Romys Bühne - Romy wie wie sie wirklich war
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
Romys Bühne - Romy wie sie wirklich war
Teil 3 Zeitschriftenhandel - Als Print ab dem 29.03.2019 im Handel erhältlich
Zusammenfassung von Teil 1 und Teil 2 mit neuen unveröffentlichten Bildern der Schauspielerin
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5<br />
Stationen eines<br />
Lebens...Berlin<br />
Die Betrachtung des Lebens als Reise, als ständiges<br />
unterwegs sein, auf der Suche nach dem eignen Ich,<br />
auf der Suche nach sich selbst.<br />
So beschrieb Tara, eine enge Freundin <strong>Romy</strong><br />
Schneiders das Leben der Schauspielerin.<br />
Die russische Schauspielerin Tara lernte <strong>Romy</strong><br />
Schneider in einem privaten Moment im Berliner<br />
Schlosshotel kennen. <strong>Romy</strong> lebte nicht mehr in Paris.<br />
Alain Delon <strong>war</strong> Geschichte, <strong><strong>Romy</strong>s</strong> Leben verlief in<br />
neuen Bahnen.<br />
Am 1. April 1965 lernte <strong>sie</strong> den Berliner Regisseur und<br />
Schauspieler Harry Meyen bei den<br />
Eröffnungsfeierlichkeiten des Europa Centers kennen.<br />
<strong>Romy</strong> Schneiders Stiefvater Hans Herbert Blatzheim<br />
konnte sich mit der Eröffnung des Europacenters einen<br />
lang geträumten Wunsch erfüllen. Hans Herbert<br />
Blatzheim galt als „Gigant des bundesdeutschen<br />
Wirtschaftswunders“ - mit dem Bau des Europa Centers<br />
sah er sich am Ziel angekommen, er kontrollierte die<br />
gastronomischen Einrichtungen Westberlins. Harry<br />
Meyen und <strong>Romy</strong> Schneider kannten einander länger,<br />
jedoch erhielten Sie an jenem Abend zum ersten Mal<br />
die Möglichkeit ihre Gespräche zu intensivieren und<br />
einander besser kennen zu lernen. Harry Meyen der<br />
während dieser Zeit noch mit Anneliese Römer<br />
verheiratet <strong>war</strong>, verliebte sich in <strong>Romy</strong> Schneider.<br />
Das Paar heiratete und bezog im Westberliner Bezirk<br />
Grunewald eine Vierzimmerwohnung in der<br />
Winklerstraße 22. Zum ersten Mal in ihrem Leben, so<br />
schien es lebte <strong>Romy</strong> Schneider in gefestigten<br />
Strukturen. In späteren Jahren beschrieb <strong>Romy</strong><br />
Schneider selbst ihre Berliner Zeit als die Glücklichsten<br />
Jahre Ihres Lebens. In Berlin sah <strong>sie</strong> Ihren Sohn David<br />
aufwachsen, <strong>sie</strong> genoss das private Glück. Endlich, so<br />
schien es, <strong>war</strong> es ihr gelungen ein Stück bürgerliches<br />
Leben zu spüren. Zusammen mit Ihrem Mann Harry<br />
Meyen, der bürgerlich Haubenstock hieß und dessen<br />
Namen <strong>sie</strong> angenommen hatte, lebte der Star<br />
zurückgezogen in der Idylle einer Stille. Diese Stille <strong>war</strong><br />
es, was ihr fehlte, was <strong>sie</strong> suchte und endlich gefunden<br />
hatte.<strong>Romy</strong> <strong>war</strong> glücklich, doch auch dieses Glück<br />
sollte ihr nicht lange beschert bleiben.<br />
Wie so oft in Ihrem Leben, immer dann wenn <strong>Romy</strong><br />
Schneider glaubte alles erreicht zu haben, endlich an<br />
einem Ziel angekommen zu sein, geschah alles anders.<br />
Das Glück mit Harry verrinnt, <strong>wie</strong> der Sand in einer<br />
Sanduhr der seinen Weg nach unten sucht.<br />
Die russische Schauspielerin Tara erinnert sich an eine<br />
Begegnung mit <strong>Romy</strong> Schneider in der Winklerstr. 22<br />
im Grunewald.<br />
Am 17. Juli 1968 gegen 14.00 Uhr betrat Tara das<br />
Haus Winklerstrasse 22 im Berliner Grunewald ein<br />
letztes Mal. Den nächsten Tag zur selben Zeit sollte <strong>sie</strong><br />
schon längst im Zug zurück nach Moskau sitzen. Sie<br />
besuchte <strong>Romy</strong> ein letztes Mal in ihrer Berliner<br />
Wohnung. Das nächste Wiedersehen fand erst Jahre<br />
später in Paris statt.<br />
Die Stimmung an jenem Tag im Juli im Hause<br />
Haubenstock <strong>war</strong> angespannt, um nicht zu sagen, es<br />
brannte die Luft. <strong>Romy</strong> und Harry hatten Streit. Ihre<br />
Auseinandersetzung übertönte das Läuten der Klingel,<br />
sodass Tara einige wenige Bruchstücke der<br />
Konfrontation vor geschlossener Tür vernahm. „Dein<br />
Erfolg in völlig verkitschten 50er-Jahre Streifen ist<br />
Geschichte. Fang endlich an die Realität<br />
wahrzunehmen. Die Zeiten des Ruhms sind vorbei.“<br />
In einem weiteren Satz, <strong>war</strong>f Harry seiner Frau „ein<br />
mangelndes Intellekt auf Grund mangelnder Bildung“<br />
vor. Auch dass <strong>sie</strong> ohne ihn nicht lebensfähig wäre und<br />
völlig Realitätsfremd sei, vernahm Tara aus Harrys<br />
Mund. Sie klingelte erneut und erhoffte sich insgeheim,<br />
dass das Paar ihren Streit während ihrer Anwesenheit<br />
beilegen werde. Doch als <strong>Romy</strong> ihr nach dem dritten<br />
Klingelversuch endlich öffnete ging der Streit weiter. Es<br />
sollte noch besser werden: Harry involvierte Tara in die<br />
bestehende Auseinandersetzung mit seiner Frau. Tara<br />
<strong>war</strong> die Art und Weise <strong>wie</strong> Harry seine Frau<br />
herunterputze, und <strong>sie</strong> als Dummerchen darstellte<br />
peinlich. Sie hatte <strong>Romy</strong> in der intensiven Zeit die <strong>sie</strong><br />
miteinander verbrachten als keineswegs ungebildet<br />
oder gar dumm kennen gelernt. Genau das Gegenteil<br />
<strong>war</strong> der Fall! <strong>Romy</strong> <strong>war</strong> von der Art ihres Denkens und<br />
Handelns viel weiter als die meisten Menschen ihres<br />
Alters.<br />
Auch die Tatsache das Harry Meyen 14 Jahre älter <strong>war</strong><br />
als <strong>Romy</strong>, gab ihm noch lange nicht das Recht seine<br />
Frau derart zu bevormunden. Während der<br />
Konversation gab Harry ihr anfangs indirekt, und später<br />
sehr direkt zu verstehen dass <strong>sie</strong> mit einem großen<br />
Defizit an Bildung und mangelnden Fähigkeiten behaftet<br />
sei. <strong>Romy</strong> kochte vor Wut. Am Liebsten hätte <strong>sie</strong> sofort<br />
das Wort ergriffen und ihrem Mann gehörig die Meinung<br />
gesagt. Doch Harry gab ihr nicht den Raum, um jene<br />
Argumente die ihr auf der Zunge lagen vorzubringen.