Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Post-<strong>2015</strong>-<strong>Agenda</strong><br />
Unternehmen Orientierung geben, um sich durch die SDGs<br />
zu navigieren. Ein Instrument ist der „SDG Compass“, den wir<br />
gemeinsam mit GRI und dem WBCSD entwickelt haben. Das<br />
ist ein sehr klarer Führer, wie Unternehmen loslegen können.<br />
Außerdem haben wir den „Poverty Footprint“ gemeinsam u. a.<br />
mit Oxfam gestartet. Damit können Unternehmen einfach<br />
überprüfen, ob sie einen Armutsfußabdruck erzeugen und<br />
wie sie diesen dann ggfs. reduzieren können.<br />
Die Aufgabe des <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> ist es also, Unternehmen die SDGs<br />
zu erklären?<br />
Kingo: Der UN <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> ist Teil des UN-Systems und<br />
die SDGs kommen aus dem UN-System. Wir haben daher eine<br />
besondere Verpflichtung, bei der Umsetzung mitzuwirken. Ich<br />
sehe als Aufgabe des <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> jetzt in der Tat, diese<br />
Ziele in eine Unternehmenssprache zu übersetzen und mit<br />
guten Beispielen aufzuzeigen, wie andere Unternehmen sich<br />
dies bereits zunutze machen.<br />
Wie wollen Sie das erreichen?<br />
Kingo: Die SDGs wurden innerhalb des UN-Systems entwickelt.<br />
Sie sind also zunächst politisch formuliert. Das muss jetzt in<br />
eine Unternehmenssprache übersetzt werden. Dafür brauchen<br />
wir eine klare Kommunikation und gutes Storytelling in Praxisbeispielen.<br />
Dafür brauchen wir frische Gesichter und frische<br />
Geschichten, um auch junge Leute zu erreichen. Diese Übersetzungsleistung<br />
ist eine große Herausforderung, und sie ist die<br />
Hauptaufgabe des <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> für die kommenden Jahre.<br />
Warum sollte sich ein Unternehmen auf zusätzliche Pflichten freuen?<br />
Kingo: Wir müssen uns stets ins Gedächtnis rufen, dass viele<br />
Unternehmen heutzutage gerne verantwortungsbewusst<br />
handeln. Sie möchten einen Unterschied machen und sehen<br />
Wirtschaft als eine Kraft für Gutes. Dennoch muss in allem,<br />
was sie tun, auch ein funktionierendes Geschäftsmodell sein.<br />
Das ist schließlich, was ihre Stake- und Shareholder von ihnen<br />
erwarten.<br />
Deshalb hoffe ich, dass die neuen SDGs beides liefern: Interessante<br />
neue Geschäftsmöglichkeiten und zugleich dazu<br />
beizutragen, die Welt etwas besser zu machen.<br />
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globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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