antriebstechnik 4/2017
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HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />
Felgen<br />
schneller<br />
prüfen<br />
Integriertes Antriebskonzept<br />
sorgt im Felgenprüfstand<br />
für Präzision<br />
Felgen aus Aluminium müssen neben optischen Ansprüchen hohen Qualitätsund<br />
Sicherheitsvorgaben genügen: Gut aussehen ist das eine. Aber auch<br />
unterschiedlichste Größen und Designs wollen hochqualitativ produziert sein.<br />
Beim Bau einer automatisierten Felgenmess- und Prüfanlage setzt der<br />
Sondermaschinenhersteller Xactools deshalb auf Automatisierungs- und<br />
Antriebstechnik von Pilz.<br />
Holger Goergen ist Business Development<br />
Manager Motion Control bei der<br />
Pilz GmbH & Co. KG in Ostfildern<br />
Insgesamt 39 Servoverstärker mit Profinet-<br />
Anbindung sind in der Felgenmess- und<br />
Prüfanlage verbaut<br />
Rund 100 Merkmale werden geprüft bzw.<br />
bearbeitet, die anspruchsvolle Anlage<br />
soll schnell, flexibel, kompakt und vor allem<br />
wirtschaftlich sein. Taktzeiten von unter<br />
einer Minute, Genauigkeiten von einigen<br />
zehntel Millimetern bis zu 30 µm sowie eine<br />
Verfügbarkeit von 24/7. So lauten die Anforderungen<br />
im Detail, die die komplexe Felgen-Prüfmaschine<br />
erfüllen muss. Denn<br />
Automobilzulieferer überlassen grundsätzlich<br />
nichts dem Zufall: Damit die am Band<br />
bereitgestellten Aluminiumfelgen ohne Ausnahme<br />
den geforderten Qualitäts-, Sicherheits-,<br />
Marken- und auch den länderspezifischen<br />
Kriterien entsprechen, hat ein<br />
weltweit tätiger Felgenproduzent beim<br />
schwäbischen Mittelständler Xactools eine<br />
solche Prüfmaschine in Auftrag gegeben.<br />
Ein umfangreiches Set unterschiedlichster<br />
Mess-, Prüf-, Beschriftungs- und Dokumentationsaufgaben<br />
soll von ihr abgearbeitet<br />
werden. Die Zielanforderung: Nur einwandfreie<br />
Produkte dürfen das Werk verlassen.<br />
Im 5-Sekunden-Takt zur<br />
nächsten Prüfung<br />
Pro Minute wird eine per Transportband zugeführte<br />
Aluminiumfelge in der rund 10 m<br />
langen und 3 m breiten „White Box“ in<br />
Startposition gebracht. Gleichzeitig spuckt<br />
das andere Ende der Anlage eine nach den<br />
Vorgaben des jeweiligen Automobilherstellers<br />
getestete und gelabelte Felge aus. Pneumatische<br />
Zentriereinheiten richten die Felge<br />
am Eingang aus, in Position gebracht wird<br />
das Werkstück von einer servomotorisch<br />
angetriebenen Spindel. Die Felgenbreite ermittelt<br />
ein Lichtgitter, das 3D-Kamerasystem<br />
überprüft, ob tatsächlich der im System<br />
angekündigte Felgentyp vorliegt. Auch<br />
die Schraubbohrungen auf Maßhaltigkeit<br />
müssen geprüft werden, dies übernimmt<br />
ein Messsystem.<br />
Ein nachfolgender Rundtisch spannt die<br />
Felge mittig auf einen Dorn: Nabenbohrung,<br />
Wandstärke, Umfang sowie Rundund<br />
Planlauf werden einer genauen Prüfung<br />
unterzogen. Die Unwucht-Messung<br />
folgt in schneller Rotation. Ob die Materialhärte<br />
den Vorgaben entspricht, wird eine<br />
Station weiter per Kugeleindruck getestet.<br />
Eine Prägestation verewigt mit rund 100 t<br />
Druck spezifische Marken- und Felgendetails<br />
im Aluminium. Nach einem weiteren<br />
Stationswechsel nimmt eine Handling-<br />
Einheit die Felge in die Zange und dreht<br />
104 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>