit e<strong>in</strong>em zu<br />

großen Energie<strong>in</strong>halt verbunden und die Landau-Lifshitz-Figur energetisch bevorzugt,<br />

wenn die Schichtdicke z.B. für krz-Eisen16 m<strong>in</strong>destens 4.3 Monolagen beträgt.<br />

Mit Hilfe der hier verwendeten Ausdrücke und Werten für Anisotropie- und Austauschkonstante<br />

sowie Sättigungsmagnetisierung von krz-Eisen nach [17, 97, 102], ergibt sich<br />

für e<strong>in</strong> Rechteck mit e<strong>in</strong>er kurze Kante der Länge l =30µm e<strong>in</strong>e Schichtdicke von 4.2<br />

ML. In kle<strong>in</strong>eren Rechtecken ist die Landau-Lifshitz-Struktur erst bei größerer Schichtdicke<br />

energetisch bevorzugt.<br />

Nicht zuletzt diese gute Übere<strong>in</strong>stimmung zeigt, daß das hier verwendete, e<strong>in</strong>fache Modell<br />

zur Berechnung der magnetostatischen Selbstenergie von Quadern auch im Bereich<br />

ultradünner Filme se<strong>in</strong>e Berechtigung hat und unter Berücksichtigung der energetischen<br />

Beiträge der Domänenwände e<strong>in</strong>e quantitative Analyse der mikromagnetischen Energie<br />

e<strong>in</strong>facher Domänenkonfigurationen <strong>in</strong> ultra<strong>dünnen</strong> Quadraten möglich ist.<br />

16 Kurzform für ” kubischraumzentriertes Eisen“.

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