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FALSTAFF KARRIERE 05/2017 - POWERED BY HOGASTJOB.COM

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MAGAZIN DER SOMMELIERUNION AUSTRIA<br />

KOLUMNE<br />

übernahm. Er führte die zentralen Gedanken<br />

wie die Aufwertung der Servicemitarbeiter,<br />

ein Fordern und Fördern leidenschaftlicher<br />

Sommeliers sowie den Ausbau<br />

des Angebots des TSOV konsequent<br />

fort, was in einer genialen Kombination<br />

gipfelte: Er leitet heute nicht nur den<br />

Tiroler Sommelier-Verein, sondern ist<br />

auch für die Sommelier-Ausbildungen am<br />

WIFI Tirol verantwortlich, wodurch sich<br />

beides ideal aufeinander abstimmen lässt.<br />

LERNEN VON DEN BESTEN<br />

»Lernen von den Besten« ist im Verein<br />

mehr als nur ein Slogan: Star-Sommelier<br />

Aldo Sohm vom »Le Bernardin« in New<br />

York, der deutsche Sommelier-Meister<br />

Markus Berlinghof sowie der österreichische<br />

Staatsmeister Suwi Zlatic – sie alle<br />

haben ihre Wurzeln im Tiroler Sommelier-Verein.<br />

Heute ist Tirol das Mekka der<br />

Elite dank des starken Teams mit Carole<br />

Rohrmoser, Bruno Resi und Suwi Zlatic.<br />

Wichtig ist Norbert Waldnig die Weitergabe<br />

einer inneren Haltung: »Ein Sommelier<br />

ist kein wandelndes Lexikon, sondern<br />

ein Botschafter gehobenen Weins, der<br />

Genussmomente inszeniert.«<br />

ERLESENE KÜCHE BRAUCHT<br />

ERLESENE GETRÄNKE<br />

Die Leistungen des Tiroler Sommelier-<br />

Vereins sind breit aufgestellt. Die Palette<br />

reicht von Weinseminaren über Workshops<br />

bis hin zu Wettkampftrainings<br />

und Einzelcoachings. Der TSOV hat im<br />

Laufe der Jahre viele fachlich kompetente<br />

Mitarbeiter in den Tourismus gebracht,<br />

wodurch heute wesentlich mehr Flaschenwein<br />

in der Gastronomie verkauft wird.<br />

Auch die Glaskultur kann sich sehen<br />

lassen. Mittlerweile bewegen sich die<br />

Produzenten aus Österreich internatio nal<br />

in der obersten Liga, wodurch zu Recht<br />

eine große Auswahl österreichischer Weine<br />

auf den Weinkarten ausgewählter<br />

Fachbetriebe zu finden ist. Top-Gastronomie<br />

kommt ohne Sommeliers nicht aus:<br />

Die Raffinesse einer gehobenen Küche<br />

und das Ambiente eines Spitzenhauses<br />

kommen erst so richtig zur Geltung,<br />

wenn bei den Getränken das Niveau<br />

nahtlos anschließt.<br />

HOTELMITGLIEDSCHAFTEN<br />

RECHNEN SICH<br />

Für die Zukunft hat Norbert Waldnig<br />

noch viel vor. Der TSOV freut sich vor<br />

allem über Mitglieder aus der Gastronomie<br />

und dem Weinfachhandel. »Hotelmitgliedschaften<br />

bewähren sich in der<br />

Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals.<br />

Pro Mitgliedschaft können zwei<br />

Mitarbeiter kostenlos an den Schulungen<br />

des TSOV teilnehmen. Mit diesem – kostengünstigen<br />

– Modell gewinnen alle: die<br />

Betriebe, die Mitarbeiter und die Sommelier-Szene<br />

im Tourismusland Tirol, die mit<br />

ihrem Können überzeugt und Gäste<br />

begeistert«, so Waldnig. Mit seiner sensiblen<br />

Wahrnehmung, seinem Fachwissen<br />

und seiner dezenten Art wird der Sommelier<br />

zu einem Reiseleiter durch die Welt<br />

des Genusses.<br />

GÄSTEZUFRIEDENHEIT UND<br />

MITARBEITERBINDUNG<br />

Bei aller Weiterentwicklung, bei aller<br />

Expertise und fachlichen Exzellenz bleibt<br />

eine Leitlinie immer im Fokus: den<br />

Mitarbeitern im Tiroler Tourismus durch<br />

Fachkompetenz mehr Freude und mehr<br />

Selbstvertrauen zu geben und dadurch<br />

sowohl die Gästezufriedenheit als auch<br />

die Mitarbeiterbindung im Tourismus zu<br />

heben. »Das hat uns in den letzten dreißig<br />

Jahren Erfolg gebracht und wird uns<br />

auch in Zukunft begleiten. Im Zentrum<br />

steht eigentlich gar nicht der Wein selbst,<br />

sondern die Menschen, die Wein lieben,<br />

egal ob sie Service bieten oder ihn empfangen.<br />

Es ist die Leidenschaft am<br />

Genuss, die Touristiker und Gäste<br />

vereint«, fasst Norbert Waldnig seine<br />

Botschaft als Präsident des Tiroler<br />

Sommelier-Vereins zusammen.<br />

Ein Sommelier ist kein<br />

wandelndes Lexikon,<br />

sondern ein Botschafter gehobenen<br />

Weins, der Genussmomente<br />

inszeniert.<br />

Wie klingt das?<br />

Verglichen mit dem Ermittlungsverfahren,<br />

bei dem der<br />

Sommelier Attribute abfragt,<br />

bis sich die Hinweise auf meine<br />

Vorlieben zu einem Phantombild verdichten,<br />

ist das Gespräch, in dessen<br />

Genuss eine Kollegin von mir kürzlich<br />

gekommen ist, Musik in meinen Ohren.<br />

Statt über Rebsorte, Region und Vinifikation<br />

zu reden, schlüpfte der Sommelier<br />

in die Rolle eines DJs und erkundigte<br />

sich nach der gewünschten Lautstärke<br />

und dem bevorzugten Klang. In<br />

der Tat muss man kein Synästhetiker<br />

sein und Farben riechen können, um<br />

festzustellen, dass jeder Wein seinen<br />

eigenen Sound hat, der mal mehr, mal<br />

weniger zur Stimmung passt. Überflüssig<br />

zu erwähnen, dass diese ebenso<br />

kompetente wie einfühlsame Beratung<br />

großen Anklang bei meiner Kollegin<br />

gefunden hat. Die darauffolgende<br />

Empfehlung ihres weingewordenen<br />

Lieblingsliedes, des vergleichsweise<br />

lauten Graupert Grauburgunders von<br />

Meinklang, war nur die Zugabe.<br />

»Sommeliers sind DJs.<br />

Keine Jukeboxen.«<br />

SARAH KROBATH<br />

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