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50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager

Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager

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Die Bedeutung der Osteoporose<br />

an der Klinik zeigt sich vor allem<br />

auch darin, dass Osteoporose<br />

nach Arthrosen <strong>im</strong> weitesten<br />

Sinne die zweithäufigste<br />

Diagnose bei stationären<br />

Patienten darstellt.<br />

Beurteilung des kortikalen Anteils wesentlich<br />

ist. Beispiele von Patienten mit nichtfrakturierten<br />

zystischen Veränderungen an Lokalisationen,<br />

die als Prädilektionsstellen <strong>für</strong> Frakturen<br />

gelten, sind zahlreich.<br />

Das Verhältnis zwischen kortikalem<br />

und trabekulärem Knochen geprüft<br />

Eine Gruppe der <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong><br />

der Medizinischen Universität <strong>Wien</strong> (Gerold<br />

Holzer, Gobert von Skrbensky, Lukas Holzer)<br />

gemeinsam mit Wolfgang Pichl vom Institut <strong>für</strong><br />

Materialphysik der Universität <strong>Wien</strong> haben sich<br />

deshalb die interessante Frage gestellt, wie das<br />

Verhältnis zwischen kortikalem und trabekulärem<br />

Knochen hinsichtlich der Festigkeit des<br />

Knochen am prox<strong>im</strong>alen Femur ist.<br />

Um diese Hypothese zu testen, wurde ein Modell<br />

<strong>für</strong> ein Exper<strong>im</strong>ent entwickelt: Gepaarte<br />

Femura von Kadavern, aus denen randomisiert<br />

aus jeweils einem Knochen eines Paares der<br />

innere trabekuläre Anteil des Knochens vollständig<br />

entfernt wurde, wurden biomechanisch<br />

getestet. Der Unterschied zwischen den beiden<br />

Knochen, dem vollständigen und dem ausgehöhlten,<br />

lag bei durchschnittlich nur sieben<br />

Prozent. So konnte bewiesen werden, dass der<br />

komplette Verlust von trabekulärem Knochen zu<br />

einer vergleichsweise geringen Reduktion der<br />

Knochenfestigkeit führt und vorrangig die kortikalen<br />

Knochenanteile <strong>für</strong> die Knochenfestigkeit<br />

verantwortlich sind. Zumindest gilt das <strong>für</strong> das<br />

prox<strong>im</strong>ale Femur, wo diese Untersuchung durchgeführt<br />

wurde.<br />

Zukunft der Osteoporose<br />

in Diagnose und Therapie<br />

Wie bereits erwähnt, stehen <strong>für</strong> die Behandlung<br />

der Osteoporose eine Reihe von Medikamenten<br />

zur Verfügung, deren Effektivität in großen klinischen<br />

Studien gezeigt werden konnte und in<br />

denen auch über eine geringe Anzahl von Nebenwirkungen<br />

berichtet wurde. Um das Ziel,<br />

nämlich eine weitere Reduktion von Frakturen,<br />

die durch die Osteoporose ausgelöst werden, zu<br />

erreichen, ist aber ein Prozedere auf mehreren<br />

Ebenen erforderlich. Zunächst sind Anstrengungen<br />

notwendig, um die Aufmerksamkeit der Patienten<br />

und Ärzte auf die Osteoporose zu lenken.<br />

Zweitens müssen die Maßnahmen verbessert<br />

werden, um mittels Screening einen Großteil<br />

der Patienten mit Risiko <strong>für</strong> Osteoporose erfassen<br />

zu können.<br />

In erster Linie liegt der Schwerpunkt dabei auf<br />

Hochrisikopatienten. In diesem Sinne müssen<br />

Orthopäden und Unfallchirurgen, die mit Patienten<br />

mit osteoporotischen Frakturen konfrontiert<br />

sind, <strong>im</strong> Sinne einer Sekundärprophylaxe<br />

bei diesen Patienten eine Osteoporoseabklärung<br />

vornehmen und eine entsprechende Therapie<br />

einleiten, bzw. durch eine Überweisung in ein<br />

entsprechendes Zentrum sicherstellen. Bekannt<br />

ist, dass jede osteoporotische Fraktur, die bereits<br />

stattgefunden hat, das Risiko <strong>für</strong> weitere<br />

Frakturen enorm erhöht. Hinsichtlich der Diagnostik<br />

ist bekannt, dass die Knochendichte<br />

nur einen Teil des Frakturrisikos erfassen kann.<br />

Deshalb konzentriert man sich auch nun darauf,<br />

den kortikalen Knochen in seinen mechanischen<br />

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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong>

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