Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Reporting<br />
Info<br />
Die wichtigsten<br />
CSR-Standards<br />
<strong>im</strong> Überblick<br />
G4 der <strong>Global</strong> Reporting Initiative (GRI)<br />
Die <strong>Global</strong> Reporting Initiative (GRI) ist weltweit der wichtigste<br />
Standardsetzer von Richtlinien zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsberichten.<br />
Ab Januar 2016 darf nur noch nach dem aktuellen<br />
Standard G4 berichtet werden. Die bisherige quantitative<br />
Unterscheidung in A-, B- oder C-Level wird ersetzt durch die<br />
beiden qualitativen Stufen „Core“ und „Comprehensive“. Sowohl<br />
die Felder „Allgemeine Angaben“ als auch die thematischen<br />
Bereiche wurden überarbeitet und erweitert. So gehören künftig<br />
Fragen zu Ethik und Governance zu verpflichtenden allgemeinen<br />
Firmenangaben. Die Themen Korruptionsbekämpfung, detaillierte<br />
Informationen zu Lieferketten sowie Angaben zu Treibhausgasen<br />
(GHG-Emissions) sind wesentlich detaillierter. Bedeutendste<br />
Neuerung ist die größere Betonung der „Materialität“. G4 fordert<br />
die Organisationen auf, nur die Themen und Indikatoren aufzubereiten<br />
und offenzulegen, die für das Unternehmen materiell<br />
und damit wesentlich sind.<br />
Communication on Progress (CoP)<br />
des UN <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong><br />
Der UN <strong>Global</strong> <strong>Compact</strong> ist mit mehr als 8.000 Teilnehmern<br />
die weltweit größte und wichtigste CSR-Initiative. Teilnehmer<br />
verpflichten sich gegenüber den Vereinten Nationen, die universellen<br />
10 Prinzipien zu Menschen- und Arbeitsrechten, zu<br />
Umweltschutz und Korruptionsvermeidung einzuhalten. Die<br />
Teilnehmer müssen jährlich über ihren Fortschritt bei der Umsetzung<br />
dieser Prinzipien berichten. Diese Communication on<br />
Progress (CoP) richtet sich vor allem an die Stakeholder des<br />
Unternehmens, also etwa Investoren, Geschäftspartner, Kunden<br />
und Lieferanten, Organisationen der kritischen Zivilgesellschaft<br />
und staatliche Stellen. Je nach eigenem Anspruch kann auf<br />
Learner-, Active- oder Advanced Niveau berichtet werden.<br />
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)<br />
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet einen Rahmen<br />
für die Berichterstattung zu nichtfinanziellen Leistungen, der von<br />
Organisationen und Unternehmen jeder Größe und Rechtsform<br />
genutzt werden kann. Die Unternehmen sollen hierzu ihre Nachhaltigkeitsleistung<br />
anhand von 20 Kriterien aus den Bereichen<br />
Strategie, Prozessmanagement, Umwelt sowie Gesellschaft<br />
darlegen und diese anhand von insgesamt 20 Leistungsindikatoren<br />
(KPI) konkretisieren. Weitere, z. B. branchenspezifische<br />
Indikatoren können hinzugefügt werden. Die Anzahl der KPI ist<br />
<strong>im</strong> Laufe des Prozesses von 75 auf 20 reduziert worden, was<br />
mit der Absenkung der Eintrittsbarrieren für die Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />
gerade mittlerer und kleiner Unternehmen<br />
begründet wurde.<br />
DIN ISO 26000<br />
Die Internationale Norm ISO 26000 – in <strong>Deutschland</strong> als DIN ISO<br />
26000 veröffentlicht – ist ein Leitfaden zur Implementierung<br />
von Steuerungselementen für gesellschaftlich verantwortliches<br />
Wirtschaften. Die Norm bietet dabei lediglich Orientierung<br />
und gibt Handlungsempfehlungen, kann aber nicht verbindlich<br />
zertifiziert werden. Der Grundgedanke der ISO 26000 ist, dass<br />
jede Organisation letztendlich von einer verantwortlichen Organisationsführung<br />
profitiert. In der DIN ISO 26000 bilden sieben<br />
Kernthemen, darunter Organisationsführung, Arbeitsbedingungen,<br />
Umwelt und faire Geschäftspraktiken, die Hauptbereiche<br />
gesellschaftlicher Verantwortung ab.<br />
globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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