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FALSTAFF KARRIERE 05/2017 - POWERED BY HOGASTJOB.COM

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karriere / BLUMEN<br />

Erwacht. Bloomerei-<br />

Blumen verlassen den<br />

Absender gut gekühlt.<br />

><br />

Bamesberger sicher. So würden es auch<br />

Häuser mit kleinerem Budget schaffen, das<br />

Thema Blumenschmuck ästhetisch ansprechend<br />

zu lösen. Einzig eines gilt es zu beachten:<br />

Blumen kosten Zeit. Als lebender Werkstoff<br />

wollen sie nicht nur bewundert, sondern<br />

hin und wieder auch gepflegt werden –<br />

in welchem Ausmaß, hängt von der jeweiligen<br />

Pflanzenart ab. Doch alle paar Tage<br />

braucht es einen Wasserwechsel, geschnittene<br />

Stiele verlängern die Haltbarkeit.<br />

POLARISIERUNG DES MARKTS<br />

»Wenn es im Haus jemanden gibt, der gerne<br />

mit Blumen arbeitet, erleichtert das unsere<br />

Arbeit ungemein«, meint Thomas Simon<br />

dazu. Er beliefert mit seinem Unternehmen<br />

Bloomerei Betriebe in ganz Österreich. Im<br />

Weinviertel stationiert, verhilft er mit seinem<br />

Versand auch Häusern in abgelegenen Gebieten<br />

oder Orten, in denen kein Florist ansässig<br />

ist, zum gewünschten pflanzlichen Aufputz.<br />

Anfangs stammten die Bloomerei-Blumen<br />

noch allesamt aus der eigenen Gärtnerei,<br />

inzwischen ist die Nachfrage so gestiegen,<br />

dass man mit Betrieben aus der Region<br />

kooperiere. Nur bei Sonderwünschen der<br />

Kunden greife man auf die Angebote des<br />

internationalen Markts zurück, beschreibt<br />

Simon die Entwicklung seit dem Launch des<br />

B2B-Modells vor etwa vier Jahren. »Gerade<br />

bei Designhotels beobachten wir, dass der<br />

Blumenschmuck oft schon vom Designer<br />

3 FRAGEN AN ...<br />

Andreas Neudahm<br />

<strong>KARRIERE</strong> Im »Hyatt Century City« in<br />

L. A. können sich Gäste ihr persönliches<br />

Blumenarrangement zusammenstellen –<br />

was halten Sie von solchen Ansätzen?<br />

ANDREAS NEUDAHM Wenn es zum Thema<br />

des Hotels passt, ist das eine gute Sache.<br />

Der Benefit muss aber gegeben sein, sonst<br />

kann es kontraproduktiv sein. Dinge, die<br />

umsonst sind, machen den Gast durchaus<br />

auch stutzig.<br />

Sie planen als Interior-Designer die Blumen<br />

von Anfang an mit. Was halten Sie von<br />

Jahreszeiten-Gestecken, von Kunstblumen<br />

und wie wichtig sind die Vasen?<br />

Ich persönlich bin kein Fan von Blumenschmuck,<br />

der unbedingt den Jahreszeiten<br />

entsprechen muss. Ich verwende am liebsten<br />

Blumen, die einen hellen, freundlichen<br />

Eindruck machen. Zu den Kunstblumen ist<br />

zu sagen, dass es mittlerweile sehr hochwertige<br />

gibt. Einzeln in ein Regal gesetzt, können<br />

sie durchaus ihre Berechtigung haben,<br />

aber bitte nicht auf Augenhöhe. Ich arbeite<br />

zum Beispiel hin und wieder mit Kunstgräsern<br />

und getrockneten Pflanzen – eine<br />

Kunstpalme würde ich aber nie verwenden.<br />

Zu den Vasen ist zu sagen, dass sie Teil der<br />

Innenarchitektur sind, der von uns mitgeplant<br />

wird. Auch leere Vasen können eine<br />

Idee sein.<br />

Wie entgegnen Sie dem Totschlagargument,<br />

dass wöchentlich frische Blumen einfach zu<br />

teuer sind – zum Beispiel für einen kleinen<br />

Hotelier?<br />

Gäste heutzutage sehen viel mehr, sie sind<br />

anspruchsvoller. Frische Blumen im Hotel<br />

sind wie ein Geburtstagsgeschenk für<br />

den Gast, er wird es zu schätzen wissen.<br />

Ich würde dem Hotelier daher raten, nicht<br />

darauf zu verzichten.<br />

www.neudahmdesign.com<br />

Andreas<br />

Neudahm<br />

Hotel-Interior-<br />

Designer, Berlin<br />

und Wuppertal.<br />

Aus einem Guss<br />

»Leonardo Hotel Munich City East«.<br />

Make memories. Ein<br />

Arrangement mit Wow-<br />

Effekt im Eingangsbereich<br />

bleibt dem Gast stärker<br />

in Erinnerung als 08/15-<br />

Blümchen im ganzen Haus.<br />

mitgedacht wurde – da gibt es genaue Vorgaben.<br />

Andere Häuser haben wiederum mehr<br />

Freiheiten und probieren immer wieder mal<br />

was Neues.« Insgesamt beobachtet er eine<br />

Polarisierung des Markts. Während früher<br />

beinahe jedes Haus über eine Art von Blumenschmuck<br />

verfügt hat, gibt es heute beides:<br />

Die einen lassen die Blumen ganz weg,<br />

andere wollen immer ausgefallenere Kompositionen.<br />

Sophisticated oder klassisch: Die<br />

Pflanzen der Bloomerei werden stark gekühlt<br />

und lichtgeschützt gelagert, oft wird mit dem<br />

Kunden noch per Fotoaustausch das letzte<br />

Feintuning vorgenommen, bevor sich die<br />

Blumen auf die Reise machen. Auf dem Weg<br />

zum Bestimmungsort erwachen sie langsam<br />

aus ihrem Dornröschenschlaf und erfreuen<br />

bei Ankunft die Gäste in voller Pracht.<br />

<<br />

Fotos: M.P.GILBERT, beigesetllt<br />

86 falstaff karriere <strong>05</strong>/<strong>2017</strong>

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