50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
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Osteoporose in Klinik und Forschung<br />
Die Osteoporose wird als generalisierte Erkrankung<br />
der Knochen mit reduzierter Knochendichte<br />
und verschlechterter Mikroarchitektur charakterisiert.<br />
Ihre Bedeutung besteht vor allem in der<br />
zunehmenden Fragilität der Knochen und dem<br />
Auftreten von Komplikationen in Form von Frakturen.<br />
Die häufigsten osteoporotischen Frakturen<br />
sind vertebrale Frakturen, Frakturen des distalen<br />
Radius und des prox<strong>im</strong>alen Femurs. Die Osteoporose<br />
ist weltweit mitverantwortlich <strong>für</strong> Millionen<br />
von Frakturen, davon etwa zwei Millionen<br />
Frakturen des prox<strong>im</strong>alen Femurs jährlich. Diese<br />
haben unter den osteoporotischen Frakturen die<br />
weitreichendsten Konsequenzen und führen zu<br />
einer erhöhten Morbidität und Mortalität.<br />
Da die Osteoporose eine altersassoziierte Veränderung<br />
ist, nahm und n<strong>im</strong>mt die Bedeutung<br />
der Erkrankung mit zunehmender Überalterung<br />
der Bevölkerung ständig zu. Jahrzehntelang<br />
wurde die Osteoporose mangels spezieller diagnostischer<br />
Verfahren unterdiagnostiziert und<br />
ebenso untertherapiert. Erst mit der Möglichkeit<br />
der quantitativen Erfassung der Knochendichte<br />
mittels der Photonenabsorption (Single und später<br />
Dual Photon Absorptiometry) konnten Veränderungen<br />
der Knochendichte des gesamten<br />
Knochens quantifiziert werden. Damals stand<br />
in erster Linie der Knochendichteverlust der<br />
postmenopausalen Frau <strong>im</strong> Vordergrund. In den<br />
Menopauseambulanzen standen die ersten Geräte,<br />
weil damals auch mit der Hormonsubstitutionstherapie<br />
(in erster Linie Östrogensubstitution)<br />
die einzig effektive Therapieoption von den<br />
Gynäkologen angewendet wurde.<br />
Mit der Einführung effektiver Bisphosphonate<br />
Mitte der 1990er änderte sich das Bild. 1994<br />
wurde an der Klinik die erste Osteoporoseambulanz<br />
gegründet. Die Bedeutung der Osteoporose<br />
an der Klinik zeigt sich vor allem auch<br />
da rin, dass „Osteoporose“ nach Arthrosen <strong>im</strong><br />
weitesten Sinne die zweithäufigste Diagnose bei<br />
statio nären Patienten darstellt.<br />
Patienten profitieren<br />
von Forschungsergebnissen<br />
Neben der klinischen Betreuung von ambulanten<br />
und stationären Patienten stand <strong>im</strong>mer auch<br />
die Forschung <strong>im</strong> Fokus, weil so gewährleistet<br />
werden kann, dass die Patienten von den rezenten<br />
Forschungsergebnissen unmittelbar profitieren<br />
können. Forschung erfolgt einerseits <strong>im</strong><br />
Rahmen der Teilnahme an klinischen multizentrischen<br />
Studien als auch in den Grundlagen.<br />
Dabei ließ man sich nicht vom Fach <strong>Orthopädie</strong><br />
Exper<strong>im</strong>ent SpongiCort Collum femoris ausgehöhlt<br />
und intakt<br />
Osteoblast (Murine bone marrow-derived)<br />
RANKL-Immunostaining<br />
Human Osteoclasts<br />
Mikro-CT distaler<br />
Radius<br />
106<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong>