FALSTAFF KARRIERE 05/2017 - POWERED BY HOGASTJOB.COM
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Sie vermitteln den Gästen das<br />
Gefühl, nicht nur willkommen,<br />
sondern auch etwas ganz Besonderes<br />
zu sein – und das schon seit<br />
Zeiten, in denen noch niemand<br />
von Customer Experience und<br />
Corporate Design gesprochen hat. Der<br />
Glaube an den Wohlfühlfaktor Pflanze geht<br />
so weit, dass an der Rezeption des »Hyatt<br />
Century City« in L.A. neuerdings ein ganzer<br />
Wagen voll Blumen wartet. Hier können die<br />
Gäste beim Einchecken aus Tulpen, Margeriten,<br />
Chrysanthemen und Sonnenblumen<br />
ihr ganz persönliches Arrangement für ihren<br />
Aufenthalt zusammenstellen.<br />
Die Lobby ist auch ohne Selbstversorger-<br />
Wagen einer jener Bereiche, denen Floristen<br />
bei ihrer Arbeit am meisten Aufmerksamkeit<br />
schenken. »Wir arbeiten oft mit floralen Leitsystemen,<br />
die den Gast durchs ganze Haus<br />
begleiten. Ausgehend vom Eingangsbereich<br />
zieht sich dann etwa eine Farbe, eine Blüte<br />
oder auch eine Gestaltungsart durch das ganze<br />
Haus«, verrät Andreas Bamesberger, der in<br />
Wien unter dem Namen Zweigstelle florale<br />
Konzepte der Sonderklasse entwirft. Die sind<br />
mit viel Fingerspitzengefühl auf die Identität<br />
des jeweiligen Hauses abgestimmt – während<br />
er im »Sacher« der vielseitigen Geschichte des<br />
Hotels in seinen Kunstwerken entsprechend<br />
Tribut zollt, verfügt er im »Park Hyatt« über<br />
mehr Raum, um zu experimentieren. Die<br />
weitläufigen Räumlichkeiten des ehemaligen<br />
Bankgebäudes bieten den geeigneten Rahmen<br />
für den einen oder anderen Stilbruch und das<br />
Hotel darf sich damit rühmen, den aufwendigsten<br />
Blumenschmuck der Hyatt-Gruppe<br />
europaweit sein Eigen zu nennen.<br />
Doch es muss nicht immer extravagant<br />
sein – auch unter dem Motto »Weniger ist<br />
mehr« lassen sich Blumen aufregend in Szene<br />
setzen. Voraussetzung ist hier, dass man sich<br />
für einige Key Pieces entscheidet. Ein Arrangement<br />
mit Wow-Effekt im Eingangsbereich<br />
bleibe dem Gast stärker in Erinnerung als<br />
08/15-Blümchen im Speisesaal, ist sich ><br />
Künstliche Aufreger. Kunstblumen gelten<br />
nach wie vor eher als No-Go – auch wenn sie<br />
hochwertig verarbeitet sind. Möchte man aus<br />
Budgetgründen doch darauf zurückgreifen,<br />
sollte das als klares Stilbruch-Statement<br />
erfolgen und nie in Kombination mit dem<br />
lebendigen Original.<br />
Chrysanthemen<br />
Nelke<br />
Orchidee<br />
BLUMENDEKO<br />
GEWUSST WIE<br />
Gerbera<br />
Mit dem Messer geht’s besser. Stiele<br />
freuen sich, wenn man sie mit einem scharfen<br />
Messer kürzt anstatt mit der Schere.<br />
Beim Scherenschnitt werden die Pflanzen<br />
gequetscht und können so nur schlecht<br />
Wasser aufnehmen – essenziell für ihre<br />
strahlende Schönheit.<br />
»Um Traditionen zu brechen,<br />
benötigt man Fachwissen<br />
und Fingerspitzen gefühl.<br />
Bloß nicht um jeden Preis<br />
provozieren.«<br />
ANDREAS BAMESBERGER Zweigstelle<br />
Solo. Wer überschaubare Mittel zur Verfügung<br />
hat, kann den Blumenschmuck monochromatisch<br />
gestalten. So wird Geld gespart<br />
und trotzdem Eindruck gemacht.<br />
Es werde Licht. Aber bitte nicht zu viel.<br />
Direktes Sonnenlicht und dadurch entstehende<br />
Hitze strapazieren Schnittblumen unnötig<br />
und lassen sie schneller welk werden.<br />
Pflegeleicht. Angenehm im Alltag und<br />
deswegen besonders beliebt sind folgende<br />
Pflanzen: Chrysanthemen, Gerbera, kleine<br />
Orchideenblüten oder etwa Nelken.<br />
Zu viel des Guten. Lilien, Studentenblumen<br />
und Flieder sind mit ihrem intensiven Geruch<br />
nicht jedermanns Sache. Vor allem im Restaurantbereich<br />
sollten sie gemieden werden.<br />
<strong>05</strong>/<strong>2017</strong><br />
karriere falstaff<br />
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