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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 87<br />

gegenüber demjenigen parallel“ zum Feld magnetisierten günstig wird, müßte das Feld<br />

”<br />

um mehr als 45o fehlorientiert se<strong>in</strong>.<br />

In Experimenten an ausgedehnten Filmen wurde e<strong>in</strong> ähnliches Ummagnetisierungsverhalten<br />

gefunden, wenn das System e<strong>in</strong>e der vierzähligen überlagerte, zweizählige Anisotropie<br />

aufwies [176]-[178]. Dort fand man dann sogar e<strong>in</strong>en Schaltmechanismus, der<br />

nache<strong>in</strong>ander beide 90 o -Zustände <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es 180 o -Ummagnetisierungsprozesses be-<br />

setzt.<br />

Wie die <strong>Untersuchung</strong>en im Fall der Co/Cu(11 15)-Mikrostrukturen jedoch zeigen, führt<br />

e<strong>in</strong>e überlagerte zweizählige Anisotropie zur Ausbildung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>domänigen Zustandes<br />

nach der Herstellung der <strong>Strukturen</strong>. Die Co/Cu(001)-Mirkostrukturen liegen jedoch zu<br />

ca. 95% <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Multidomänenzustand vor.<br />

Das von Daboo [176] vorgestellte Modell sagt aber auch für den Grenzfall der verschw<strong>in</strong>denden<br />

zweizähligen Anisotropie die Möglichkeit e<strong>in</strong>er 180o-Ummagnetisierung durch zwei 90o-Prozesse voraus. Cowburn [177] erklärte dieses Verhalten durch e<strong>in</strong> Modell,<br />

das auf den im Feld veränderten Anisotropieverhältnissen beruht:<br />

Der unidirektionale Beitrag des Feldes hebt die Sp<strong>in</strong>ausrichtung antiparallel zum Feld<br />

energetisch an und senkt diejenige parallel zum Feld energetisch ab. Die Tiefe der dann<br />

lokalen Energiem<strong>in</strong>ima mit Sp<strong>in</strong>ausrichtung senkrecht zum Feld verr<strong>in</strong>gert sich mit zunehmender<br />

Feldstärke, die M<strong>in</strong>ima selbst bleiben jedoch bei ger<strong>in</strong>gen Feldstärken erhalten49<br />

. Aufgrund der relativen Absenkung der beiden Ausrichtungen senkrecht zum Feld<br />

gegenüber derjenigen antiparallel zum Feld s<strong>in</strong>d lokale Sp<strong>in</strong>übergänge aus der antiparallelen<br />

Orientierung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e der beiden senkrechten zum Feld orientierten Richtungen<br />

möglich. Als Folge entsteht e<strong>in</strong>e senkrecht zum Feld orientierte Domäne.<br />

Die im Verlauf des Aufmagnetisierungsprozesses des Co/Cu(001)-Mikrostrukturen gemachten<br />

Aufnahmen zeigen, daß e<strong>in</strong>e Domäne mit antiparallel zum Feld orientierter<br />

Magnetisierung <strong>in</strong>stabil ist, wenn noch e<strong>in</strong>e Domäne mit andersorientierter Magnetisierung<br />

<strong>in</strong> der Struktur vorhanden ist (vgl. Ausführungen auf S. 69). Bildet sich die<br />

<strong>in</strong>stabile Domäne, wie dort beobachtet, zurück und breitet sich die senkrecht zum Feld<br />

magnetisierte Domäne aus, so bef<strong>in</strong>det sich die Mikrostruktur im 90o-Zwischenzustand. Voraussetzung für das beobachtete Auftreten dieses Zustandes auch nach dem Abschalten<br />

des Feldes ist jedoch, daß bis zu diesem Zeitpunkt des Feldes ke<strong>in</strong>e Domäne mit<br />

zum Feld paralleler Magnetisierung nukleiert wird. Ist dies geschehen, so wird die Magnetisierungsrichtung<br />

senkrecht zum Feld <strong>in</strong>stabil und die Struktur wird <strong>in</strong> Feldrichtung<br />

ummagnetisiert. Folglich wird der nach dem Abschalten des Feldes zu beobachtende<br />

49 Im Fall des Co/Cu(001) s<strong>in</strong>d ca. 500 Oe nötig, um die M<strong>in</strong>ima aufzulösen [180].

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