Das Koerperschema
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36 Die Autotopagnosie und ihre Beziehung zur Praxie.<br />
Lange Nase machen mit beiden<br />
Händen:<br />
\Vinken rechts:<br />
\Vinken links:<br />
Rechte Hand, rechtes Auge:<br />
Faßt mit einer Hand wischend nach der<br />
Nase.<br />
"'ischt sehr steif und ungeschickt.<br />
Er blickt hierbei auf die linke Hand des<br />
Referenten, die etwas weiter vorgestreckt<br />
ist, ergreift diese und beginnt mit ihr<br />
zu winken.<br />
Mit der linken Hand gekreuzt zum rechten<br />
Auge.<br />
+. Nur setzt er nicht genau am Auge an.<br />
Linke Hand, linkes Auge:<br />
o b j e k t h a n t i e run gen.<br />
Nageleinschlagen :<br />
Faßt den Nagel mit der rechten. wischt<br />
damit, macht Schreibbewegungen mit<br />
dem Nagel. Bastelt am Hammer, wischt<br />
hilflos.<br />
Nach Vormachen:<br />
+. aber mit der Breitseite des Hammers.<br />
Als er nun den Nagel mit einer Zange herausziehen soll, macht er Bewegungen,<br />
als wollte er die Zange zerlegen. Auch nachdem ihm die Handlung<br />
vorgemacht wurde, ist er nicht imstande. den Nagel herauszuziehen, läßt<br />
die Zange fallen und arbeitet wieder hilflos an ihr herum, als sie ihm noch<br />
einmal gegeben wird.<br />
Als er jetzt gefragt wird: "Wo haben Sie ihr Knie?". faßt er nach dem<br />
Enie des Referenten, obwohl dieses unter dem Tischtuch des Tisches, an dem<br />
er protokolliert, verborgen ist.<br />
Alle diese Reaktionen wiederholen sich immer wieder, besonders das<br />
\Vinken und Drohen mit der Hand des Referenten. Eine eingehendere<br />
Prüfung des Schreibens ergibt jetzt folgendes: Als er den Namen schreiben<br />
soll, sagt er: "P r s" und schreibt einige andere Buchstaben neben Gekritzel.<br />
Als nun A diktiert wird, malt er einen entstellten Buchstaben hin. Auch<br />
bei Zahlen versagt er in ähnlicher Weise. Als er "Wetter" abschreiben soll.<br />
liest er Väter und kritzelt ungeschickt ein V und ein A. Auch Zahlen gehen<br />
nicht besser.<br />
Schon am 24. III. ist der Pat. so benommen, daß er nicht mehr untersuchbar<br />
ist. Exitus am 26. III. Die Obduktion ergab einen etwa pflaumengroßen<br />
Tumor (vermutlich Tuberkel) an der Grenze zwischen Gyrus lingualis<br />
und hippocampi sitzend, der Tumor hat die \Yachstumsrichtung nach oben.<br />
hat den Ventrikel komprimiert und hat ei n starkes Ödem gesetzt. das im<br />
tiefen Mark der Parietalwindungen am ausgeprägtesten ist, aber bis an die<br />
hintere Zentralwindung reicht, Gyrus supramarginalis und angularis erscheinen<br />
besonders abgeplattet, doch ist auch der Temporallappen zweifellos<br />
oedimatös durchtränkt und stark abgeplattet. ebenso das linke obere<br />
Scheitelläppchen. Auch am übrigen Gehirn sind die Windungen, wenn auch<br />
lauge nicht in ähnlichem Ausmaß, abgeplattet.<br />
Die Erkrankung beginnt mit einer Hemianopsie, zu der sich<br />
bald Agraphie und Alexie gesellt. Gleichzeitig treten Paraphasien<br />
und Störungen der Wortfindung und Störungen des Wortverständ-