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antriebstechnik 4/2017

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HANNOVER MESSE <strong>2017</strong> I SPECIAL<br />

In einer Stunde fertig?<br />

Oder: Wie lange dauert es eigentlich, einen<br />

Standardzylinder zu fertigen?<br />

Ein Standardzylinder in nur einer Stunde – von der Bestellung zum<br />

fertigen Produkt? Geht das? Das wollte ich bei einem Selbsttest<br />

herausfinden und habe IMI Precision Engineering besucht<br />

und noch viel mehr über die neue Standardzylinderbaureihe<br />

erfahren, die zur Hannover Messe <strong>2017</strong> präsentiert wird.<br />

Dirk Schaar ist Chefredakteur der <strong>antriebstechnik</strong><br />

bei der Vereinigte Fachverlage GmbH in Mainz<br />

01 Werksleiter Torsten Norff erklärt die<br />

Lean-Produktion in Alpen<br />

Sie waren bestimmt schon mal in den<br />

Alpen, aber in Alpen? Die Gemeinde<br />

Alpen liegt am unteren Niederrhein im<br />

Nordwesten Nordrhein-Westfalens und ist<br />

eine Gemeinde im Kreis Wesel. Und wenn<br />

Sie nun glauben, da gibt es ja nur Felder<br />

und Kühe, dann sollten Sie auch mal hinfahren.<br />

Ich habe mich heute auf den Weg<br />

an den Niederrhein gemacht, denn in<br />

Alpen ist die Firma IMI Precision Engineering,<br />

ein führender Anbieter aus dem Bereich<br />

der Antriebs- und Fluidtechnik, mit<br />

einem modernen Fertigungswerk zuhause.<br />

Meine Mission: Herausfinden, welche Vorteile<br />

die neuen pneumatischen ISO Standardzylinder<br />

ISO-Line haben und wie diese<br />

produziert werden.<br />

Gleich bei meiner Ankunft werde ich von<br />

Werksleiter Torsten Norff begrüßt. Herr<br />

Norff arbeitet seit über 20 Jahren bei IMI<br />

Precision Engineering und ist heute für die<br />

Produktion und das europäische Logistikzentrum<br />

am Standort verantwortlich. Außerdem<br />

gehören die Umsetzung der Lean-Prinzipien<br />

und die kontinuierliche Verbesserung<br />

der Unternehmensabläufe zu seinen<br />

Aufgaben. „Heute möchten wir einen ganz<br />

individuellen ISO-Line-Zylinder für Sie<br />

produzieren und zeigen, wie schnell wir so<br />

unsere Kunden bedienen können. Schreiben<br />

Sie einfach die Hublänge in Millimetern<br />

und den gewünschten Durchmesser auf<br />

diesen Zettel und wir erledigen in kürzester<br />

Zeit alles Weitere für Sie“, erklärt mir Torsten<br />

Norff. Und schon war ich mitten in den Pro-<br />

zessen, die auch ein Kunde bei seiner täglichen<br />

Arbeit hat. Einziger Unterschied: Er<br />

gibt seine geforderten Werte online am PC<br />

ins Bestellsystem ein. Wie wäre es mit einem<br />

Durchmesser von 40 mm und einer Hublänge<br />

von exakt 187 mm? Schnell sind die beiden<br />

Werte notiert und schon sind diese auf dem<br />

Weg ins elektronische Bestellsystem. Mal<br />

sehen, wie lange das dauert?<br />

Lean zu mehr Service und<br />

Leistung<br />

Um die Zeit zu überbrücken zeigt mir Torsten<br />

Norff in der Zwischenzeit das Werk Alpen.<br />

Mit dabei ist auch Peter Varwijk. Er ist für das<br />

gesamte Europageschäft bei IMI Precision<br />

Engineering verantwortlich. Hinzu zählen<br />

die Entwicklung und Implementierung der<br />

Unternehmensstrategie wie z. B. die Einführung<br />

von branchenführenden Fertigungsstrategien<br />

nach Lean-Prinzipien, begleitet<br />

von verschiedenen Maßnahmen zur Förderung<br />

eines nachhaltigen Wachstums und die<br />

Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen.<br />

„Der hiesige Standort ist sehr wichtig<br />

für unsere Unternehmensgruppe. Auf<br />

20 000 m 2 haben wir die Produktion, die Auslieferung<br />

und ein Technikzentrum vereint.<br />

Das Produktsortiment mit über 118 000 aktiven<br />

Artikeln umfasst Zylinder, Ventile,<br />

Druckschalter und Systeme für die Druckluftaufbereitung“,<br />

erklärt Werksleiter Norff.<br />

Und damit das alles reibungslos läuft und<br />

der Kunde seine Waren in möglichst kurzer<br />

Zeit und seinen Vorstellungen entsprechend<br />

erhält, wurde in Alpen, wie auch an allen<br />

anderen, weltweiten Standorten des Unternehmens<br />

in den vergangenen Jahren kräftig<br />

investiert und umstrukturiert. „2014 haben<br />

wir mit Hilfe einer 5-Jahresstrategie die<br />

Organisation komplett neu angepasst, um<br />

die Kundenanforderungen besser erfüllen<br />

zu können. Im Mittelpunkt dabei stand die<br />

Einführung eines Lean-Managements, um<br />

operative Vorteile und Service-Vorteile zu<br />

generieren. Die schnelle und zielgerichtete<br />

Produktentwicklung entsprechend den<br />

Markt- und Kundenbedürfnissen sowie die<br />

digitale Transformation für einen besseren<br />

Service trugen ebenfalls positiv dazu bei“,<br />

erzählt Peter Varwijk über die Ziele.<br />

Dass die neue Strategie bisher aufgegangen<br />

ist, zeigen die ersten Erfolge, die das<br />

Unternehmen vor allem im europäischen<br />

Logistikzentrum in Alpen, aufweisen kann.<br />

Von hier aus gehen jährlich mehr als<br />

500 000 Pakete an Kunden in 83 Ländern –<br />

eine deutliche Steigerung zu früher. „Dadurch,<br />

dass wir den Kunden heute von<br />

einem Ort aus beliefern, ergeben sich deutlich<br />

reduzierte Transaktionszeiten. Geht<br />

eine Bestellung bis 18 Uhr bei uns ein, wird<br />

diese noch am selben Tag ausgeliefert“, ist<br />

Torsten Norff stolz.<br />

Zylinder mit Mehrwert<br />

Die Vorteile des Lean-Managements zeigen<br />

sich nicht nur in der Logistik, sondern vor<br />

82 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>

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