50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
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ende als treuer Freund mit uns arbeitete und viele<br />
wertvolle Ratschläge erteilte, Prof. Alfred Saxl, der<br />
<strong>im</strong> Frühjahr von uns ging und sich über den heutigen<br />
Tag sicher sehr gefreut hätte. Mein besonders<br />
inniger Dank gilt weiterhin Prof. Schönbauer, der<br />
meinen Weg wohl entscheidend als Vorstand der<br />
I. Chirurgischen Klinik beeinflusste. Seiner Initiative<br />
danke ich es, dass ich mich noch während<br />
meiner orthopädischen Tätigkeit in der allgemeinen<br />
Chirurgie weiterbilden durfte, und er eröffnete<br />
mir dadurch den Weg, auch in der <strong>Orthopädie</strong> eine<br />
mehr operative Richtung einzuschlagen, wie dies<br />
die moderne <strong>Orthopädie</strong> erfordert.<br />
Die Zusammenarbeit mit den anderen Stationen<br />
der Klinik wurde intensiver, dadurch stieg auch<br />
die gegenseitige Achtung. In der schweren Nachkriegszeit<br />
sorgte Prof. Schönbauer um jedes einzelne<br />
Mitglied seiner Klinik und half uns, wo er konnte,<br />
obwohl er selbst wohl auch viel zu tragen hatte.<br />
Immer verfolgte er die Entwicklung der Orthopädischen<br />
Station mit größtem Interesse. Er räumte<br />
der <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> Rahmen des chirurgischen<br />
Unterrichts breiteren Raum ein. Ich war glücklich,<br />
nach dem Ausscheiden von Albert Lorenz wegen<br />
Erreichung der Altersgrenze mit der Leitung der Orthopädischen<br />
Station betraut zu werden. Ich danke<br />
ihm <strong>für</strong> das große Vertrauen, das er mir schenkte,<br />
und danke ihm <strong>für</strong> den wohlmeinenden Rat und die<br />
Förderung, die ich viele <strong>Jahre</strong> ständig bei ihm fand.<br />
So wurde die Zeit reif, dass nun in <strong>Wien</strong> mehrere<br />
chirurgische Teilfächer ihre Selbstständigkeit bekamen,<br />
und wir danken Prof. Fuchsig, diese Entwicko.<br />
Prof. Dr. Karl Chiari<br />
Pernkopfs einmaliges anatomisches Lehrbuch<br />
leisten durfte. Bald zog es mich aber zur praktischen<br />
chirurgischen Arbeit, und so trat ich vor<br />
mehr als 25 <strong>Jahre</strong>n als Hilfsarzt bei Ranzi ein.<br />
Unter seiner strengen, <strong>im</strong>mer gütigen Führung<br />
lernte ich einen mustergültigen klinischen Betrieb<br />
kennen und wurde in die Grundzüge der<br />
Chirurgie eingeführt und arbeitete unter seinen<br />
Assistenten Oppolzer, Paul Huber, Deuticke,<br />
Fuchsig, Avancini und Gerhard.<br />
Als <strong>im</strong> Februar 1938 eine Vertretung <strong>für</strong> die Orthopädische<br />
Station wegen eines Erkrankungsfalles<br />
gesucht wurde, meldete ich mich dorthin und<br />
arbeitete bei Julius Hass, der mich sehr freundlich<br />
aufnahm. Wenige Wochen später musste er mit<br />
vielen anderen ins Exil gehen, und ich wurde auf<br />
der <strong>Orthopädie</strong> festgehalten, obwohl ich eigentlich<br />
zunächst zur Chirurgie zurückstrebte. Nun wurde<br />
Gerhard Haberler mein Lehrer, dem ich meine<br />
Fachausbildung verdanke. Hervorgegangen aus der<br />
Schule Hocheneggs und Hass’, hatte er einige <strong>Jahre</strong><br />
an der Münchner Klinik gearbeitet. Ich hatte an<br />
ihm ein hervorragendes Beispiel eines gewissenhaften<br />
Arztes und eines hervorragenden kritischen<br />
Diagnostikers, der die Tradition der konservativen<br />
<strong>Wien</strong>er orthopädischen Schule weiterpflegte.<br />
Ab 1946 leitete Albert Lorenz die Orthopädische<br />
Station, der uns viel von der persönlichen Arbeit<br />
seines Vaters überliefern konnte und der mir in<br />
einmaliger Großzügigkeit die Freiheit gab, meine<br />
Arbeit weiterzuführen. Noch eines Mannes möchte<br />
ich hier in Dankbarkeit gedenken, der seit Kriegs-<br />
„Ich bin glücklich, dass gerade<br />
mir vergönnt ist, nun als Erster<br />
in Österreich eine selbstständige<br />
orthopädische <strong>Universitätsklinik</strong><br />
führen zu dürfen.”<br />
o. Prof. Dr. Karl Chiari<br />
125 <strong>Jahre</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong> 9