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50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien

Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager

Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager

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fernung von Tumoren erzielt werden. Einzig und<br />

allein zählt das Osteoidosteom zu den Entitäten,<br />

welches seit zwei Dekaden mit Radiofrequenzablation<br />

min<strong>im</strong>alinvasiv behandelt werden kann und<br />

Letzteres als Therapie der Wahl indiziert wird.<br />

Hochentwickelte Tumorentfernung<br />

Im Bereich der Tumororthopädie, in welchem<br />

min<strong>im</strong>alinvasive Verfahren weiter angewendet<br />

werden könnten, sind benigne Knochentumoren<br />

zu nennen, die nach Enneking intraläsional,<br />

aber makroskopisch <strong>im</strong> Gesunden curettiert<br />

werden. Derzeit werden diese Verfahren unter<br />

Sicht mit Anlegen eines ausgedehnten Knochenfensters,<br />

welches in der Regel 2/3 der Läsion<br />

umfasst, durchgeführt. Wenig verständlich ist,<br />

dass bis dato keine Anstrengungen unternommen<br />

wurden, um diese Läsionen mithilfe spezieller<br />

Instrumente zu curettieren. Eine Reihe<br />

verschiedener Prototypen ermöglicht es, mit<br />

einem flexiblen Kugelfräskopf bzw. rotierenden<br />

auslinkbaren propellerartigen Fräsköpfen unter<br />

Bildwandlerkontrolle eine Tumorentfernung<br />

durchzuführen (siehe Abbildungen). Die gleichzeitige<br />

Verwendung endoskopischer Instrumente<br />

ermöglicht eine exakte Kontrolle zur Überprüfung<br />

der Komplettheit dieser interventionellen<br />

Therapieoption.<br />

Biom<strong>im</strong>etik<br />

Wie eingangs erwähnt stellen die min<strong>im</strong>alinvasive<br />

Chirurgie ebenso wie die interventionellen<br />

Therapieverfahren lediglich eine Zwischenstation<br />

in den Bemühungen dar, durch Manipulationen<br />

in kleineren und molekularen Strukturen<br />

biologische Wiederherstellung zur erlangen oder<br />

zumindest zu <strong>im</strong>itieren. Der Terminus technicus<br />

<strong>für</strong> diese Interventionen auf molekularer Ebene<br />

ist unter dem Schlagwort Tissue Engineering<br />

bestens bekannt und hat als Hype in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n mehr Hoffnungen erweckt als Vorstellungen<br />

erfüllt. Die vorwiegend in tierexper<strong>im</strong>entellen<br />

Untersuchungen dargestellten Möglichkeiten,<br />

biologische Strukturen wie Bänder, Sehnen,<br />

Knorpel, Meniskus, Knochen und Bandscheiben<br />

aus pluripotenten Stammzellen wiederherzustellen,<br />

hat viele dazu verleitet, das Ende der<br />

Ära der Endoprothetik vorzeitig anzukündigen<br />

bzw. sogar einzuläuten. Nach zwei Jahrzehnten<br />

intensiver Forschung ist eine gewisse Ernüchterung<br />

eingetreten, zumal die komplexen<br />

Zusammenhänge zwischen Zellen, Matrix und<br />

Wachstumsfaktoren zur Wiederherstellung verschiedener<br />

Gewebe nur bruchteilhaft bekannt<br />

sind. Während biologische Wiederherstellungen<br />

bei Knochendefekten am weitesten fortgeschritten<br />

sind, sind die Ergebnisse in absteigender<br />

Reihenfolge von Knorpeldefekten über Menisci,<br />

Sehnen bis hin zu Disci unbefriedigend und noch<br />

bei Weitem nicht ausgereift.<br />

An der Wirbelsäule sind min<strong>im</strong>alinvasive<br />

Verfahren wie Vertebroplastie etabliert<br />

Navigation mit Bildfusion: Moderne Navigationssoftware ermöglicht, Informationen aus verschiedenen Untersuchungen<br />

wie CT, MRT und PET-CT zu kombinieren<br />

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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong>

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