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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 77<br />

so sche<strong>in</strong>t dieser auch bei größer werdender Schichtdicke erhalten zu bleiben. Die magnetischen<br />

Momente der Elektronen, der im Verlauf des weiteren Wachstums auf der<br />

Oberfläche ankommenden Co-Atome, richten sich parallel zur Magnetisierung <strong>in</strong> den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Domänen aus. Folglich müssen sich die Domänen unmittelbar bei der Schichtdicke<br />

bilden, bei der die Mikrostruktur ferromagnetisch wird. Diese beträgt 1.7 ML und<br />

ist dieselbe wie für den e<strong>in</strong>domänigen, ausgedehnten Film.<br />

Die Existenz des <strong>in</strong> den ausgedehnten Filmen beobachteten e<strong>in</strong>domänigen Zustandes<br />

wird dem Zusammenwirken der Morphologie mit dem während des Wachstums immer<br />

vorhandenen magnetischen Restfeld <strong>in</strong> der Präparationskammer bei genau dieser<br />

Schichtdicke zugeschrieben [95, 145]. Da der Film unterhalb von 2 ML noch nicht geschlossen<br />

ist (vgl. Kap. 4), wird er bei 1.7 ML nicht homogen ferromagnetisch werden.<br />

Je nachdem, ob beim E<strong>in</strong>satz des Ferromagnetismus zuerst Magnetostatik oder Anisotropie<br />

vorherrschend ist, ergeben sich folgende mögliche Abläufe für die Entstehung des<br />

e<strong>in</strong>domänigen Zustandes <strong>in</strong> ausgedehnten Filmen:<br />

Im ersten Fall wird sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er soeben ferromagnetisch gewordenen Wachstums<strong>in</strong>sel<br />

(I1) die Magnetisierung parallel zum äußeren Feld ausrichten (s. Abb. 36a). Ihr Streufeld<br />

verändert <strong>in</strong> ihrer Umgebung die ansonsten durch das äußere Restfeld aufgeprägte<br />

(homogene) Feldverteilung. Wachstums<strong>in</strong>seln <strong>in</strong> der Umgebung dieser Insel spüren dann<br />

das aus der Superposition dieser beiden Feldverteilungen resultierende Feld. In e<strong>in</strong>er<br />

zweiten, paramagnetischen Insel (I2) wird sich die Magnetisierung parallel zu diesem<br />

resultierenden Feld ausrichten. Abhängig von der relativen Lage zur ersten Insel s<strong>in</strong>d<br />

dabei verschiedene Orientierungen denkbar (s. Abb. 36b-d).<br />

Liegen die Inseln nebene<strong>in</strong>ander, wird sich die Magnetisierung <strong>in</strong> der zweiten Insel antiparallel<br />

zur Magnetisierung <strong>in</strong> der ersten ausrichten (s. Abb. 36c). Bef<strong>in</strong>den sich die<br />

Inseln <strong>in</strong> Richtung des äußeren Feldes vor- bzw. h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander, erfolgt e<strong>in</strong>e parallele<br />

Ausrichtung (s. Abb. 36b). Mit dem R&R-Modell läßt sich zeigen, daß der Zustand b<br />

bereits ohne äußeres Feld mit e<strong>in</strong>er niedrigeren magnetostatischen Energie verbunden<br />

ist als der Zustand c. Das vorhandene äußere Feld ergibt lediglich e<strong>in</strong>e zusätzliche energetische<br />

Absenkung der Konfiguration b. Folglich wird das System versuchen, Ketten<br />

von <strong>in</strong> Feldrichtung liegenden Wachstums<strong>in</strong>seln zu bilden, <strong>in</strong> denen die Magnetisierung<br />

parallel zum äußeren Feld ausgerichtet ist; ähnlich e<strong>in</strong>er Kette von parallel zum Feld<br />

ausgerichteten Dipolen. Mit anderen Worten: der magnetische Fluß wird <strong>in</strong>s Unendliche<br />

abgeleitet. Da im Zentrum des Films im Pr<strong>in</strong>zip e<strong>in</strong> Gitter aus Wachstums<strong>in</strong>seln existiert,<br />

liegen die Ketten mit parallel zum äußeren Feld ausgerichteter Magnetisierung<br />

nebene<strong>in</strong>ander und der Film ist nach dem Zusammenwachsen der Inseln e<strong>in</strong>domänig.

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