Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Good Practice<br />
Umweltschutz<br />
mit ersten Lärmschutzmaßnahmen in<br />
Stanzerei und Montage begann, wurde<br />
seither konsequent weiterentwickelt:<br />
Wärmerückgewinnungssysteme, Druckluftverbundsteuerungen,<br />
elektronische<br />
Vorschaltgeräte, flächendeckende Gebäudeleittechnik<br />
und vieles mehr sind<br />
seit langer Zeit Standard. „Unsere langjährigen<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse<br />
haben wir bei der Planung und Realisierung<br />
unserer neuen Produktionshalle an<br />
der Niemeierstraße berücksichtigt. Dort<br />
wird nun konsequent eine effiziente<br />
Gebäudetechnik verwendet“, so Elke<br />
Eckstein, Vorstand Operations bei Weidmüller.<br />
„Seit 2009 haben wir auch ein<br />
technisches Energiemanagementsystem<br />
etabliert, um Energieflüsse und -verbräuche<br />
wie beispielsweise Strom, Wärme,<br />
Kälte und Druckluft zu dokumentieren.“<br />
Entstanden ist eine moderne, energieeffiziente<br />
und hinsichtlich der Verbrauchswerte<br />
transparente Produktionshalle,<br />
in der große Teile der Kunststoff- und<br />
Fließfertigung untergebracht sind. „Das<br />
dabei angewandte Konzept basiert auf<br />
fünf Kernmaßnahmen in den Bereichen<br />
Wärmerückgewinnung, Kl<strong>im</strong>atisierung,<br />
Beleuchtung und Dämmung,<br />
Druckluftopt<strong>im</strong>ierung sowie Stromtransport.<br />
Bei allen verbauten technischen<br />
Komponenten wie Motoren, Pumpen,<br />
Ventilatoren oder der Beleuchtung wurden<br />
moderne, energieeffiziente Geräte<br />
und Anlagen eingesetzt“, verdeutlicht<br />
Eckstein. So dient die Abwärme der Produktionsmaschinen,<br />
Kompressoren und<br />
Kälteanlage als Wärmequelle, wodurch<br />
die Halle ohne eigenständige Heizungsanlage<br />
auskommt. „Für die ganzheitliche<br />
Betrachtung und Umsetzung des Themas<br />
Energieeffizienz wurden wir 2013 als<br />
Kl<strong>im</strong>aschutzunternehmen ausgezeichnet<br />
und haben letztes Jahr den GreenTec<br />
Award gewonnen“, berichtet Eckstein.<br />
Fazit: Erfahrungen gibt Weidmüller an<br />
andere Unternehmen weiter und wurde<br />
dafür bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet.<br />
Das Streben nach Transparenz hat sich<br />
gelohnt, denn aus der Erfassung der<br />
Verbräuche und Kennwerte in der Produktionshalle<br />
hat sich bei Weidmüller<br />
mittlerweile ein eigenständiger Geschäftsbereich<br />
entwickelt, über den Erfahrungen<br />
<strong>im</strong> Bereich Energieeffizienz<br />
an andere Unternehmen weitergeben<br />
werden. „Mit unserem Energiemanagementsystem<br />
bieten wir eine Lösung aus<br />
der Industrie für die Industrie, die wir<br />
selbst in unserer Produktionshalle verwenden“,<br />
erklärt Dr. Christian von Toll,<br />
Assistent des Vorstandsvorsitzenden und<br />
verantwortlich für das Business Development<br />
<strong>im</strong> Bereich Energiemanagement.<br />
„Industrieunternehmen kennen meist<br />
ihren energetischen Gesamtverbrauch,<br />
in den seltensten Fällen aber auch die<br />
genauen Energieströme und die größten<br />
Einsparpotenziale“, so von Toll. Hier<br />
bietet Weidmüller eine Lösung aus intelligent<br />
vernetzten Hardwarekomponenten,<br />
einer Software und individueller<br />
Beratung, die Transparenz schafft, indem<br />
sie die Verbräuche sichtbar macht und<br />
mögliche Einsparpotenziale aufzeigt.<br />
Zum Einsatz kommen dabei mehrere<br />
in Eigenregie entwickelte Produkte, wie<br />
beispielsweise der Power Monitor oder<br />
eine Energiemanagement-Box.<br />
„Energieeffizienz in der eigenen Produktion<br />
wird zukünftig für den Standort<br />
<strong>Deutschland</strong> von großer Bedeutung sein“,<br />
erklärt Weidmüller-CEO Köhler und<br />
sieht weiteres Potenzial in diesem Bereich.<br />
„Wir sehen das Thema Energiemanagement<br />
als ersten Baustein <strong>im</strong> Bereich Industrie<br />
4.0 und arbeiten mit Hochdruck<br />
an weiteren Lösungen, die die Maschinen<br />
intelligenter machen und Energieverbräuche<br />
reduzieren können.“<br />
globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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