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Untersuchung mikromagnetischer Strukturen in dünnen Schichten

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2 MIKROMAGNETISMUS KLEINER TEILCHEN 9<br />

Genauso e<strong>in</strong>fach stellt sich der Fall dar, wenn die Platte parallel zu ihren Oberflächen<br />

magnetisiert ist. Dann existieren aufgrund ihrer unendlichen Ausdehnung ke<strong>in</strong>e Oberflächenladungen<br />

und somit auch ke<strong>in</strong> entmagnetisierendes Feld. Ihre magnetostatische<br />

Selbstenergie ist identisch Null.<br />

Die Energiedifferenz dieser beiden idealisierten Zustände wird <strong>in</strong> Anisotropiebetrachtungen,<br />

z.B. auf dem Gebiet der ultra<strong>dünnen</strong> Filme (vgl. Kap. 2.1.3), als<br />

Formanisotropieenergie bezeichnet. Sie beschreibt die Tendenz der Magnetisierung<br />

sich parallel zu Oberflächen auszurichten.<br />

Für die Geometrie e<strong>in</strong>er senkrecht magnetisierten, unendlichen Platte großer Dicke läßt<br />

sich mit obigen Gleichungen und der Annahme e<strong>in</strong>er homogenen Magnetisierung <strong>in</strong><br />

den Domänen relativ problemlos auch die Energie von z.B. e<strong>in</strong>er Streifendomänenanordnung<br />

berechnen [59], da die magnetostatische Wechselwirkung der beiden geladenen<br />

Oberflächen bei großer Dicke vernachlässigt werden kann.<br />

2.1.2 Das Modell von Rhodes & Rowlands<br />

Fordert man jedoch zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e endliche Dicke der Platte und zum anderen noch<br />

endliche laterale Abmessungen, läuft das auf die Berechnung der magnetostatischen<br />

Selbstenergie von <strong>in</strong> Domänen unterteilten magnetischen Quadern h<strong>in</strong>aus. Im allgeme<strong>in</strong>sten<br />

Fall ist dies sehr schwierig, aber bereits 1954 konnten Rhodes und Rowlands<br />

(R&R) [51] eben dieses Problem unter Vorgabe e<strong>in</strong>iger E<strong>in</strong>schränkungen auf e<strong>in</strong>e re<strong>in</strong><br />

geometrische Analyse zurückführen. Wegen der Vielseitigkeit der dort gezeigten Ansätze<br />

und aufgrund der Tatsache, daß später e<strong>in</strong>ige bedeutende Arbeiten veröffentlicht wurden<br />

[23, 52, 53], <strong>in</strong> denen Spezial- oder Grenzfälle der <strong>in</strong> dieser Arbeit präsentierten, exakten<br />

Ableitung enthalten s<strong>in</strong>d, soll dieses Modell hier erläutert werden.<br />

Die allgeme<strong>in</strong>ste, <strong>in</strong> dem Modell behandelte Geometrie ist <strong>in</strong> Abb. 1 dargestellt. E<strong>in</strong><br />

Quader mit den Seitenlängen a, b, c ist<strong>in</strong>NDomänen der Breiten b1,b2, ..., bN unterteilt,<br />

<strong>in</strong> denen die Magnetisierung Ms alternierend parallel und antiparallel zur positiven<br />

z-Achse gerichtet ist. Die kürzeste Entfernung zwischen zwei Domänen mit den Indizes<br />

i und j wird als dij bezeichnet, so daß <strong>in</strong> Abb. 1 z.B. d12 = 0 und d13 = b2 ist.<br />

Ausgehend von den im vorherigen Abschnitt vorgestellten Def<strong>in</strong>itionsgleichungen für<br />

das magnetostatische Potential und die Oberflächenpolarisationsladungsdichte und unter<br />

Berücksichtigung, daß<br />

1. die Magnetisierung <strong>in</strong> den Domänen konstant ist, was e<strong>in</strong>e konstante und durch<br />

die Sättigungsmagnetisierung gegebene Oberflächenladungsdichte zur Folge hat,

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