Agenda 2030 - Schwerpunktthema im Global Compact Deutschland 2015
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Good Practice<br />
Arbeitsnormen<br />
Dialog als Erfolgsfaktor<br />
Wie gut die in Dillingen getesteten Maßnahmen<br />
wirklich sind, beurteilen die teilnehmenden<br />
Mitarbeiter. In regelmäßigen<br />
Umfragen spielen sie uns ihre Meinung<br />
zurück. Besonders gut kommt der spätere<br />
Schichtbeginn an. Auch die reduzierte<br />
Führungsspanne an der Pilotlinie befürworten<br />
die Teilnehmer: Ein Meister ist hier<br />
nur noch für 25 Personen statt bislang<br />
bis zu 150 Personen verantwortlich. Auf<br />
diese Weise kann sich die Führungskraft<br />
stärker auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />
konzentrieren und die Arbeitsabläufe<br />
besser steuern und unterstützen.<br />
glückliches Leben und die berufliche Entwicklung<br />
ist. Damit es dennoch gelingt,<br />
den inneren Schweinehund dauerhaft<br />
an die Kette zu legen, möchte die BSH<br />
ihre Mitarbeiter motivieren, selbst aktiv<br />
zu werden. Die Mitarbeiter in Giengen<br />
würden beispielsweise viel öfter mit dem<br />
Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit<br />
fahren, wenn sie ihr Rad sicher abstellen<br />
und anschließend duschen könnten. Nun<br />
wird gemeinsam am Standort überlegt,<br />
wie dieses Angebot umgesetzt werden<br />
kann.<br />
Wer in der Mittagspause oder nach der<br />
Arbeit Sport treiben möchte, kann bereits<br />
Pilotlinie in Dillingen<br />
In der Geschirrspülerfabrik <strong>im</strong> bayerischen<br />
Dillingen geht die BSH sogar noch<br />
einen Schritt weiter: An einer von sieben<br />
Fertigungslinien testen wir seit November<br />
2014 kontinuierliche, standardisierte<br />
Jobrotation. Die Mitarbeiter wechseln<br />
dabei während ihrer Schicht mehrfach<br />
ihren Arbeitsplatz, um die Belastung<br />
für best<strong>im</strong>mte Bereiche des Körpers zu<br />
reduzieren. Häufigere Kurzpausen sollen<br />
überdies die Konzentrationsfähigkeit<br />
verbessern. Nur wenn die Voraussetzungen<br />
für gesundheitsgerechtes Arbeiten<br />
geschaffen sind, können Arbeitsprozesse<br />
auch effizient ablaufen. Deshalb wird<br />
die BSH ab 2016 weltweit schrittweise<br />
das Ergonomie-Tool EAWS (Ergonomic<br />
Assessment Work Sheet) einführen.<br />
Dieses internationale Verfahren setzt<br />
strenge Standards und Maßstäbe für die<br />
Beurteilung von physischen Belastungen<br />
am Arbeitsplatz.<br />
In unserer Kältegerätefabrik <strong>im</strong> badenwürttembergischen<br />
Giengen treffen<br />
sich bereits vor dem Start einer zweiten<br />
Pilotlinie jede Woche Führungskräfte,<br />
Manager und von den Montagemitarbeitern<br />
gewählte Liniensprecher und<br />
überlegen gemeinsam, wie beispielsweise<br />
Schicht- und Pausenzeiten während des<br />
Projektzeitraums organisiert sein sollen.<br />
Und schon <strong>im</strong> Vorfeld zeigt sich: Die<br />
Bedürfnisse in Giengen decken sich mit<br />
den von den Dillinger Kollegen präferierten<br />
Maßnahmen. Ganz oben auf<br />
der Wunschliste stehen auch hier das<br />
Schicht-Pausenmodell und eine kleinere<br />
Führungsspanne.<br />
Eigenbeitrag zur Gesundheit<br />
Sich zu mehr Bewegung und sportlichen<br />
Aktivitäten zu überwinden, ist oft nicht<br />
leicht. Dabei wissen wir selbst am besten,<br />
wie wichtig unsere Gesundheit für ein<br />
heute an den Standorten Geräte für Kraft,<br />
Ausdauer und Stärkung der Rückenmuskulatur<br />
nutzen, an Sportgruppen<br />
teilnehmen oder spezielle Aktionen in<br />
Zusammenarbeit mit den Krankenkassen<br />
besuchen. Aber auch Maßnahmen<br />
wie ein kostenloser Gesundheitscheck,<br />
eine ausgewogene Betriebsverpflegung<br />
und Sozial- und Suchtberatungen sind<br />
Bausteine des betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
der BSH.<br />
Dabei kommt es darauf an, die gesamte<br />
Belegschaft in Prozesse und Veränderungen<br />
der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
und Krankheitsprävention<br />
einzubeziehen – damit jeder Mitarbeiter<br />
einen wertvollen Ausgleich zu den täglichen<br />
Belastungen <strong>im</strong> Job findet. Denn<br />
durch eine gelungene Work-Life- Balance<br />
sind Mitarbeiter nicht nur zufriedener,<br />
sie bleiben auch leistungsfähig. Davon<br />
profitieren Mitarbeiter und Unternehmen<br />
gleichermaßen.<br />
globalcompact <strong>Deutschland</strong> <strong>2015</strong><br />
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