50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die chirurgische Behandlung von Wirbelsäulentumoren<br />
Die ersten Berichte über En-bloc-Resektionen<br />
liegen bereits mehr als 40 <strong>Jahre</strong> zurück. Lievre<br />
3 beschreibt 1968 die Resektion eines Riesenzelltumors<br />
der Lendenwirbelsäule zweizeitig<br />
ventrodorsal. Von Stener 4 wurde 1971 über die<br />
Resektion eines Chondrosarkoms über drei Etagen<br />
<strong>im</strong> Bereich der Brustwirbelsäule berichtet.<br />
Diese Idee wurde von Roy-Camille weiterverfolgt.<br />
Er berichtet über eine Wirbelsäulentumorresektion<br />
von einem rein dorsomedianen Zugang<br />
(1981). Diese Idee der zirkumferenten Resektion<br />
über einen dorsalen Zugang griff Tomita auf<br />
und entwickelte sie technisch weiter. Er konnte<br />
dabei auch auf die Weiterentwicklung der Implantate<br />
mit stabilen Pedikelschrauben-Doppelstabfixierungen<br />
zur Stabilisierung zurückgreifen.<br />
Dadurch wurde die Morbidität eines derartigen<br />
Eingriffes auch mit den Weiterentwicklungen der<br />
anästhesiologisch-intensivmedizinischen Möglichkeiten<br />
eingedämmt. Das Bekanntwerden der<br />
Tomita-Methode hat die Entwicklung der Resektion<br />
pr<strong>im</strong>är maligner Tumoren weltweit vorangetrieben.<br />
Es hat dadurch neue Impulse gegeben,<br />
sodass vor allem bereits vorher etablierte große<br />
tumororthopädische Zentren <strong>im</strong> zentraleuropäischen,<br />
asiatischen und amerikanischen Raum<br />
diese Idee aufgegriffen haben.<br />
Anpassung der Resektion an<br />
die Tumorausdehnung<br />
Die einzelnen Zentren haben diese Entwicklung<br />
an ihre jeweiligen Überlegungen angepasst und<br />
haben die chirurgische Resektion pr<strong>im</strong>är maligner<br />
Tumoren der Extremitäten weiterentwickelt 1,8,18 .<br />
Da Tomita seine Teilung des Wirbelkörpers <strong>im</strong>mer<br />
<strong>im</strong> Bereich der Pedikel durchführt, konnte es bei<br />
Ausdehnung des Tumors in den Pedikel zu einer<br />
intraläsionalen Resektion trotz technisch hochaufwendiger<br />
Resektion kommen. Die Anpassung<br />
der Resektion an die Tumorausdehnung war eine<br />
Weiterentwicklung, die insbesondere von der<br />
<strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> in <strong>Wien</strong> vorangetrieben<br />
wurde. Eine andere Weiterentwicklung,<br />
die vor allem durch die Etablierung des WBB-<br />
Klassifikationssystems entstand, war die Loslösung<br />
vom dorsalen Zugang und die Anpassung<br />
des Operationszuganges an die Tumorlage.<br />
Die chirurgische Behandlung<br />
von Wirbelsäulentumoren<br />
Aufgrund der Entwicklung des tumorchirurgischen<br />
Schwerpunkte s der Klinik (beginnend mit<br />
Salzer, weiterführend mit Kotz und allen nachfolgenden<br />
Teamleitern der muskuloskelettalen<br />
Schematische Darstellung einer weiten Resektion eines pr<strong>im</strong>är malignen Tumors<br />
der Wirbelsäule durch eine totale Vertebrektomie<br />
Resektat nach Resektion eines Osteosarkoms<br />
eines Brustwirbelkörpers<br />
Intraoperativer Situs der Rekonstruktion nach<br />
Resektion eines Ewing-Sarkoms<br />
70<br />
<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong>