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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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5 MAGNETISCHE DOMÄNEN IN CO/CU(001)-MIKROSTRUKTUREN 58<br />

Wertet man die Kantenlängenabhängigkeit der mittleren Domänenzahl für verschiedenen<br />

Schichtdicken aus, folgt durch Interpolation der Meßwerte oberhalb von 3 µm<br />

Kantenlänge stets e<strong>in</strong> l<strong>in</strong>earer Zusammenhang. Die Steigung der Geraden variiert leicht,<br />

die Gerade selbst deutet aber jeweils auf e<strong>in</strong>e für den e<strong>in</strong>domänigen Zustand kritische<br />

Kantenlänge von 2-4 µm h<strong>in</strong> (s. Abb. 23).<br />

Aus den Aufnahmen <strong>in</strong> den Abb. 21 und 22 geht hervor, daß sich <strong>in</strong> größeren <strong>Strukturen</strong><br />

im Mittel auch größere Domänen bef<strong>in</strong>den als <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>en. Das 6µm-Quadrat <strong>in</strong><br />

Abb. 21 besteht aus 2 <strong>in</strong> etwa 3·6µm2 großen Domänen, <strong>in</strong> den 15µm-Quadraten s<strong>in</strong>d<br />

jeweils 1 große und unterschiedlich viele kle<strong>in</strong>ere Domänen zu sehen, die zum Teil aber<br />

so groß wie das gesamte 6µm-Quadrat s<strong>in</strong>d. Im 30µm-Quadrat s<strong>in</strong>d sowohl Haupt- als<br />

Randdomänen <strong>in</strong> der Mehrzahl deutlich größer als <strong>in</strong> den kle<strong>in</strong>eren 15µm-Quadraten.<br />

Def<strong>in</strong>iert man die mittlere Domänenfläche ADom als Quotient aus der quadratischen<br />

Fläche e<strong>in</strong>er Struktur (A = l2 ) und der <strong>in</strong> ihr vorhandenen mittleren Domänenzahl<br />

(N Dom), so folgt unmittelbar, daß die mittlere Domänengröße nicht konstant se<strong>in</strong> kann.<br />

Wegen der l<strong>in</strong>earen Abhängigkeit der mittleren Domänenanzahl von der Kantenlänge<br />

(N Dom ∝ l, s.o.)hängt ADom ebenfalls l<strong>in</strong>ear von der Kantenlänge ab. Für die 3µm-<br />

Quadrate gilt dies wegen des e<strong>in</strong>domänigen Zustandes natürlich nicht. Dort ist die<br />

Domänenfläche gleich der Fläche der Struktur (ADom =A=l 2 ).<br />

Vergrößert man die Kantenlänge der <strong>Strukturen</strong> über die <strong>in</strong> dieser Arbeit untersuchten<br />

30 µm h<strong>in</strong>aus, sollten die Domänen im Mittel immer größer werden. Hält zusätzlich der<br />

Trend an, daß es sich <strong>in</strong> der Regel jeweils um e<strong>in</strong>e immer größer werdende Zentraldomäne<br />

und mehrere kle<strong>in</strong>ere, vom Rand ausgehende handelt, ergibt sich im Grenzfall des ausgedehnten<br />

Films e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>domäniger Zustand mit Randdomänen. Genau dieser Zustand<br />

wird <strong>in</strong> ausgedehnten Filmen beobachtet!<br />

Je nach relativer Lage der Magnetisierung <strong>in</strong> den ane<strong>in</strong>andergrenzenden Domänen, han-<br />

delt es sich <strong>in</strong> ultra<strong>dünnen</strong> Kobalt Filmen um 90 o - oder 180 o -Wände. In den Mikrostruk-<br />

turen f<strong>in</strong>det man fast ausschließlich die aufgrund des ger<strong>in</strong>geren Drehw<strong>in</strong>kels der Magnetisierung<br />

energetisch bevorzugten 90o-Wände (vgl. Kap. 2.2), die nicht entlang bestimmter<br />

kristallographischer Richtungen orientiert s<strong>in</strong>d. Dies ist <strong>in</strong> voller Übere<strong>in</strong>stimmung<br />

mit den Beobachtungen an im Wechselfeld entmagnetisierten, kont<strong>in</strong>uierlichen Filmen<br />

[95, 100].<br />

Die endliche Größe der <strong>Strukturen</strong> ermöglicht es, die Domänenwände zu vermessen.<br />

Ihre Länge bestimmt nach den Betrachtungen im theoretischen Abschnitt (siehe Kap.<br />

2.3) maßgeblich den energetischen Beitrag der Wände zur Gesamtenergie e<strong>in</strong>er Mikrostruktur.<br />

Aus diesem Grund wurde <strong>in</strong> ca. 650 <strong>Strukturen</strong> mit unterschiedlicher Kan-

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