50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien
Jubiläumsbuch 2012: Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
Jubiläumsbuch 2012:
Die Erfolgsstory der universitären Orthopädie in Wien: 50 Jahre Universitätsklinik für Orthopädie im AKH Wien/125 Jahre Orthopädie im AKH Wien (Vorstand o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
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negativ beeinflusst werden. Die Zahl an aufwendigen<br />
plastisch-rekonstruktiven Verfahren ist jedoch<br />
deutlich höher. Verlängert sich der Zeitraum zwischen<br />
einer Whoops-Procedure und der notwendigen<br />
Nachresektion über zwölf Wochen hat dies<br />
allerdings fatale Auswirkungen auf das Überleben<br />
der Patienten. Es ist durch das häufige Fehlen histologischer<br />
Befunde zudem schwer abzuschätzen,<br />
wann und bei welchen Patienten nach ungeplanten<br />
Resektionen noch Resttumor vorhanden ist, sodass<br />
prinzipiell in jedem Fall die dringende Indikation<br />
zur Nachresektion gestellt werden muss.<br />
Bei 81 % der Patienten konnte die Tumorentfernung<br />
durch eine einfache Resektion ohne weitere<br />
spezielle Rekonstruktionsverfahren erzielt werden.<br />
Nahezu jeder fünfte Patient bedurfte allerdings einer<br />
aufwendigeren endoprothetischen, plastischchirurgischen<br />
oder gefäßchirurgischen Versorgung,<br />
was eindrucksvoll die Notwendigkeit einer interdisziplinären<br />
Behandlung aufzeigt.<br />
Weitere Entwicklungen<br />
Während die Qualität der chirurgischen Resektion<br />
(also der Vergleich von freien zu kontaminierten<br />
Tumorresektionsrändern) einen klinisch<br />
eindrucksvollen und statistisch signifikanten<br />
Einfluss auf das Überleben hat, zeigen sowohl<br />
Chemotherapie als auch Strahlentherapie keinen<br />
derartigen Effekt <strong>für</strong> die Gesamtheit aller Patienten.<br />
Eine rezente Untersuchung an der Medizinischen<br />
Universität <strong>Wien</strong> konnte den positiven<br />
Einfluss der Chemotherapie und fraktionierten<br />
Bestrahlung <strong>für</strong> hochmaligne Tumoren (G3) in<br />
der jüngeren Zeit allerdings bestätigen (Brodowicz<br />
2000, Fakhrai 2010).<br />
Eindrucksvoll ist in diesem Zusammenhang jedenfalls<br />
eine klinisch klar evidente und auch<br />
statistisch signifikante Besserung der Prognose<br />
über den langen Behandlungszeitraum hinweg.<br />
Für diesen deutlichen Behandlungsfortschritt<br />
sind in <strong>Wien</strong>, wie an anderen Tumorzentren,<br />
zahlreiche Entwicklungen <strong>im</strong> interdisziplinären<br />
Management von Patienten mit Weichteilsarkomen<br />
verantwortlich.<br />
Im diagnostischen Bereich haben grundlegende<br />
Weiterentwicklungen der MRT- und Ultraschalldiagnostik<br />
eine präoperative Abklärung von<br />
Weichteilsarkomen massiv erleichtert. Dynamische<br />
MRT-Sequenzen oder Diffussionssequenzen,<br />
beispielsweise, erlauben in den meisten Fällen<br />
eine verlässliche Dignitätsbeurteilung und eine<br />
wesentlich genauere Unterscheidung zwischen<br />
realer Tumorausdehnung und perifokalem Ödem,<br />
entscheidende Faktoren in der exakten Resektionsplanung.<br />
Neurale Strukturen in anatomischem<br />
Nahebezug zum Tumor lassen sich durch MRT-<br />
Traktographie genau lokalisieren und ermöglichen<br />
damit die Vermeidung einer begleitenden Resektion<br />
dieser vitalen Strukturen mit entsprechenden<br />
funktionellen Ausfällen. Für das Staging haben die<br />
<strong>im</strong> <strong>AKH</strong> mittlerweile praktisch unmittelbar verfüg-<br />
Unterschiedliche MRT-Darstellungen von Weichteilsarkomen (v.li.n.re.): Diffusionssequenzen, MRT-Traktographie des Nervus<br />
ischiadicus und dynamische Sequenzen mit kontinuierlicher Kontrastmittelgabe und entsprechenden Anflutungskurven<br />
Beispiel einer MRT-gezielten Biopsie bei einem Patienten<br />
mit einem Weichteilsarkom<br />
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<strong>50</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Universitätsklinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>im</strong> <strong>AKH</strong> <strong>Wien</strong>