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Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015

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Post-<strong>2015</strong>-<strong>Agenda</strong><br />

<strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> mit neuen Ideen<br />

<strong>im</strong> Kampf gegen<br />

Jugendarbeitslosigkeit<br />

Norton fragte, ob es nicht an der Zeit sei, das Ideal der Vollbeschäftigung<br />

mit realistischeren Augen zu betrachten. „Vielleicht<br />

gibt es für die junge Generation einfach nicht mehr genug<br />

Jobs.“ Wenn das der Fall sei, müsse es darum gehen, ihnen<br />

trotzdem ein sinnvolles Leben und Teilhabe an der Gesellschaft<br />

möglich zu machen. Bleibe dies aus, könnten ganze<br />

Gesellschaften kippen. „Wohin das führen kann, sehen wir<br />

derzeit in Ägypten“, so Norton.<br />

In dem Workshop machten sich rund zwanzig Teilnehmer aus<br />

verschiedenen Ländern daran, Ideen auszubrüten, mit denen<br />

der Kampf gegen die weltweite Arbeitslosigkeit Jugendlicher<br />

auf neue Beine gestellt werden kann. Von den vielen kleinen<br />

Vorschlägen, die sie zunächst sammelten, destillierten sie<br />

nach und nach jene heraus, die ihnen am innovativsten und<br />

am meisten Erfolg versprechend schienen. Solche, die sowohl<br />

der Wirtschaft, den Unternehmen, als auch den Jugendlichen<br />

den größten Nutzen bringen.<br />

Neue Ideen <strong>im</strong> Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit<br />

ersonnen<br />

Neue Modelle der Arbeitsteilung fanden sich dabei: zum Beispiel<br />

die Idee, dass ältere Arbeitnehmer jüngere Arbeitssuchende<br />

frühzeitig unter ihre beruflichen Fittiche nehmen, um sie<br />

für ihren eigenen Job zu trainieren. Damit die Jugendlichen<br />

wegkommen von der Straße, die Älteren gegebenenfalls<br />

schneller in Rente gehen können und den Unternehmen keine<br />

„Talentlücken“ entstehen.<br />

Als präsentabel erwies sich auch die Idee, den schulischen<br />

Teil best<strong>im</strong>mter Ausbildungsgänge über sogenannte Massive<br />

Open Online Courses (MOOCs) mehr Menschen zugänglich<br />

zu machen. Diese könnten so best<strong>im</strong>mte berufliche Qualifikationen<br />

erwerben und sich für einen Job qualifizieren. Die<br />

Wirtschaft wiederum profitierte von einer breiteren Masse<br />

geeigneter Bewerber, aus der sie weltweit auswählen könnte.<br />

Jungen Menschen gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen<br />

Klar wurde in diesem Zuge, dass Geld alleine offensichtlich<br />

zur Linderung der hohen Erwerbslosenquoten Jugendlicher<br />

nicht ausreicht. „Wir geben auch in Großbritannien viel Geld<br />

<strong>im</strong> Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit aus“, so Michael<br />

Norton, Gründer des britischen Centre for Innovation in<br />

Voluntary Action (CIVA), der den Workshop mit moderierte.<br />

Große Effekte habe das nicht gehabt.<br />

Auch eine „Zeitbank“ wurde ins Gespräch gebracht: eine Institution,<br />

in der jeder Berufstätige oder Interessierte seine<br />

Qualifikationen kostenlos anbieten kann, wofür <strong>im</strong> Gegenzug<br />

Zeitguthaben auf einem persönlichen Konto gutgeschrieben<br />

werde, um damit bei Bedarf andere Dienste als Gegenleistungen<br />

zu beziehen. So könnten sich auch Jugendliche in den Arbeitsmarkt<br />

einbringen, ohne dass sie auf eine Anstellung warten<br />

müssten. Im krisengeschüttelten Griechenland, berichtete ein<br />

Teilnehmer, soll dies auf lokaler Ebene schon funktionieren.<br />

globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />

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