antriebstechnik 4/2017
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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />
Auf die richtige<br />
Verbindung kommt es an<br />
Schrumpfscheiben in Rührwerks- und Mischerantrieben<br />
halten korrosiven Einflüssen stand<br />
Die Entwicklungstendenzen bei Rührwerken- und<br />
Mischern zeigen, dass der Einsatz von<br />
Antriebssystemen, die eine hohe<br />
Betriebssicherheit bieten und die Montage und<br />
Wartung vereinfachen, zunehmend im Fokus<br />
stehen. Lesen Sie mehr.<br />
Der Antriebsstrang von Rührwerken<br />
ist ein klassicher Anwendungsbereich<br />
von Welle-Nabe-Verbindungen<br />
durch Schrumpfscheiben<br />
B<br />
ei der Konstruktion eines Antriebsstranges<br />
muss berücksichtigt werden, dass es<br />
zu erheblichen Rückwirkungen auf das<br />
Antriebssystem kommen kann, wenn beispielsweise<br />
das Rührwerk gegen ein hochviskoses<br />
Medium oder das Mischwerkzeug<br />
gegen schwer fließende Schüttgüter anfährt.<br />
Dieser Effekt verstärkt sich häufig dadurch,<br />
dass Rührwerk bzw. Mischwerkzeug<br />
und Antrieb durch eine mehr oder weniger<br />
lange Welle verbunden sind, auf die entsprechend<br />
hohe Kräfte wirken. Das gilt insbesondere<br />
für die Welle-Welle- bzw. Welle-<br />
Nabe-Verbindungen im Antriebsstrang. Hier<br />
treten unter anderem Biegemomente sowie<br />
radiale Belastungen auf, für die konventionelle<br />
Verbindungselemente nur bedingt<br />
geeignet sind – und das aus mehreren<br />
Gründen. Die klassische formschlüssige<br />
Daniel Schrömbgens ist Vertriebsingenieur bei<br />
der Stüwe GmbH & Co. KG in Hattingen<br />
Passfederverbindung, die bauartbedingt<br />
immer ein gewisses Spiel aufweist, kann<br />
unter den typischen Wechselbelastungen in<br />
derartigen Antrieben schnell verschleißen.<br />
Innenspannsätze sind in diesem Fall keine<br />
gute Alternative, weil sie sich nicht für hohe<br />
Biegemomente eignen.<br />
Unempfindlich gegenüber<br />
Schlägen<br />
Anbieter von Mischern und Rührwerken<br />
setzen deshalb eine besondere Bauform<br />
von Reibschlussverbindungen ein, die<br />
unter der Bezeichnung Schrumpfscheibe<br />
bekannt sind. Da die Schrumpfscheiben<br />
außerhalb des Kraftflusses installiert sind,<br />
wirken bei hoher Antriebsbelastung keine<br />
dynamischen Kräfte auf sie ein. Das erhöht<br />
die Lebensdauer und die Sicherheit<br />
der Verbindung.<br />
In seiner einfachsten Form besteht das<br />
Verbindungssystem aus einem Innen- und<br />
einem Außenring mit gegenüberliegenden<br />
konischen Flächen. Durch axiales Verschie-<br />
ben – mechanisch oder hydraulisch – des<br />
Außenrings gegen den Innenring wird eine<br />
Pressung erzeugt. Dadurch wird der Innenring<br />
nach innen gestaucht und presst die<br />
Hohlwelle/Nabe auf die innenliegende<br />
Welle. Im Gegensatz zu thermisch oder<br />
anderweitig gefügten reibschlüssigen Verbindungen<br />
lassen sich Stüwe-Reibschlussverbindungen<br />
einfach montieren und bei<br />
Bedarf wieder zerstörungsfrei demontieren.<br />
Die Spielpassungen zwischen Welle bzw.<br />
Welle-Nabe und Schrumpfscheibe vereinfachen<br />
die Montage und Wartung. Die<br />
Schrumpfscheiben sind unempfindlich gegenüber<br />
Stößen und Schlägen, bei Wellen<br />
und Naben können normale Oberflächengüten<br />
verwendet werden. Zu den Baureihen<br />
gehören auch Edelstahl-Schrumpfscheiben.<br />
Sie werden in den Antriebssträngen der<br />
Rührwerke und Mischer eingesetzt, die in<br />
der Pharma- bzw. Lebensmittelindustrie<br />
arbeiten beziehungsweise korrosiven Einflüssen<br />
ausgesetzt sind.<br />
www.stuewe.de<br />
68 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>