Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Good Practice<br />
Arbeitsnormen<br />
von zuarbeitenden Robotern unterstützt.<br />
Ergonomie und Entlastung stehen dabei<br />
an oberster Stelle, die Mitarbeiter haben<br />
vermehrt planende und steuernde Tätigkeiten,<br />
schließlich sind Fachkräfte <strong>im</strong><br />
Jahr 2035 begehrt und wertvoll. Aber<br />
auch die Erkennung und Meldung von<br />
Problemen an den Mitarbeiter und damit<br />
die Behebung, beispielsweise, funktioniert<br />
dank vernetzter Diagnose-Systeme<br />
sehr viel schneller.<br />
Doch klar ist auch: Die Ansprüche an<br />
die Arbeit in der Produktion der Zukunft<br />
werden steigen. Die Mitarbeiter werden<br />
daher durch ausgefeilte Informationssysteme<br />
unterstützt, weil durch die extreme<br />
Variation der Produkte die Arbeitsinhalte<br />
sehr umfangreich geworden sind. An<br />
den Schnittstellen zwischen Elektronik<br />
und Mechanik sind beispielsweise<br />
Software-Experten dafür zuständig, dass<br />
Sensoren opt<strong>im</strong>al eingestellt sind und<br />
arbeiten. Netzwerkarchitekten sorgen<br />
dafür, dass Maschinen mit Mitarbeitern<br />
kommunizieren können. Das hohe Maß<br />
an Technik und Vernetzung fordert also<br />
<strong>im</strong> Hier und Jetzt vor allem schon eines<br />
ein: die adäquate Qualifizierung und<br />
Weiterbildung der Mitarbeiter.<br />
Neue Roboter erleichtern die Arbeit<br />
In der Produktion der Zukunft können<br />
Roboter die Mitarbeiter auf vielfältige<br />
Weise unterstützen. Zum Beispiel,<br />
indem ihnen Maschinen bei Bedarf<br />
wichtige Informationen bereitstellen<br />
oder nicht wertschöpfende Tätigkeiten<br />
abnehmen. Die Arbeitsteilung erfolgt<br />
quasi nach dem Operationssaalprinzip:<br />
Vorbereiten – Anreichen – Operieren.<br />
Seit zwei Jahren sind nach diesem Prinzip<br />
kleinere Roboter ohne Sicherheitszaun<br />
zum Mitarbeiter in der Montage<br />
bei Audi <strong>im</strong> Einsatz. Oft ist die Arbeit<br />
Links: Effizient und rückenschonend:<br />
Der Roboter reicht den Behälter in dem Moment,<br />
in dem der Mitarbeiter ihn benötigt.<br />
Oben: Eine hocheffiziente Fabrik:<br />
Der Karosseriebau des Audi A3 mit innovativen<br />
Technologien und modernsten Anlagen.<br />
Effizienz und Nachhaltigkeit standen bei der<br />
Planung der Produktionshalle <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
der neuen „Kollegen“ vergleichsweise<br />
einfach, doch sie nehmen den Mitarbeitern<br />
eine körperlich anstrengende<br />
Aufgabe ab. Das Ziel von Audi: jeden<br />
Arbeitsplatz so ergonomisch wie möglich<br />
zu gestalten. So wird in der Technologieentwicklung<br />
Montage daran gearbeitet,<br />
künftig noch mehr Mitarbeiter mithilfe<br />
von Robotern zu entlasten. Diese Aufgabe<br />
ist vor allem in der Produktion von<br />
großer Wichtigkeit, denn die körperliche<br />
Anstrengung ist dort am höchsten und<br />
der demografische Wandel drängt zu<br />
weiteren Lösungen.<br />
Über die Werksgrenzen hinweg //<br />
<strong>Global</strong> vernetzt<br />
Nicht nur innerhalb eines Produktionsstandortes,<br />
sondern über die globale<br />
Fertigungskette hinweg, hält die Digitalisierung<br />
Einzug. Aktuell fertigt der Audi-<br />
Konzern Fahrzeuge an 16 Standorten in<br />
zwölf Ländern. Im Jahr 2016 wird das<br />
neue Werk in Mexiko hinzugekommen<br />
sein. Über 80.000 Mitarbeiter <strong>im</strong> Konzern<br />
arbeiten s<strong>im</strong>ultan daran, weltweit<br />
qualitativ hochwertige Produkte zu ermöglichen.<br />
Unerlässlich dafür ist der<br />
Austausch an enormen Datenmengen<br />
über Werksgrenzen hinweg, denn alle<br />
Werke sind dezentral miteinander vernetzt.<br />
Die sinnvolle Vernetzung dieser<br />
Arbeitsdaten und die Verarbeitung in<br />
Echtzeit nehmen daher einen hohen<br />
Stellenwert ein. Es gilt, enorme Datenströme<br />
gezielt und schnell zu senden und<br />
auszuwerten. Dabei spielt bei „Big Data“<br />
natürlich auch die Datensicherheit eine<br />
enorme Rolle: Bereits in der Forschung<br />
setzt das Unternehmen anerkannte und<br />
geprüfte Sicherheitsmechanismen und<br />
Standards aus der Embedded Security ein.<br />
Damit die reibungslose Kommunikation<br />
möglich wird, müssen auch internationale<br />
Standards geklärt werden.<br />
Ideen aus den eigenen Reihen<br />
Auf dem Weg zur Smart Factory der<br />
Zukunft leisten nicht nur ausgewählte<br />
Experten in Kreativteams ihren Beitrag.<br />
Bereits seit 1969 hat jeder einzelne Mitarbeiter<br />
bei Audi die Möglichkeit, seine<br />
Ideen einzubringen, und 1994 entstand<br />
aus dem Betrieblichen Vorschlagswesen<br />
das Audi Ideen-Programm. Durch die Vielzahl<br />
der innovativen Vorschläge können<br />
sowohl kleine als auch weitreichende<br />
Prozesse opt<strong>im</strong>iert und dadurch Kosten<br />
eingespart werden. Seit Bestehen des Programms<br />
hat die AUDI AG Kosten in Höhe<br />
von rund 780 Millionen Euro eingespart.<br />
Jede eingereichte Idee, die zur Steigerung<br />
der Effizienz oder zur Verbesserung des<br />
Arbeitsumfelds beitragen kann, wird bei<br />
Audi auf Nutzen und Realisierbarkeit hin<br />
überprüft. Nicht selten stehen am Ende<br />
sogar erfolgreiche Patente, wie beispielsweise<br />
der Helikalgewindeformer.<br />
globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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