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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 81<br />

In den Co/Cu(11 15)-Mikrostrukturen wird nach den Herstellung ke<strong>in</strong>e metastabile mikromagnetische<br />

Struktur beobachtet. Die Mikrostrukturen dieses Systems liegen zu ca.<br />

96% im energetisch günstigen e<strong>in</strong>domänigen Zustand vor. Nach den e<strong>in</strong>gangs der Diskussion<br />

<strong>in</strong> dargestellten Überlegungen wäre aber auch <strong>in</strong> diesen <strong>Strukturen</strong> die Bildung von<br />

antiparallel magnetisierten Domänen und dazwischenliegenden 180o-Wänden möglich.<br />

Aber <strong>in</strong> nur ca. 4% der Co/Cu(11 15)-Mikrostrukturen f<strong>in</strong>det Domänenbildung statt.<br />

Suszeptibilitätsmessungen an Co/Cu(117) und Co/Cu(11 17) zeigten, daß die <strong>in</strong> diesen<br />

Systemen auftretende zweizählige Anisotropie bereits unmittelbar bei E<strong>in</strong>satz des Ferromagnetismus<br />

ausgeprägt ist [19]. Die Bildung der im Co/Cu(11 15)-System auschließlich<br />

möglichen 180o-Wände wäre somit auch bei reduzierter Schichtdicke mit e<strong>in</strong>em nur wenig<br />

verm<strong>in</strong>derten Energieaufwand verbunden.<br />

Die sich <strong>in</strong> den Mikrostrukturen ausbildende magnetische Struktur ist somit durch das<br />

Wechselspiel von Magnetostatik und Anisotropie bei ger<strong>in</strong>gen Schichtdicken bestimmt.<br />

Ist die Anisotropie kle<strong>in</strong>, so kommt es wie im Fall der Co/Cu(001)-Mikrostrukturen zur<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>es metastabilen Multidomänenzustandes, der auch bei größerer Schichtdicke<br />

erhalten bleibt. Ist die Anisotropie bereits ausgebildet, bildet sich <strong>in</strong> den Mikrostrukturen<br />

bis zu e<strong>in</strong>er Kantenlänge von 30 µm der von Austausch und Anisotropie<br />

favorisierte e<strong>in</strong>domänige Zustand aus. Der Wert der vierzähligen Anisotropie zum Zeitpunkt<br />

der Domänenbildung kann für das Co/Cu(001)-System zu Kp(≈ 1.7ML) ≤ 104 erg/cm 3 abgeschätzt werden.<br />

Die durch die statistische Auswertung der Eigenschaften des unregelmäßigen Domänenmusters<br />

<strong>in</strong> den Mikrostrukturen mit mehr als 3 µm Kantenlänge gefundene, l<strong>in</strong>eare<br />

Abhängigkeit<br />

a.) der mittleren Domänenanzahl N Dom,<br />

b.) der mittleren Domänenfläche ADom und<br />

c.) der totalen Domänenwandlänge LDom<br />

von der Kantenlänge, erlaubt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>grenzung bezüglich des geometrischen Charakters<br />

der Domänenstruktur. Vergrößert man hypothetisch die Abmessungen der Quadrate,<br />

so steigt nach b.) auch die mittlere Domänengröße kont<strong>in</strong>uierlich an. Im Grenzfall<br />

der unendlichen Ausdehnung gelangt man zum kont<strong>in</strong>uierlichen Film mit unendlicher,<br />

mittlerer Domänengröße, was e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>domänigen Zustand gleichkommt.<br />

Sehr oft s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Mikrostrukturen vom Rand <strong>in</strong> die große Zentraldomäne h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ragende<br />

Domänen zu beobachten. Dieser Zustand unterscheidet sich beispielsweise deutlich

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