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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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6 DISKUSSION DER ERGEBNISSE 89<br />

Trotz e<strong>in</strong>er von der Schichtdicke unabhängigen Feldstärke zur Ummagnetisierung zeigt<br />

das zur Aufmagnetisierung nötige Feld e<strong>in</strong>e ausgeprägte Dickenabhängigkeit. Obwohl<br />

auch im Multidomänenzustand e<strong>in</strong>e Domänennukleation im Feld<strong>in</strong>tervall von 12-16 Oe<br />

möglich ist, können diese <strong>Strukturen</strong> nicht aufmagnetisiert werden.<br />

Im Rahmen der Ummagenstisierung kann sich e<strong>in</strong>e nukleierte Domäne, so ihre Bewegung<br />

nicht durch Störungen beh<strong>in</strong>dert wird, über die gesamte Struktur ausbreiten. Für<br />

e<strong>in</strong>e ungeh<strong>in</strong>derte Domänenwandbewegung spricht, daß irreversible Veränderungen <strong>in</strong><br />

den Aufnahmen immer nur durch e<strong>in</strong>e veränderte Orientierung <strong>in</strong> den stets e<strong>in</strong>domänigen<br />

<strong>Strukturen</strong> zu erkennen s<strong>in</strong>d. Der Pfad der Wandbewegung ist nicht sichtbar.<br />

Im Unterschied zu den e<strong>in</strong>domänigen <strong>Strukturen</strong> bei der Ummagnetisierung, s<strong>in</strong>d im wiegewachsenen<br />

Zustand bereits Domänenwände <strong>in</strong> den <strong>Strukturen</strong> vorhanden, wenn das<br />

externe Feld angelegt wird. Die mit der Nukleation e<strong>in</strong>er zusätzlichen Domäne verbundene<br />

Wandbildung und die anschließende Bewegung der Wand werden möglicherweise<br />

durch die bereits vorhandenen Wände bee<strong>in</strong>flußt und beh<strong>in</strong>dert.<br />

Bei ger<strong>in</strong>gerer Schichtdicke ist die Anisotropie verm<strong>in</strong>dert, was e<strong>in</strong>e Vergrößerung der<br />

Wandweite zur Folge (vgl. S. 81) hat. Dies könnte die Wechselwirkung der Wände im<br />

Bereich dünnster <strong>Schichten</strong> verstärken und zum beobachteten Anstieg des zur Aufmagnetisierung<br />

nötigen Feldes führen.<br />

In senkrecht magnetisierten, ausgedehnten Co/Au(111)-Filmen [16], Fe/Cu(001)-Filmen<br />

[184] bzw. Co/Pd(111)-Multilagen [185] wurde beispielsweise e<strong>in</strong>e 1/D2-Abhängigkeit der Koerzitivfeldstärke im Bereich von wenigen Monolagen gefunden. Im Fall der<br />

Co/Au(111)-Filme wurde dies durch die Rauhigkeit der Filme erklärt [186]. E<strong>in</strong> daraus<br />

resultierendener Haftmechanismus für die Domänenwände kann jedoch nur dann effektiv<br />

se<strong>in</strong>, wenn die Korrelationslänge der Rauhigkeit im Bereich der Wandausdehnung<br />

liegt [60] 51 . Im Co/Cu(001)-System ist die Ausdehnung der Wachstums<strong>in</strong>seln jedoch um<br />

ca. zwei Größenordnungen kle<strong>in</strong>er als die Wandweite [95, 141]. Außerdem sollte dieser<br />

Mechanismus die Wandbewegung sowohl im Verlauf der Aufmagnetisierung als auch bei<br />

der Ummagnetisierung bee<strong>in</strong>flussen.<br />

E<strong>in</strong>e Beh<strong>in</strong>derung der Wandbewegung wäre ebenfalls durch die <strong>in</strong>homogenen Ränder<br />

der <strong>Strukturen</strong> denkbar, da deren Ausdehnung <strong>in</strong> der Größenordnung der Wandweite<br />

liegt. Der E<strong>in</strong>fluß der Ränder wird nach Néel [4] mit zunehmender Schichtdicke abnehmen<br />

und könnte daher die gefundene Dickenabhängigkeit zum<strong>in</strong>dest qualitativ erklären.<br />

Vorstellbar wäre ebenso e<strong>in</strong>e Wechselwirkung der Domänenwände mit den monoatomaren<br />

Stufen des Kupfersubstrats. Ihr Abstand beträgt e<strong>in</strong>ige hundert Nanometer [142].<br />

51 In senkrecht magnetisierten Systemen ist dies aufgrund der dort auftretenden Bloch-Wände<br />

möglich.

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