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antriebstechnik 4/2017

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Mit High-Speed<br />

durch die<br />

Qualitäts kontrolle<br />

Piezoaktoren als Antriebe in echtzeitfähigen Autofokus-Systemen<br />

Viele großflächige Objekte müssen bei einer Qualitätskontrolle auf winzige Details<br />

untersucht werden, die nur unter dem Mikroskop erkennbar sind. In der Halbleiter- und<br />

Elektronikfertigung ist der Bedarf an mikroskopischen Prüfverfahren aufgrund des<br />

Miniaturisierungsgrades besonders groß. Konventionelle Mikroskopie-Verfahren können<br />

jedoch nicht mit der Geschwindigkeit der heute üblichen Automatisierungstechnik Schritt<br />

halten. Der Einsatz von Hochdurchsatz-Mikroskopiesystemen soll jetzt Abhilfe schaffen.<br />

Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Friedrich Schenk ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

beim Fraunhofer IPT in Aachen; Dipl.-Phys. Steffen Arnold ist Leiter Markt<br />

und Produkte bei der Physik Instrumente (PI) GmbH & Co. KG in Karlsruhe;<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A. ist Fachjournalistin beim Redaktionsbüro<br />

Stutensee in Stutensee<br />

Sowohl in der Elektronik- und Halbleiterfertigung als auch in der<br />

Biotechnologie oder Pharmazie ist das Problem bekannt: Bei<br />

großflächigen Proben wie Platinen und Mikrotiterplatten dauern<br />

mikroskopische Aufnahmeprozesse bei Vergrößerungen oft lange,<br />

denn bis zu mehrere Zehntausend Einzelaufnahmen müssen erstellt<br />

und ausgewertet werden, wobei der Probentisch das Objekt<br />

für jede Einzelaufnahme exakt positionieren muss. Aus Zeitgründen<br />

verzichten viele dann auf eine 100-Prozent-Prüfung und geben<br />

sich mit Stichprobenuntersuchungen zufrieden, testen also nur an<br />

einigen ausgewählten Stellen. Jetzt hat das Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnologie IPT einen neuen Aufnahmeprozess entwickelt,<br />

mit dem großflächige Objekte in Sekundenschnelle mikroskopiert<br />

werden können. Erstmals wird so eine mikroskopische 100-<br />

Prozent-Prüfung im industriellen Umfeld möglich.<br />

Messen On-the-fly für hohe Bildraten<br />

Dabei bewegt der Tisch das Objekt im Gegensatz zum herkömmlichen<br />

„Stop-and-Go“-Betrieb kontinuierlich mit konstanter Verfahrgeschwindigkeit<br />

während der Aufnahme. Die Probe kann dadurch<br />

mit hohen Bildraten – je nach Kamera mit mehr als 100 fps<br />

(frames per second/ Bilder pro Sekunde) – digitalisiert werden. Da<br />

das Objekt dabei nur kurz mit einem Blitz beleuchtet ist, ist die Aufnahme<br />

zudem frei von Bewegungsunschärfe. Der zeitoptimierte<br />

Scanprozess ist mit einem echtzeitfähigen Datenhandling und Bildverarbeitungsschritten<br />

kombiniert. Selbst rechenintensive Aufgaben<br />

wie Stitching-Prozesse laufen nahezu ohne Verzögerung ab.<br />

Durch die hohe Rechenleistung des Systems, der optimierten Software<br />

sowie dem Einsatz der entsprechenden Hardware lassen sich<br />

Einzelaufnahmen nahtlos zum Gesamtbild zusammenfügen, noch<br />

während die Messung läuft.<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> 4/<strong>2017</strong>

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