Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Reporting<br />
Information – von Umfragen zum Verhaltenskodex bis hin<br />
zu Performance-Metriken für die CO 2<br />
-Berichterstattung zu<br />
Scope-3-Emissionen.<br />
Die Nutzung gesicherter Daten ermöglicht Unternehmen darüber<br />
hinaus, ihre Transparenz zu erhöhen. Der katastrophale<br />
Einsturz des Rana Plaza Buildings in Bangladesch <strong>im</strong> Jahr 2013<br />
zieht bis heute weltweit Kreise: Mehr als 1.100 Menschen<br />
kamen bei diesem tödlichsten Unfall in der Geschichte der<br />
Bekleidungsindustrie ums Leben – und die Einstellung der<br />
Verbraucher zu Lieferkettenthemen wie Arbeitsbedingungen<br />
oder Zwangsarbeit hat sich schlagartig geändert. Genau wie<br />
bei den Lebensmitteln, die auf unserem Teller landen, wollen<br />
heute <strong>im</strong>mer mehr Menschen wissen, wo ihre Kleidung oder<br />
anderer Konsumbedarf herkommt – und seitens der Anbieter<br />
erwarten sie entsprechende Transparenz und Bereitwilligkeit<br />
zur Offenlegung dieser Informationen.<br />
Unternehmen erkennen langsam, dass ein umfassender Blick<br />
auf ihren Lieferantenstamm – untermauert durch Daten, die<br />
auf potenzielle Risiken hinweisen – hilft, diesem prüfenden<br />
Blick durch Verbraucher und Medien standzuhalten und somit<br />
den eigenen guten Ruf zu schützen.<br />
cr 360, um seine neuen ambitionierten Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erreichen. Im Mai <strong>2015</strong> hat das Unternehmen seine Ziele<br />
<strong>im</strong> Bereich gesellschaftliche Verantwortung neu festgelegt<br />
und verantwortungsvolle Richtlinien für Beschaffung und<br />
Verbrauchsmaterialien erarbeitet, um sicherzustellen, dass bis<br />
zum Jahr 2020 all seine Lieferanten ihre Nachhaltigkeitsreferenzen<br />
verbessern und die durch das Unternehmen gesetzten<br />
Standards erfüllen.<br />
Die flexible Technologie dieser Lösung bietet einen zentralisierten<br />
Weg der Erfassung und Verwaltung von Daten sowie der<br />
Berichterstattung <strong>im</strong> Hinblick auf die Nachhaltigkeitsperformance<br />
von Lieferanten. Durch Aufforderung der Lieferanten,<br />
eine Reihe von Fragen zu beantworten, ist die Software in<br />
der Lage, deren Rückmeldungen automatisch zu analysieren<br />
und jegliche potenziellen Risiken innerhalb der Lieferkette zu<br />
identifizieren. Somit blickt Whitbreads Nachhaltigkeitsteam<br />
nun quasi aus der Vogelperspektive auf die Hotspots seiner<br />
Lieferkette und verfügt über sowohl eindeutige als auch einheitliche<br />
Informationen, die ihm erlauben, eng mit seinen<br />
Lieferanten zusammenzuarbeiten, um eventuelle Probleme<br />
zu lösen und sie zur Einhaltung seiner Beschaffungs- und<br />
Verbrauchsmaterialstandards zu erziehen.<br />
Natürlich kann die Software auch eingesetzt werden, um eine<br />
Reduzierung der Umweltauswirkungen zu fördern, indem Sie<br />
Ihre Lieferanten bitten, zusätzlich ihre CO 2<br />
-, Energie-, Wasserund<br />
Abfalldaten anzugeben – wodurch sich die Felder identifizieren<br />
lassen, für die Opt<strong>im</strong>ierungs- und Einsparpotenzial<br />
besteht. Das cr 360-System erlaubt die Erfassung jeder Art von<br />
Die Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen auf der einen und<br />
die Anwendung moderner Analysemethoden auf der anderen<br />
Seite gehen dabei jedoch nicht „schon <strong>im</strong>mer“ Hand in Hand:<br />
Bis in die jüngere Vergangenheit hatten die für diesen Bereich<br />
Verantwortlichen meist weitaus mehr Freude daran, sich in der<br />
kreativen Welt der PowerPoint-Kommunikation auszuleben,<br />
als ihre Köpfe in Excel-Dateien und riesigen Datenbergen zu<br />
vergraben.<br />
Doch die Datenlandschaft ändert sich. Während ohnehin<br />
vielschichtige Herausforderungen in puncto Umwelt und<br />
Gesellschaft zunehmend komplexer werden – insbesondere<br />
<strong>im</strong> Rahmen wettbewerbsintensiver Lieferketten, die<br />
oftmals Unternehmen aus Teilen der Welt einschließen, die<br />
in ganz besonderem Maße durch Themen wie Kl<strong>im</strong>awandel<br />
und Wasserknappheit bedroht sind – wird auch die zur<br />
Verfügung stehende Datenmanagement-Software <strong>im</strong>mer<br />
ausgefeilter, wodurch sie nicht mehr nur zum Zwecke der<br />
Berichterstattung eingesetzt werden kann, sondern auch<br />
<strong>im</strong> Performance-Management sowie bei strategischen Entscheidungsfindungsprozessen<br />
Unterstützung bietet: Wissen<br />
und Informationen sind heute wertvolle Aktivposten, die<br />
Unternehmen in die Lage versetzen, positive Veränderungen<br />
entlang der Wertschöpfungskette zu bewirken.<br />
Für Nachhaltigkeitsprofis von heute ist es an der Zeit, „Big<br />
Data“ mit offenen Armen zu empfangen, anstatt bei diesem<br />
Stichwort die Flucht zu ergreifen.<br />
Über den Autor<br />
Karl Friedrich Holz ist Business Development Manager für DACH be<strong>im</strong> Nachhaltigkeitssoftwarespezialist<br />
cr 360.<br />
globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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